steilen Abstürzen und einen runden Thurm, die Torre de Portals, nach 1580 erbaut und im
Jahre 1631 restaurirt; sie hat 9 Varas im Durchmesser. Portals hat einen kleinen Hafen, der
grossen Schiffen bei Westwinden, kleinen aber bei jedem Winde Schutz gewährt; daher wird er
jede Nacht von Fischern aufgesucht. Er hat eine Tiefe von 1—3 Faden; der Grund ist Seetang, und
die Ufer sind überall hoch. In seinem Hintergründe zeigen sich vier Thalfurchen; in der ersten
derselben, der nächsten vom Thurme, giebt es in einiger Entfernung vom Ufer einen Brunnen mit
gutem Wasser. Im Grunde des Hafens bieten sich horizontal geschichtete Mares-Felsen dar. Der
südliche Rand des Cap Chesclet enthält die schon früher von uns beschriebene Höhle. Portals gegenüber
liegt die Isla del Sec, ein kleines, schwarzes Riff, das gegen Palma zu eine unterseeische
Klippe von sich aussendet. Von hier sieht man die Mola de s’Escrop, den Puig de Galatzö und
den waldigen, niedriger werdenden Vorsprung von Calafiguera. Das Cap Chesclet setzt sich als
ein immer niedriger werdender Absturz bis zum Carregador del Cavallo fort; dann folgt Cala-
Torre de Calafiguera.
figuera, zu dessen Linken sich die Cova Fresca befindet, wo Fischer zur Sommerszeit Wasser abkühlen
lassen. Die Calafiguera ist klein, von 7 Faden Tiefe und 3 Faden in ihrer Mitte; der
Grund besteht aus Seetang. Ringsum sind Felsenabstürze; röthliche, niedrige Wände bilden den
Vorsprung der Farola, der kahl, mit Buschwerk bekleidet, von der Torre de Calafiguera überragt
wird und horizontale Schichtung zeigt.
Der Leuchtthurm von Calafiguera auf dem gleichnamigen Cap, welches im Westen die
Grenze der Bahia de Palma bildet, besteht aus einem viereckigen Gebäude, in dessen Mitte sich
ein Thurm erhebt, von dem man eine herrliche Aussicht auf das grenzenlose Meer, den verflachten
Vorsprung des Cap, die rissige, steile Küste, die sich mächtig einbuchtende Bahia von Palma mit
den Höhen von Bellver und die Stadt geniesst, welcher die Sierra als Hintergrund dient.
Hinter dem Cap mit dem näheren Portals sieht man die Falaisen des Puig de Galatzö und der Mola
de s’Escrop. Der in Paris construirte Apparat ist von fünfter Ordnung, katadioptrisch und mit
fixem, weissem Licht |p die Laterne hat 1,60 m Durchmesser und die Lampen sind von constantem
Niveau — das einen Bogen von 2950 beleuchtet und in der Regel zwölf Meilen weit sichtbar ist.
Der Vorsprung von Calafiguera sendet eine kleine Spitze, die Punta del Mola, aus, hinter
welcher eine Art kleines Caló liegt, und so ziemlich auf der Anhöhe desselben thront die runde
Torre de Calafiguera, welche im Jahre 1580 erbaut wurde. Das Cap de Calafiguera schliesst mit
dem Cabo deis Cautius ab, wo sich auf der Westseite die gleichnamige Höhle befindet. Dann
kommt der Morro d’en Feliu mit horizontalen Schichtungen und die breite Falaisen-Ensefíada von
Refalbex oder Reufeibex, von dem gleichnamigen, runden Thurm, welchen wir etwas weiter nach
innen zu sehen, überragt. Er dient nur als Signalthurm, ist mit Barbette - Parapeten und einer
Wurflucke über der Thür versehen. Von den horizontalen Schichtungen springen die unten gegen
die Inselchen des Toro zu befindlichen in einer dünnen, langen Spitze vor; man nennt sie Punta
del Toro, die Fischer heissen sie aber auch Las Berbines. Vom Toro entdeckt man die Doppelhöhe
der Mola de s’Escrop und von Galatzö und die Gebirgsvorsprünge gegen Andraitx zu.
Nach der Punta del Toro folgt eine Falaisen-Enseñada, El Clot del Moro genannt, dann im Grunde
der Ausbuchtung, am Schlüsse des Vorsprunges von Calafiguera, wo die niedrigen, röthlichen
Falaisen anfangen, Ses Peñas Rotjes, wohin häufig Leute aus Palma mit ihren Wagen zum Fischen
fahren. Hierauf erscheint das Cap Negret mit niedrigeren, schwärzlichen Vorsprüngen. Herrlich
ist der Blick auf die Isla de Malgrat, die sich kahl, felsig und schartig repräsentirt, auf die gleichnamige,
runde Torre, sowie auf die Höhen von Galatzö, die Mola de s’Escrop und von Escapdellá,
mit den röthlichen Abstürzen und den hochgelegenen Wänden. Vor der Torre de Malgrat ist
eine kleine Enseñada mit niedrigen, röthlichen Falaisen und horizontalen Schichtungen, Ses Ped-
reretas genannt. Die Isla de Malgrat bietet uns von der inneren Seite aus steilere, höhere Wände
mit verticalen Spaltungen, einen schlossartigen Felsen bildend; dann kommt ein isolirtes Inselchen
und ein natürlicher, über die Wogen gespannter Felsenbogen. Es folgen die Abstürze der Torre
de Malgrat, die, wie die anderen, 9 Varas im Durchmesser hält; sie ist mit Barbette - Parapet auf
der Seeseite und Erhöhung auf der Landseite versehen. Darauf öffnet sich nach hügeligen Vorsprüngen
mit Abstürzen die breite, weit hineinragende Einbuchtung von S ta Ponsa. Dieselbe bietet
einen guten Ankerplatz und ist nur den Westwinden ausgesetzt. Sie hat eine Tiefe von 9 Faden,
die bis zu 1 Faden abnimmt, und Sandgrund. Die Ufer sind mittelhoch und zeigen; einige ebene
Strandstücke. Wir treffen zuerst die tief hineinragende Caleta, welche kleinen Booten als trefflicher
Hafen dient. Da sie aber sehr wenig Wasser enthält, müssen Küstenfahrer an der Mündung
ankern. Zur Linken bietet sich uns eine in den Felsen geschnittene Treppe und ein Wächterhäuschen
dar; dann kommt eine Höhle, von einem künstlichen Pfeiler gestützt, ein Unterkunftsort
für die Fischer und einige Fischerhäuschen. Den ganzen Grund der Caleta überkleidet ein noch
junges, aber üppiges Pinar. Von der Punta de la Caleta, die zur Linken, wenn man hineinfährt,
liegt, übersieht man die Ebene von Sta Ponsa, mit dem Thurm und Haus, den Windmühlen und
das mit Tamarisken bekleidete Ufer, dann den konischen Puig del Castellot und die seichte Ausbuchtung
der Secanjs, die auf der anderen Seite von dem Vorsprunge des Castillo de Sta Ponsa
eingeschlossen wird. Diese doppelte Einbuchtung mit dem flachen Lande von Sta Ponsa dahinter
erscheint trefflich zu einer Landungsstelle geeignet, was sie auch thatsächlich zur Zeit der Eroberung
war. An den Secanjs mit der Lagune von Sla Ponsa und einem Hause im Grunde vorbei,
erreicht man den Vorsprung des Castillo de Sta Ponsa, von dem ebenso benannten Thurme beherrscht.
Bei der Punta del Castillo befindet sich ein kleiner Carregador, wo man auch bei
Aussen winden in der Nähe einiger weisser Felsen gut ankern kann. Wir treffen dort zuerst
einen kleinen Marés-Steinbruch und mehrere Ruinen von dachlosen, niedrigen Häusern in der
Nähe des Thurmes. Das Castillo ist rund, von 19 Varas Durchmesser, konisch, mit zwei Cördons
und geböschter Basis und von Schiessscharten durchbrochen. Oberhalb des ersten Cordons ist
ein kleines Rundbogenthor , zu dem ein Stück Treppe aus locker gesetzten Midjans hinaufführt,
man sieht aber noch ein Stück der morschen Stricktreppe. Der Morro del Llamp bildet zu dem,
Castillo einen malerischen, wilden Hintergrund. Hübsch übersieht man von hier auch die Bucht
von Paguera. Inwendig zeigt das Castillo ein dunkles Zimmer mit doppelter, eisenbeschlagener
Thüfe und ist mit Wurflucken in der Mauerdicke versehen. Dann kommen die meist röthlichen,
erdigen Abstürze des hie und da mit Strandkiefern bekleideten Puig dels Gats, der Kiefernstrand
Balearen II. | |