und Calicant, die Colls d’Artä, den Puig de Llodrä, die Mola del Fangar, S n Salvador und Santueri,
den Puig Gros de Santagny, Montesion de Porreras und die ganze Gruppe von Randa, ferner den
Puig de Sn Miquel, de Son Segui, de Sn Onofre und de Sta Madalena, sowie im Hintergründe den
Zug der Sierra. Auf der dritten und letzten Anhöhe des hier gewundenen Rückens des Puig de
Bonany liegt eine halbzerstörte Windmühle und daneben ein von Feigenbäumen umgebenes
Bauernhaus.
Ein Fahrweg, vorbeiführend an Son Gibert, setzt Petra mit dem nur wenig entfernten Sineu
in Verbindung. Nach kurzer Strecke erscheint auf einer kleinen Anhöhe die Kirche mit der Ortschaft,
von Windmühlen und Opuntiengärten umgeben. Der Weg, der an der Anhöhe der Windmühlen
vorüberfübrt, tritt durch die Calle de la Esperanza an einem steinernen Kreuz vorbei in
Sineu ein. Diese Ortschaft zählt 2803 Einwohner und 854 kleine Häuser und ist ihrer ganzen
Von der Höhe von Bonañy gegen Manacor.
Länge nach von der Calle Mayor durchzogen, der durch das Thälchen abgeschiedene Theil heisst
Son Ramis. Auf die kleine unregelmässige Plaza de la Constitución stösst die Yglesia parroquial
de los Angeles. Man glaubt, dass die Pfarrkirche von Sineu ursprünglich eine Moschee war, welche
dem christlichen Cultus angepasst und der Nuestra Señora de los Angeles gewidmet wurde. Als
im Jahre 1505 diese Kirche ein Raub der Flammen geworden war, erbaute man bald darauf die
jetzt noch bestehende Kirche. Sie hat ein schönes Portal und an den Seiten durch Bogen verbundene
Strebepfeiler. Zur Rechten ist ein kräftiger, von zwei Reihen Spitzenbogenfenstern durchbrochener
Thurm mit Terrasse, die 175 m über dem Meere sich befindet und von einem pyramidenförmigen
Helm bedeckt ist. Im Innern bildet sie ein einziges Schiff, das von vierzehn Pfeilern gestützt
wird. Am Hochaltar ist die Statue der Nuestra Señora de los Angeles, die aus dem 16. Jahrhundert
stammt, aufgestellt; in dem Grunde der beiden Kreuzesarme'sind gothische Altäre. Fünf
Seitenkapellen und eine zopfige Empore über dem Eingänge vervollständigen die innere Ausstattung.
In der vorletzten Kapelle ist ein schöner, alter, plateresker Altar mit dem Bilde des heiligen
Paulus. Auf dem Platze neben der Kirche und an diese angebaut befindet sich die Rectoria und
oberhalb des jetzigen Municipalgerichtes steht ein Kapellchen, das unter einem Rundbogen ein altes
hübsches Gemälde der heiligen Jungfrau, die auf dem Throne sitzt, von 14 runden Bildern umgeben,
Seen en aus dem Leben Jesu darstellend, enthält, und am Eingänge befindet sich ein altes, aus einem
Brande gerettetes Leinwandbild, hinter welchem man die Pisside mit drei Hostien unversehrt in
• einem kleinen Altar fand. Hinter der Kirche liegt das Haus der Vives mit einem Rundbogenthor
und drei gothischen Fenstern,
von denen das eine oben flach
ist, die anderen zwei Kielbogen
aufweisen und das
mittlere reich verziert ist.
Am interessantesten ist das
Nonnenkloster, we il es an der
Stelle des alten Alcazar der
Könige von Mallorca steht
und zum Theil noch dasselbe
Gebäude ist. Sineu, einst Six-
neu, eine der sechs Ortschaften,
welche Jaime I. vorfand, gewann
wegen seiner centralen
Lage und Gesundheit desKlimas
die Vorliebe der ersten Könige
Mallorca’s, welche dort einen
Alcazar bauten, wo sie häufig,
namentlich Dn Jaime II. und
auch Sn Sancho, eine Zeitlang
ihre Wohnungen aufzuschlagen
pflegten. Unter Jaime II.
wurde im Jahre 1300 durch
Francisco Campredoni der
bronzene Engel, der auf der
Torre del Angel im Palast von
Palma aufgestellt werden sollte,
dorthin gebracht. König Philipp
II. schenkte den Alcazar
im Jahre 1579 den Franzis-
caner-Nonnen, damit sie in demselben
ein Kloster ihres Ordens
stifteten. Dieses Kloster
ist das noch jetzt bestehende
Convento de la Inmaculada
Concepcion de Maria Santisima,
das in Erinnerung an den Ursprung
Pfarrkirche von Sineu.
des Gebäudes noch heutzutage im gewöhnlichem Sprachgebrauche del Palau genannt wird.
Die jetzige Kirche scheint 1583 eingeweiht worden zu sein, sie ist hoch gelegen; hat zur Linken einen
durch drei Gesimse abgetheilten Thurm mit zwiebelartigem Ende, eine zopfige Façade mit Eckvasen
und eine runde Oeffnung als Fensterrose in der Mitte. Sie weist im Innern vier Kreuzwölbungen und
ein Tonnengewölbe über der Hochaltarkapelle auf. Links steht eine Segmentbogenkapelle mit gewundenen
Bogen und Pfeilern, rechts eine Rundbogenkapelle mit einem bemerkenswerthen Altargemälde.
Der Hochaltar ist der unbefleckten Empfängniss gewidmet. Das Klostergebäude hat
fünf Stützpfeiler gegen die Hauptfront zu, das Sprechzimmer doppelte Spiegelgewölbe. In der Ein-
ßalcftrej} II. 21