An das Haus ist die kleine Kapelle von Sn Antonio mit Kreuzgewölbe angebaut; unweit davon
erhebt sich ein felsiges Hügelchen, S ’Atalaya genannt. Von dem Hause sieht man Albranca nou
und Son Carabassa über dem holprigen Barranc-Saum emporragen, und hinter dem schlichten Hause
von Son Carabassa, inmitten einer sehr felsigen Umgebung, grünt eine kleine Mandelbaumpflanzung
Die auf einem verflachten Vorsprunge gelegene schöne Naveta wird durch vier Pfeiler im Innern
gestützt; nach aussen ist der stark zerfallene Bau dicht von Mastixsträuchern überwuchert'
Vom Hause von Son Merce de baix gelangt man, an einem Pou de Tom mit Picas vorüber in
Windungen in den schönen Barranc d’en Fideu hinab. Neben einer Cisterne am selben Abhange
liegt das Häuschen der Canaleta, von dem aus man die gegenüberliegenden, tief ausgehöhlten
Felsen, Ses Coves Gardas genannt, beherrscht. Das Barranc-Thal ist ganz flach und zu Ackerland
hergerichtet, stellenweise von Granatäpfelbäumen umsäumt; viele Alaterne und Absinth bekleiden
die Abhänge. Man steigt bis zum Orangenhain der Canaleta hinab;' wo im Schutze stämmiger,
Cova de Parella.
hoher Lobeerbäume die herrlichen Orangenbäume stehen, während das Torrententhal mit jungen
Pappeln bepflanzt ist. In der Nähe einer Trauerweide liegt die Quelle, die in einen unter den
vorspringenden Felsen ausgehöhlten, natürlichen Sefareix spärlich fliesst. Der untere enge Theil
des Barranc mündet unterhalb von Son Olivar in den Barranc von Trebeluger aus. Von dieser
Stelle führt mitten unter üppigen Kiefern und wilden Oelbäumen ein Pfad nach dem Felderrücken
von Son Olivar hinauf, mit einem Aujub daneben, sowie einem grossen eigenthümlichen Kamin
und einer Dreibogenhalle. Die Felsen des malerischen Abhanges des Barranc, der sich dann abzweigt,
sind mit Epheu förmlich tapeziert; unten ist ein Stück Feld und ein ummauertes Flüsschen.
Man überschreitet nun einen Sattel, von dem ein Weg zum Barranc d lnfern hinabführt, vorn liegt
der Vorsprung der Punta des Cabot, wo in der von üppiger Vegetation erfüllten Canaleta die
gleichnamige, natürliche Cova liegt, mit schenkeldickem, riesigem Epheu verbrämt. Man steigt
dann durch üppigen, immergrünen Eichenwald sanft hinauf und erreicht, nachdem man an der
oben erwähnten Naveta vorbeigekommen ist, wieder Son Mercé de baix.
Der Süden von Ferrerias. 4 1 5
Begeben wir uns in den Barranc d’en Fideu zurück und verfolgen diesen stromaufwärts,
so finden wir neben einer einbogigen Brücke, welche über den Torrent führt, und bei
grossen Granatäpfelbäumen unterhalb der Abstürze Son Fideo oder Fideu. Der Barranc scheidet
sich hier in zwei Arme; der eine ist im Besitz von Son Fideo, der andere von der Cova.
Orangenbäume und verschiedene Obstbaumsorten füllen das Thal. Das kleine Häuschen von Son
Fideo mit dreifacher Rundbogenhalle ist ein köstlicher Winkel. Neben den von grossem, üppigem
Epheu überwucherten Felsen überschreitet man auf Steinen das mit Binsen bewachsene Torrenten-
Bett, gelangt jetzt in das grünende Seitenthal der Cova, wo die üppigsten Pappelbäume wachsen,
und bezaubernd ist die Aussicht auf die mit Epheu umrankten Ulmen und Pappelbäume neben
riesigen Felsen und auf das Bachbett in der Mitte, in dessen stillem Gewässer sich die Alaterne
abspiegeln; man vergisst hier, dass man auf Menorca ist, und wähnt sich in nördlichere, grünende
Gefilde versetzt. Das Haus der Cova hat ein unteres Zimmer im Felsen mit Felsendecke und
Thurm von Son Saura.
einer Cisterne, während eine obere Oeffnung als Lichtöffnung der Cova dient; einst war
es eine Tafona. Die Küche ist mitsammt der Esse im Felsen angelegt; letztere tritt aus dem abgerundeten
Felsen hervor. Wie man sieht, ist es eine echte Troglodyten-Wohnung. Der Weg zieht
sich weiter um einen riesigen Felsblock, eine höchst malerische Stelle, hin, führt dann unterhalb
der theil weise ausgehöhlten, weissen Wände, den Barranc beherrschend, der ganz zur Cova
gehört, hinauf und erreicht bald die Plateau-Höhe, und zwar bei Albranca ve y, von wo man sich
nach Sn Cristobal begeben kann.
Der Weg nach Sta Ponsa, bis zu dem sich der neue Fahrweg nach S * Galdana fast hinzieht,
führt durch ein zum Feldbau benutztes Thälchen mit dem Hügel von Biniatrum und dem
gleichnamigen Hause zur Rechten. Auf der anderen Seitp erblickt man das Haus von Son Gorneset.
An einem Kalkmergel-Steinbruch vorübergehend, erreicht man die höchste Stelle des Weges bei
einer Windmühle, dem Moli de Ferrerias, in dessen Nähe sich uns Calafi nou darbietet, wogegen
etwas weiterhin Son Martorell mit kleiner Terrasse und Treppe liegt. Auf dem breiten, welligen
Plateau-Rücken beherrscht man den Canal, der von Biniatrum herabkommt, und den grossen, tiefen