gelangt nun zu Schneegruben, welche mit Carritx zugedeckt sind, und wieder geht es in Windungen
zu den felsigen Hängen hinauf. An der Barrera des Coli des, Puig angelangt, hat man
eine' schöne Fernsicht auf die Felsenabstürze des Puig mit dem Cap Formentor im Hintergründe.
Auf dem Kamme des Berges sind Barracas (Schneehütten). Diese haben oben ein Holzdach,
welches von der Carritxbedachung getragen wird. Der Schnee wird in Portadoras nach
unten geschafft, welche man in Spart-Sanayas steckt; darauf legt man zuerst Asche und Salz und
dann Carritx. Die höchste Spitze des Berges, liegt 1445 m über dem Meere. Die Aussicht von
hier' ringsum auf das Meer ist eine prachtvolle und gehört unstreitig zu den schönsten Gebirgs-
ansichten des Mittelmeeres.
Steigt man oberhalb Bonnaba mehr im Norden in die Höhe, so wendet sich der schmale
Der Puig Mayor von Cabaoa aus.
Pfad über den Vorsprung des Puig Mayor mit Aussicht auf das Felsenthal Es Caracolé. Hier sieht
man die wegen ihrer Nüsse berühmte Besitzung Moncaire liegen. Der Weg führt am linken Abhange
des Caracolé und dann im ansteigenden Grunde desselben bei einer kleinen Quelle mit
Tränke vorüber. : Am Ende des Thaies sieht man den nahe gelegenen viereckigen, mit jähen Abstürzen
versehenen Puig Mayor. Hat man denselben überstiegen, so liegt eine grosse Steinwüste
vor uns, deren Vordergrund mächtige Felsen bilden. Auf beiden Seiten des Thälchens liegen Bini
d e 'sa Marqueza und Bini d’ en Palou. Nach Verlassen des Hauptthaies gelangt man in ein
Seitenthälchen mit knotigen Felsmassen, Es Plâ d’ en Gumbal, und durch eine Barrera an die
Font de sa Vauma. Hier steht eine eigenthümliche, von einem natürlichen Felsen gebildete Hütte
für weidende Schafe. . Nach Passirung eines weiteren Thaies lassen wir nun das tiefe Thal
der Calobra links liegen und folgen dem Pfade, der sich allmählich in das Thal von Tuent hinab
schlängelt.
Vor dem alterthümlich aussehenden Hause von Can Palou geht der Weg gegen die Calobra
zu und in der Mitte der Coli steht das Oratorio de S“ Lorenzo. Das mit Glockengiebel versehene,
einfache Kirchlein ist urkundlich schon im Jah r e '1322 im Bau fertig gestellt gewesen. Eine Reno-
virung desselben erfolgte 1791. Es hat innen ein von Rundbögen getragenes Kreuzgewölbe. In
diesem Kirchlein halten die Bewohner der beiden Häusergruppen der Calobra. und Tuent ihre
Gottesdienste ab. Man steigt von Lorenzo. in das Thal der Calobra hinab. Im Hintergründe
erblickt man hinter grauen Felsenhöhlen, welche jenseits die Calobra umschliessen, den Puig Roig
von Mosa. Der Boden im Thale der Calobra ist tief dunkelroth. Die etvVas weiter oben gelegenen
Häusergruppen Can Termes und Can Pau haben eine gemeinsame Tafona mit einer Biga und Presse,
sowie eine starke Quelle, die Font de sa Calobra. Can Pau hat einen viereckigen Thurm und liegt
im Grunde der kleinen, kesselartigen Erweiterung Es Recö. Die Font de Cas Bufö bewässert
einen Garten, in welchem Gemüse, Opuntien und Reben wachsen. Zwischen Felsen fliesst der
Das Thal von Söller von Bonnaba aus.
Torrent zu dem der Calobra hinab und verbindet sich schliesslich mit letzterem. In einem erweiterten
Hochkessel liegt das Haus des Bosch; es folgen, nachdem sich das Thal etwas verengt hat, Pia
d’en Marray und Pia des Reys. Hier wachsen Myrten, Ebereschen und Orangenbäume. Verfolgt
man dagegen den Torrent de sa Calobra weiter nach unten, so gelangt man durch einen hochstämmigen
Strandkiefernwald zum Hafen, und ein steiler Pfad führt nun zur Torre de la Calobra
oder de la Pena Rotja. Hier schaut man den Einschnitt des Torrent de Pareys mit zwei vor-
springenden Hügeln, welche den Hafen umgeben, und einen Theil des Calobrathaies. Der im Jahre
1596 erbaute runde Thurm von 7 Varas Durchmesser mit Barbette (Brustwehr) hat eine kleine
viereckige Thür. Ueber derselben sind Fenster mit Wurfluke in der nach innen erhöhten Mauer.
Ein tiefer Spalt in dem grauen Felsen zieht sich vom Thurme gegen die Häuschen der Calobra zu.
Kehren wir nun nach Sn Lorenzo zurück. Wir gehen an dem Rücken der Mola de Tuent
entlang und gelangen hinauf bis zu einer Einsattelung, in der sich zahlreiche Kalkspathstücke vor