Es Cami non genannt wird, so verfolgt dieser Weg die Sohle des flachen sumpfigen Thaies der
Vergers de sa Colarcega. Der Weg führt, dem Bachbett mehr oder minder nahe, bis nach Biniaxe
hin. An einigen grossen Pappelbäumen vorbeigehend, überschreitet man einen Seitenbach auf dem
alten Pont d’es Janet. Die Carretera steigt nun leicht an und führt an der Ziegelei von Llibertö
nou vorbei. Das Thal erweitert sich hier etwas, und, indem der Devonboden aufhört, fängt die
untere Trias mit hochrothem, buntem Sandstein an.
Von nun an gehen wir im Lias, der uns auf beiden Seiten der Carretera bis nach Alayor
begleitet. Es erscheint das Haus von S “ Teresa und das entferntere von Es Canum und auf kleiner
Anhöhe Biniayet nou. Bald erreichen wir Biniac nou mit einem ziemlich baufälligen Talayot
Ferrerias.
daneben, von dem 53 m hohen Triangulationszeichen gekrönt, welches die höchste Stelle der
unmittelbaren Umgebung der Carretera einnimmt; kurz darauf erblickt man von der höchsten
Stelle der Costa de Llumena schon die Ortschaft Alayor in ihrer grössten Breite ausgestreckt.
Die kleine Kirche der Ermita von S“ Pere nou mit gothisehem Portal und Glockenbogen,
an welcher man schon 1609 arbeitete und welche von 1700—1715 renovirt wurde, grenzt an den
modernen, von Bäumen beschatteten und mit Bänken versehenen gleichnamigen Spazierweg.
Unter den Ortschaften Menorca’s ist nach den beiden Städten Alayor mit ca. 5000 Einwohnern
und 1099 Häusern die bei Weitem wichtigste; sie liegt auf einer kleinen Erhöhung,
welche tafelartig die Umgebung beherrscht; sie wird von ausgedehnten Cactusfeigen-Pflanzungen,
Gemüsegärten, aus denen ein paar Palmen emporragen, eingefasst und ringsum von mehreren
Windmühlen umgeben. Ueberall sieht man Schuhmacher in den Hauseingängen und den ebenerdigen
Räumen, ja sogar in den halb unterirdischen Souterrains mit ihrem Handwerk beschäftigt.
Die Gassen sind unregelmässig und gepflastert. Es giebt in Alayor viele stattliche zwei- und dreistöckige
Häuser; die meisten sind, wie üblich, weiss getüncht.
Alayor hat drei Kirchen. Die Pfarrkirche von Sta Eulalia hat ein Spitzbogenportal in
zopfigem Platereskenstil, eine Terrasse mit Schild in der Mitte und zwei Dockengeländer an den
Seiten, gegen welche die achteckigen Seitenthürmchen mit spitzigen, pyramidalen Aufsätzen vortreten.
Im Innern bildet die Kirche ein einfaches Tonnengewölbe, durch Gurte geschieden,
die auf platten Pfeilern ruhen, welche die sechs Seitenkapellen trennen; die vierte Seitenkapelle
rechts wird durch die Orgel und ein Seitenportal eingenommen. Die Hochaltar-Kapelle läuft
konisch zu; oberhalb derselben ist eine kleine Rose.
Das Thal gegen Sn Cristobal von Sn Telm aus.
Das Kloster von Sn Diego liegt auf einer Art Plätzchen, das die Calle de Bono bei der
Calle de los Frailes bildet. Gründer des Baues war der Franziscaner-Provincial Cristóbal Mir
mit einigen Mönchen. Im Jahre 1626 wurden Kloster und Kirche wenigstens in .der Hauptsache
vollendet und eine Schule eingerichtet, welche die Mönche leiteten, bis das Kloster 1835 aufgehoben
wurde. An die Kirche ist das ehemalige Klostergebäude angebaut; der Hof, Plaza de S n Francisco
genannt, weist einen Brunnen in der Mitte auf.
Neben der Plaza de la Constitución liegt das Kirchlein der N. S. de Gracia, das schon im
Jahre 1551 vollendet war, in welchem Jahre die Universidad 16 Lliuras für den letzten Schlussstein
zahlte. Daran stösst das Hospital civil mit dem Wappen von Alayor oberhalb des Einganges, im
Jahre 1754 begonnen und 1776 vollendet, wie eine kleine Inschrift besagt.
Das Ayuntamiento-Gebäude in Alayor zeigt ein Fenster mit gebrochenem Bogen, einen breiten