Auch von den anscheinend der Insel eigenunter
verschiedenem Namen und mit kleinen
gewöhnlich des Abends, bei Familienfesten,
viele, wie begreiflich, in ganz Europa gemein sind,
thümlichen finden sich fast alle, wenn auch häufig
Varianten, auf Mallorca wieder vor.
Burinot wird von Jünglingen und Männern
Schweineschlachten, Acabayas u. s. w. gespielt.
, o 65 Sehr viele' und man kann täglich sehen, wie sich die Jugend auf
den Spielplätzen fröhlich und heiter tummelt. Die Wirkung dieser Spiele sind blühende Gesichter.
T, , 'de r,ist die, Vorliebe für Gewinnspiele auf Menorca sehr gross, und vergeblich verfolgt
die Behörde die vielen Hazardspiele, welche durch die zahlreichen Casinos begünstigt w e rd e f •
man kann sagen, dass Leute aus allen Klassen daran theilnehmen. Die Kartenspiele sind auf
S Barraca (Stall für Ziegen) bei Torre Saura.
Menorca sehr verbreitet, und viele von ihnen sind aus fremden Ländern eingeführt. Das Kartenspiel
ist bei Vielen schon ein Laster geworden.
Casinos UDd bei Abendgesellschaften werden die verschiedenen überali
ubhchen Stuckspiele gespielt, wie Aduana (Zoll), Ajedrez (Schach), Asalto (Angriff), L'Autön c
Quina (Lotterie) Biliar (Billard), Damas (Dame), Daus (Würfel), Domino (Domino), Jaquöt (Tric
Sniel ° (Ade)’ ? Ca (]Gans)> Tocadillo (Bretspiel). Der Burot (oder Roulette) ist ein verbotene«
Spiel wie alle Hazardspiele; es wird nur zu Weihnachten und am Vorabende geduldet und selbst
S n t w B rtSe-g iSPi e:^t- Ausserdem werden namentlich von jungen Damen verschiedene Patiencer
t l n o f n T a j M Ü Es glebt auf Men0rca in Kaffeehäusern, Casinos und Gesellschafts-
P rW b ä a ’ VOn nen m Mah0n’ fünf in Ci“ dadela nnd drei 1 rivatnausern sind nur einige wenige vorhanden. in Alayor stehen; in
Im n “ ? e“ eine“ laf sen die Lente aus dem Volke ihren Kindern in der Wahl ihrer zukünftigen
Gatten vollständige Freiheit, und nur bei den reicheren Klassen ruft sie manchmal Z w is tL
“ m ,de“ Famdlf harv° r- Die.« Wahl ist gewöhnlich reiflich überlegt, und häufig dauern
besverhaltmsse Jahre hindurch, bevor die Ehe geschlossen wird. Um diese Liebesverhältnisse
zu beginnen, fängt der junge Mann damit an, in der Strasse seiner Erkorenen auf und ab zu
spazieren, ..und wenn durch lange Ausdauer seine Aufmerksamkeiten gute Aufnahme finden, erhält
er die Erlaubniss, einige Besprechungen mit seiner Geliebten von der Strasse aus vorzunehmen,
während sie sich hinter die Jalousien der ebenerdigen Fenster stellt. Es ist ganz unglaublich,
welche Ausdauer und Geduld manche Liebhaber haben, die bei jedem Wetter, gleichviel, ob es
stürmt oder regnet, wie eine Schildwache vor dem Fenster ihrer Geliebten stundenlang zu sehen
sind. Dieses Gassenverhältniss wird indessen wohl nur dann so in die Länge gezogen, wenn die Beziehungen
nicht beiden Familien entsprechend erscheinen. Denn sonst geht der Vater des Geliebten
oder der nächste Verwandte zu der Familie der Erkorenen, um ihre Hand für den Liebhaber zu erbitten.
Barraca der Truquerias.
Dieser Besuch findet immer mit einem gewissen Pomp statt, und dabei wird die folgende Formel:
„Ich erbitte mir Ihre Tochter A. für meinen Sohn B.“ , gebraucht, worauf der Vater der Geliebten
immer antwortet: „Lassen Sie mir acht Tage zum Ueberlegen“ . Ist diese Zeit verstrichen, und hat man
der Bitte willfahrt, so fasst man die Verträge ab, worauf der Vater des Bräutigams sagt: „Ich lasse
Ihnen meinen Sohn als Schwiegersohn; wollen Sie mir ihn corrigiren, wenn er es braucht“ Der
Liebhaber macht nun seinen ersten officiellen Besuch, Prendrer vistas, wie man sagt, und die
Stunden werden bestimmt, an welchen er in Gegenwart der künftigen Schwiegermutter oder einer
anderen Vertrauensperson neue Besuche abstatten kann. Unter dem Volke war es in früherer
Zeit Sitte, zwischen die sitzenden Liebenden eine Bank oder einen Tisch zu setzen, was jedoch
schon seit langer Zeit aufgegeben worden ist. Von dem Augenblicke an, wo die Ehe geregelt ist,