Norden, wo sie durch erdige Torrenten, welche die flachen Thalsohlen durchfurchen, ersetzt wei den.
Unter den ersteren ist auch als Bach der wichtigste der Barranc d’Algendar; er entspringt am Fusse
von Sta Agueda und fliesst von Norden nach Süden bis zur Cala von Sta Galdana in einer Gesammt-
länge von 15 km. Zugleich bildet er den Abfluss des breiten Centralthales am Fusse der Inclusa
und läuft in eine Länge von etwa 10 km in einer bis 100 m tiefen Furche dieser senkrechten
Wände dahin. In zweiter Reihe kommt der Bach von Treboluge, der dem Barranc d’Algendar
parallel verläuft und als Abfluss des Thaies von Ferrerias dient; er ist aber nur 13 km lang und
bei Weitem nicht so grossartig als der Barranc d’Algendar, erhält jedoch zur Linken den schönen
d’en Fideus als Zufluss. Weiter sind zu nennen der Bach von Son Bou, welcher den Abfluss des
Thaies von Mercadal und der ganzen Fläche am Fusse des Toro und des Puig de S’Hermita bildet
und sich durch das breite Thal des Canesias mit zumeist sanften Lehnen hinzieht, in welchem er
Aubarca aus Mercadal.
von Mercadal bis zum südlichen Ufer in einer Länge von 12 km verläuft, und der Barranc de Cala
en Porter, der den Abfluss des ganzen Südens, von Alayor bildet. An der Nordküste mündet der
Bach von Tiraat, der bei Mercadal entspringt und gegen Norden 10 km lang bis zur Bucht von
Sans verläuft. Die grösste Fläche der Insel durchfliessend, ist er wohl der grösste, dann kommen
diejenigen der Font Santa von Saleyrö und des Favaritx, der sich in die Bufera ergiesst, sämmtlich
nur unbedeutende, häufig wasserlose Torrenten, und der Gorg, der nach 6 km Verlauf das etwa
1 km breite Thal durchzieht und, den Abfluss der Fläche von Sn Juan in sich aufnehmend, in den
Hafen von Mahon bei der Gulassa mündet.
Die Sümpfe, welche ehemals einen grossen Theil der Oberfläche Menorca’s einnahmen, sind
nach und nach der Cultur gewichen. Diejenigen, welche das Thal des Gorg bedeckten und so
sehr zu der Verderblichkeit des Klimas für die ersten englischen Besatzungen beitrugen, wurden auf
Befehl des Gouverneurs Kane in schöne Gärten umgewandelt. Durch die Fürsorge verschiedener
Besitzer, welche den hohen Werth des Bodens erkannten, wurden die Sümpfe, die im Norden
von Mahon bei der Bufera bestanden, trocken gelegt, ebenso die wichtigsten der Distrikte von Mercadal
und Ferrerias. Gegenwärtig bleibt in dieser Richtung nur noch wenig zu thun übrig, und die
einzigen Sümpfe von grösserer Ausdehnung sind der von Binidonaire im Norden von Mercadal,
sowie jener der Bufereta bei Sn Juan de Carboneil, dessen Umfang jedoch jährlich abnimmt. Die
Bufera ist ein kleiner See im Norden von Mahon, sehr nahe an der Küste gelegen und mittelst
eines kleinen, bei Sturm häufig versandenden Kanals von nur Vs m Tiefe im Zusammenhänge
mit dem Meere. Es fliessen in den See mehrere Bäche, und er bildet ein Wasserbecken von etwa
Das Haus des Conde und Martorell.
4 km Länge und an einigen Stellen 1 km Breite. Seine Oberfläche beträgt etwa 250 ha, seine
Tiefe 5 m.
Menorca ist füglich wasserarm zu nennen, denn, wiewohl sich die Zahl seiner Quellen auf
170 beläuft, sind die meisten derselben doch von geringer Bedeutung. Das ganze südliche Tafelland
ist sehr durchlässig, und das darauffallende Regenwasser sickert hier durch seine Schichten
hindurch und erscheint als Quelle nur in den tiefen Furchen des Barrancs. Im ganzen Norden
sind auch die Quellen nicht allzu häufig, da fast alle Regenwässer an der Oberfläche weiter fliessen;
nichtsdesto weniger entspringen einige grössere Quellen an der Nordseite der Central-Hügelgruppen.
Die Distrikte von Mercadal und Mahon sind diejenigen, welche mehr Quellen besitzen; am wenigsten
hat deren Ciudadela aufzuweisen. Alle Quellen Menorca’s befinden sich ausserhalb des Weich