ein nach Havana-Sitte gebautes Haus mit einer von eisernen Säulen getragenen Veranda und
im Westen der Gouverneur-Palast, der ehemalige Alcazar, auf den wir später zurückkommen
werden.
An die bereits erwähnte Calle del Obispo stösst das bischöfliche Gebäude mit vier eisernen
Balcons, deren einer sich über dem Eingänge befindet, mit vier ionischen Säulen; es hat einen
unregelmäfsigen, schlichten Hof mit der Kirche und dem emporragenden Glockenthurm zur
Rechten.
Das Ende der Calle del Obispo wird von der Calle de Sn Sebastian eingenommen mit dem
eleganten Gebäude des Hauses Esquella, mit angestrichener Architectur auf gelbem Grunde und
einem grossen, eisernen Balcon. Durch die Calle de S “ Rafael kommt man in die Calle de la
Cuesta del Mar. Diese Gasse mündet steil im Hafengrunde, während eine ungepflasterte Gasse,
Torre de s’inclusa.
die Calle de la Brecha, den Hafen beherrschend, eine Strecke weiter führt und durch die Calle del
Mirador den Borne erreicht. Geht man statt dessen von der Cuesta del Mar in umgekehrter Richtung
weiter, so kommt man oberhalb der alten Muralla heraus, die, weil römischen Ursprunges, erhalten
bleibt. Dann folgen auch Häuser unterhalb der Strasse, und auch ein Stück der alten
Mauer mit Wegmauer, die sich am Ende mit dem dicken Bollwerk de la Fuente verbindet, theil-
weise mit noch erhaltenen, vortretenden Platten, wird sichtbar. Dies Alles heisst noch Calle de la
Brecha. Am Ende, wo die Calle de las Rocas anfängt, ist ein kleiner Aufgang zur Brustmauer; von
deren Schiessscharten blickt man hinaus auf die Horts und den Waschplatz hinter dem Hafengrunde.
Die Calle de las Rocas zieht sich hinter der Calle de S “ Cristobal und Calle de S “> Clara hin,
welche gegen die. innere Stadt zu führen. Ein Theil der Muralla ist hinter dem Thor abgebrochen!
und es hat sich ein Stück Ensanche ihr gegenüber gebildet; vom Thore aus heisst die Calle, welche
längs der Mauer weiterführt, de St» Rosalia. Geht man durch die Calle de las Rocas, so kommt
man durch die Calle de Sn Cristobal, von der auf beiden Seiten mehrere kleine Seitengassen abgehen.
Das rohe Kapellchen von SQ Cristobal liegt zur Rechten innerhalb einer kleinen Nische.
Die Calle de la Carniceria geht in sanfter Biegung von der Plaza nueva ab, durch welchen die
Calle del Arco führt; sie ist von unschönen, einfachen Gebäuden eingefasst. Ihr Ende erreicht
sie in der Calle del Dormitorio, wo das Kirchlein von Sn José liegt. Die Strasse ist breit, un-
gepilastert und mündet in die sehr grosse, stattliche Calle de Alfonso III., welche von der gleichnamigen
Plaza nach dem Baluarte abgeht, der, von Kapern umwuchert, noch als Zeuge einstiger
Zeiten dasteht. Die Strasse kreuzt sich mit der anderen gegen den Baluarte zu bei der an der
Fuente nueva aufgeführten Häuserreihe.
Wenden wir nun auf den zur Linken der Hauptverkehrsader gelegenen Stadttheil unser
Augenmerk. Von der Plaza vieja geht die Calle nueva ab, von der sich bei dem Kirchlein des
Sn Cristo die gleichnamige Calle abzweigt. Nach der Calle del Socorro kommt die Kirche von
Sta Agueda aus der Nähe der Casa d’Armas.
S n Agustin mit dem Seminar und dahinter das Gefängniss und eine öffentliche Kinderschule an der
Calle de Castell Rupit, durch welche man zur Plaza gelangt. Dies ist ein breiter Platz mit Bogenhallen
ringsum. Die Fortsetzung heisst Calle del Hospital, nach dem dort liegenden Gebäude so
benannt. In der ziemlich breiten Calle del Santísimo liegt das einstige Haus Febrer, sowie das
stattliche Haus des Marquez de Albranca.
Die Calle del Santísimo mündet in die Calle de la Muralla de Artruix, welche sich, weiter
gehend, mit der Plaza de Alfonso III. verbindet. Von dieser führt die enge Calle de las Parras
mit einem in der Mitte gut gepflasterten Stück zu den Schwibbogen der Plaza. An der Ecke
zwischen der von uns bereits erwähnten Calle del Santísimo und jener der Dolores liegt das
schöne Haus Saura, eins der hübschesten der Stadt. Dieses, Ende des 17. Jahrhunderts erbaute
Gebäude ist ganz aus Kalkmergelquadern aufgeführt, die eine schöne Goldfarbe angenommen haben,
hat eine stattliche Façade und einen ganz aus Stein gemeisselten Alero mit zwölf Bogen vorn und
fünf auf der rechten Seite; es weist auf der Frontseite vier Balcons auf. Man kommt nun zur
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