Die niedriger werdenden Abstürze springen in die weit sichtbare Punta de Beca vor, welche oben
eitte breite Höhle :# j t Tropfsteingebilden zeigt. Unten in den steilen Wänden befindet sich die
GoVa de ia Figuera, in welcher Wasser fliesst. Passirt man die Punta de Beca, so bietet sich uns
die grösse -Enseñada del R'omegueral dar, von hohen, vielfach zerklüfteten, durchfurchten Hängen
umgeben ttnd vota 'Castell del Rey beherrscht. Vor allem zeigt sich die weisse Spitze der Punta de
lia Sal und die zweite vorspringende, neben welcher die Font de Can Pera Doray fliesst. Romantisch
liegt Vor uns das historische Castell del Rey, welches gleich einem Adlerhorst die felsigen Höhen
überragt; unterhalb desselben werden die Abstürze jäh und springen in der mit steilen Wänden
versehenen Spitze der Gala Castell vor. Daneben erheben sich isolirte Felsen. Das enge Thal
Castell del Rey vom Meere aus.
■des Castell ist -auf de r -einen Seite begrenzt durch die felsenbesäete Punta des Castell; weiter nach
den Feldern zu weist es breite Hänge mit magerer Erde auf, aber mit üppigen Feigenbäumen besetzt.
Auf der anderen Seite schliesst die -langgedehnte Punta de la Galera mit niedrigen felsigen
Abstürzen gegen vorn zn ab. Dahinter dehnt sich die breite, aber wenig tiefe Cala Estremer aus,
-auf der anderen Seite von der-mit einem doppelten Vorsprunge versehenen Punta de Covas Biancas
-begrenzt-, die schon die Ausbuchtung von S= Vincente zum Theil schliesst. Beim Ufer gegen
5 " Vincente zu sieht man-ein kleines isolirtes Riff. Die Cala zeigt io—3 1/» Faden Tiefe. Im Grunde
erscheinen uns das niedrige Hügelland -mit einigen Fischerhäuschen und das Haus des Aloj und die
Steinbrüohe, an -denen der Weg -nach Pollenza führt. Aguas Dulces in der Cala de S» Vincente
beisst eine Quelle, welche bei Meeresstille an der Oberfläche sichtbar wird. Die Grenze des Sandufers
bildet der felsige Vorsprung, der mit dreieckiger Vorderseite versehenen Torre de S” Vincènte,
worauf die Cala Molins sich ausbuchtet. Dieser grenzt die Cala Carbó an, und hierauf kommt als
unbedeutender Vorsprung die Punta Negra, nach welcher der dreifach erhöhte, viel mit ausgehöhlten
Wänden versehene Morro de la Vali vorspringt. Neben zwei mächtigen Aushöhlungen läuft die
Spitze scharf und eng zu, die Valí de Boca mit niedrigem Sattel und grauen, erdigen Abstürzen
einschliessend. Mit zwei Einsattelungen zieht sich nun der langgedehnte Coll baix de Formentó
fort. Der Colomé erscheint uns nahe am Ufer als ein mächtiger, unerklimmbarer Fels mit grünendem
Buschwerk auf der domartigen Höhe, wo zahlreiche Möwen zu nisten pflegen. Die demselben
gegenüber vorstehende Küste bildet ein fingerartiges Piton; weiterhin setzt sie sich oben mit zerklüfteten
Wänden, unten mit steilen Lehnen fort. Dann folgt die w ie ein Cap vorspringende, jähe
Stirn von Ses Arcades mit bogenartiger Spitze und der vorspringende Felsen von Ses Antenas,
welcher eine kleine Ausbuchtung bildet. Massig tritt nun das Cap de Cataluña vor, hinter welchem
sich die Cala Figuera ausbreitet. Obenan sieht man den Weg zum Faro de Formentor und im
Grunde den Kiefernwald, sowie die emporragende Atalaya d’Aubercuix. Auf der anderen Seite
wird Sie Càia Figuera vom felsigen Morro d’en Tornas umschlossen. Darauf folgen die kleine Ausbuchtung
•und Höhle, Es Pouat genannt, wo Llauts ankern können, und ein steiler Absturz bis
zum Faro.
•Der Leuchtthurm von Formentor mit viereckiger Basis erhebt sich aus der Mitte des Gebäudes,
welches als Wohnung für den Leuchtthurm-Wächter dient. Der Apparat ist ein solcher zweiter
Ordnung mit Finsternissen von 30" zu 30" und von 3 0 Breite; der Durchmesser der Laterne beträgt
3 m und besteht aus zwölf Annular-Linsen. Der mittlere Theil dreht sich um eine Achse und führt
eine katadioptrische Kuppel mit sich, um die Dauer des Glanzes zu verlängern; unterhalb des
Centraltheiles befindet sich ein katadioptrischer fixer Theil.
Hat man Formentor passirt, so deckt sich schon Cap de Cataluña, und mächtig erweitert
sich vor uns die Doppelbucht mit dem Cap del Pinar und dem fernen Bec de Farrutx. Schon
erblickt man Alcudia mit Manresa und die Hügel dahinter, mit Strandkiefern bewachsen, die steilen
Abhänge des Cap Formentor, die einen Vorsprung bilden, dann die vortretende Punta del Vent.
Von hier an hören allmählich die steilen Abstürze auf; wir sehen eine Thalfurche, dann die tief
hineinragende Cala Engosauba, dann vor einem Vorsprunge die Cala Murta mit schönem waldigen
Hintergründe. Eine Spitze, Es Casteliet genannt, welche mit einem grossen, von Kiefern gekrönten
Farallón, Es Casteilet, endigt, schliesst die Cala ab. Von hier ab weisen die lcuppigen Hügeichen
unten kurze Abstürze und viele Thalfurchen auf, wovon nur eine tiefere, jene der Cala en Feliu mit' noch
einer Höhle bis zum Meere reicht, und nun zeigt sich die sichelförmig gestaltete lila, welche durch einen
schmalen, nur für Barken passirbaren Freu von der Festlandsküste getrennt ist. Hinter derselben
breitet sich die Ausbuchtung des Pi de la Pouada aus, auf der einen Seite von der Punta de la
Plana, auf der anderen von der Punta de la Moneya umschlossen, wo Schiffe im Schutze der Insel
vor Anker gehen. Dann kommt eine Pared, welche auf der entgegengesetzten Seite mit einem Walde
von immergrünen Eichen und Strandkiefern abschliesst. Hier fängt so ziemlich das feine sandige
Ufer mit rundlichen, kahlen Hügeln und Thalfurchen an. Getrennt durch den rundlichen Vorsprung
de ia Pinona, bietet sich uns die Spitze der Fortaleza mit den kahlen Abstürzen und der :sie überragenden
Fortaleza de Aubercuix dar, welcher gegenüber, am anderen Ufer der Bucht, jener von
Manresa liegt.
Den Eingang der Fortaleza de Aubercuix bildet eine in Winkel gebaute Batterie, die
Avanzada del Castillo de Pollenza genannt. Dieselbe hat -in der Mitte eine breite Plattform mit
Schiesssoharten in der dicken Wand, rings um einen Graben und einen Riffdamm. Ein Pfad, theil-
weise mit Stufen, führt über eine einbogige Brücke und ein Stück ‘Hebebrüoke zur Festung, und
ringsum leitet ein Weg auf der Mauer mit leichter Böschung gegen den Wall . zu. Die Fortaleza
hat auch eine bedeutende Böschung mit Cordon und darauf einen senkrechten Aufsatz. Ueber der
Thür, unterhalb der Wurfluke, ist eine Mutter Gottes mit dem Jesuskinde im Renaissanceschild-
darunter sind die Wappen von Aragon únd Mallorca angebracht. Auf Stufen gelangt man hinab
in ein tonnengewölbtes Zimmer und zu einem Cisternenbrunnen ; vorn führt ein Thür zur Rotunde