de Pareys hat in schnee- und regenreichen Jahren stets Wasser, im Sommer allerdings nur auf
sehr schmale, kaum sichtbare Streifen beschränkt.
Ziehen wir nun in östlicher Richtung durch die Gebirge nach dem eine Meile entfernten
Pollenza. Der Weg ist anfangs fahrbar, dann geht er an einem Bache entlang, der in der Richtung
des Collegiums weiter führt; Zur Linken liegt ein ausgezackter Felsenhügel, Haifischzähnen nicht
unähnlich sehend, welcher gewissermafsen das hier vertiefte Thal von Lluch gegen jenes von
Mosa absperrt. In Biegungen' gelangen wir zum Coli hinauf; aus dem Walde ragt der Puig den
Menut, als höchste Anhöhe, empor, das Hochthal zeigt Oelbaumterrassen, und zwischen Felsblöcken
eines grauen Conglomerats wachsen Eichen hervor. Am felsigen Thalabhange durch einen
natürlichen Felsenbogen und in Windungen geht es nach der Thalsenkung. Zur Rechten erhebt
sich der konische Hügel der berühmten Encina de Mosa, Puig de Montevedell genannt, an dessen
Der Puig Tomi von Mortitx aus.
Fuss das gleichnamige Haus liegt. An Oelbäumen vorbei führt der Weg in eine Vertiefung und
trifft am Fusse des Puig Caragoli, bei welchem sich westwärts und von diesem getrennt der
1002 m hohe Puig Roig erhebt, das Haus von Femenia. Man überschreitet ein sich gegen den
Torrent de Pareys hinziehendes Thal und ersteigt den Vorsprung von Mosa mit dem Hause am
Waldessaume, von dessen ummauerter Terrasse-man eine schöne Aussicht auf das Thal Sa Coma
geniesst. Auf dem nächsten Coli gewahrt man den Puig der Mare de Deu de Pollenza und des
Cap del Pinar, und einige Schritte weiter hat man schon das Thal von Son March, die Fortaleza
de Ambercuix, den Puig, das Cap del. Pinar, die Cucuya de Fartaritx und im Vordergründe den
erhöhten Rücken des Pujol de Montana, ,der felsengekrönt das Thal zu sperren scheint, vor Augen.
Nach weiterer kurzer Strecke erreicht man: Femenia mit dem Puig Tomi vor sich. Gegen Mortitx
führt der steile Pfad zwischen Felsen hinunter. Das Thal füllt sich, da ohne Ablauf, bisweilen
mannshoch mit Wasser. Bei Mortitxet, einem kleinen Bauerngehöfte, befindet sich das Gestüt von
Mortitx. Statt gegen Mosa zu gehen, biegt man rechts an einem steinernen Kreuz auf Stufen ab
und erblickt das Possessionshaus von Menut, ein grosses Bauerngehöft mit doppelt bedachtem
und mit Wurfluken versehenem Thurm. Unterhalb des Puig d’en Menut liegt der Coli, in dessen Nähe
man schöne Aussicht auf das Thal von Lluch hat. Der Saumpfad zieht sich am Abhange des breiten
Thaies weiter, das von kahlen Felsen förmlich starrt, nach der lachenden Thalausbuchtung von
Binifaldö hin, wo ein Bächlein zwischen den Feldern dahinrauscht. Ein steiler Pfad führt über den
Coli de sa Basso auf die Höhe, von der man auf den Puig Mayor und die Vorberge bis zum Puig
de Coscondr, dem Puig Roig mit dem Thale von Femenia und Binifaldö schauen kann. Am Vorsprunge
des uns gegenüberliegenden Puig Mayor de Lluch liegt der Coli de Coma Freda. Auf der
Spitze desselben ist ein Triangulationspfeilerchen, das 1103 m über dem Meere steht, und
eine Avenchöffnung oder Felsenspalte daneben, wie es dergleichen viele in der Nachbarschaft
giebt.
La Torre de Ariant.
Unser Weg führt uns von Binifaldö weiter nach Pollenza zu durch einen dichten Wald;
mehrere Quellen sieht man herunterrieseln, und burgartig erscheinen die Felsen. Bald erblickt
man zur Linken das offene Meer, und jetzt entfaltet sich ein prachtvolles Bild auf die Bucht von
Pollenza mit dem vorspringenden Cap Formentor und die Bahia de Pollenza, links die Berge von
Ariant, rechts der Puig Tomi. Vom Hause der Montana führt ein schlechter Pfad am Waldessaume
entlang und dann unten im fruchtbaren Thale „Vall d’en March“ am Torrenten weiter. In der
Thalebene angelangt, sieht man zur Rechten das Haus des Molinet, vor welchem an den Felsenwänden
der Salt des Recö herabstürzt, und zur Linken erscheint eine Häusergruppe: die Clasta
de Son March; daneben steht eine kleine Kapelle mit doppeltem Kreuzgewölbe und Renaissance-
Altar. Der Boden ist röthlich, ursprünglich steinig, so dass in den Feldern viele Clapers vorhanden
sind, aber fruchtbar und mit schönen Pflanzungen bebaut. Namentlich beim Torrent sieht
man viele Agavengruppen. Der Weg wird von hier aus besser, und auf einbogiger Maresbrücke
überschreitet man den Strom. Von der Cova d’en Midj, in der sich ein riesiger Felsen befindet,
übersieht man das Thal von Son March, Pedruxella gran und das vom Torrenten durchflossene Thal