Der Süden vom Hafen bis zur Cala en Porter.
Ein schöner Fahrweg verbindet Mahon mit dem nur 2'/» km entfernten Orte Villa Carlos.
Dies ist eine ganz moderne Stadt mit 2500 Einwohnern, die kraft des Befehles des englischen
Gouverneurs John Maystim, den Arrabal del Castillo de S'> Felipe abzutragen, im Jahre 1771 als
Georges Town gegründet wurde. Die Strassen sind meistens breit und alle gerade und regelmässig
angelegt, aber in der Regel ungepflastert. Durch die Ortschaft zieht sich in der Mitte die Calle
Mayor von einem Ende zum anderen, in welche beiderseits alle übrigen von nur noch vier Quergassen
durchkreuzten Längsstrassen münden. An der Calle Mayor liegen die besseren Gebäude;
in ihrer Mitte ist der grosse wüste Platz, Plaza de la Constitución, der von vier grossen, gleich
gestalteten Bauten eingefasst wird. Dann kommt eine Strasse gegenüber mit dem im Jahre 1786
Das Thal der Canesias gegen Westen zu.
erbauten Rathhaus, das gelb angestrichen ist und von einem Terrassen-Thürmchen mit geschmacklosem
Kuppelchen überragt wird.
Am oberen Ende der Calle Mayor liegt die Pfarrkirche von Villa Carlos. Der Grundstein
zu der jetzigen Kirche de N. S. del Rosario wurde im Jahre 1771 gelegt, und 1778 wurde
schon ein Theil derselben eingeweiht und 1805 der Bau vollendet. Die Kirche weist ein Giebelfeld
und einen vortretenden, von vier platten Pfeilern getragenen unteren Bau mit Portal in der
Mitte auf, zur Linken von einem viereckigen Thurme mit zopfigem Helme überragt; die Aussenseite
ist von fünf Strebepfeilern unterstützt, beim sechsten und fünften springen die Arme des Kreuzes
vor. Ausserdem besitzt Villa Carlos noch eine neue kleine Kapelle, der S ta Margarita geweiht, die
1880 erbaut wurde.
Nahe bei Villa Carlos hegt die Ruine des Castillo de S» Felipe, dessen Geschichte reich an
interessanten Begebenheiten ist.
Von Villa Carlos begeben wir uns nach Bini Saida de sa Torre, einem Haus mit plumpem,
viereckigem Thurme, von dem aus man einen schönen Ueberblick über die Umgebung geniesst.
Bini Saida von Vidal hat fünf Segmentbogenhallen auf der breiten Vorderseite, die auf das
Meer und die Mola hinausgeht; im unteren Geschoss sind die Bogen vermauert; nach vorn zu ist
eine Terrasse mit Thonstatuetten und einem Kreuz darauf. Ein Bogen leitet aus ihr zu einem daneben
gelegenen Hof mit einer Akazie in der Mitte und einer Kapelle mit flachem Portale und
einem Rundbogenfenster, über dem sich ein Wappen befindet. Dieselbe ist der S4* Catalina gewidmet.
Im Innern hat die Kapelle einen nischenförmigen Altar und ein Kreuzgewölbe, an den
vier Ecken aber accolirte Pfeiler; von der kleinen Terrasse oberhalb der Dachung des Hauses hat
man eine hübsche Aussicht. Durch sehr steinige Tancas zieht sich der Weg zum Rafalet mit
dreibogiger Halle und kleiner Terrasse oben, von der man die Umgebung übersieht. Dann kommen
Rafalet vey und der viereckige Thurm von Rafalet petit; man erreicht den guten Fahrweg wieder
bei dem Pou von Trebeluger. Kehren wir auf den Fahrweg von Villa Carlos, von dem wir ausgegangen
waren, zurück, so kommen wir an den Häusern von Toraxer vorbei, wo sich der stark
S’Aranjassa mit dem Toro.
eingestürzte gleichnamige Talayot befindet, mit Mastixsträuchern und wilden Oelbäumen bewachsen;
ferner zu dem Hause von S ta Margarita und der Häusergruppe von Trebeluger mit einzelnen
Orangenbäumen und Sivinen, sowie vielen Cactusfeigen. In der Mitte steht am Wege ein Brunnen
mit Drehrad, der Pou de Trebeluger; ein Haus von Ca l’Amo en Vicens hat einen wie das Haus
selbst weiss getünchten Thurm. In der Nähe gegen Mahon zu liegt die kleine Häusergruppe von
Xenxa. Von der Höhe des grossen, eine natürliche Erhöhung krönenden Talayot von Trebeluger,
der in der Mitte vertieft ist, hat man einen guten Ueberblick über die sanfte wellige Ebene. Ein
Fahrweg führt nach Alcaufar, und zuerst auf felsigen Tancas, dann, an vielen Mandelbäumen
vorüberführend, erreicht unsere Strasse Sn Luis.
Wir wollen nun nach Mahon zurückdkehren und den schönen Fahrweg, den Paseo
de la Carretera, verfolgen. An Cactusfeigen vorbeigehend, erblickt man bald zwischen trockenen
Mauern Sn Luis, rechts mit einem viereckigen Thurme mit Wurfluken-Tragsteinen, und an dem
stattlichen Hause von Binifadet mit Bogenhalle und Balcons vorbeiführend, tritt der Fahrweg
50*