stürzen herräusragende Hütten für Barken und einige offene Escars im Schutze der dünnen vorspringenden
Felsenspitze stehen. Dem Strande gegenüber, wo herabgerollte Felsen liegen, erhebt
sich ein kleines isolirtes Riff aus dem Wasserspiegel mit einem Bauernhause mit Dachneige. Von
den ins Wasser vorspringenden Felsen ist der grössere, Es Cavall Bernat genannt, mit üppigem
Kiefernwald fast bis ans Ufer bedeckt. Dann werden die Felsen höher und es kommt der, Recö
de s’Aliga mit den phantastisch geschichteten Wänden. Hier wird man am besten bei Südwest
ankern, da man dann den meisten Schutz hat. Die Abstürze werden rissiger und hoch röthlich
mit Weiss untermischt, sind stets mit Strandkiefern bedeckt und springen eisenroth in der kleinen
Punta de sa Guarda vor. Dann folgt die kleine Playa de Son Bunola und hinter einer kleinen
Schotter (Playa) die Conglomeratbänke, welche mit einer Reihe unterseeischer Riffe den Port del
Canonge umschliessen.
Die Molins de Bañalbufar.
Das ganze eingebuchtete Land erscheint uns von einem ziemlich hohen Gebirgszuge überragt,
hinter dem sich die Mola de Planicia aufthürmt, und bis zu den oberen Kalksteinwänden mit
Kiefern zeigen sich verschiedene Possessionshäuser, darunter Son Coli und das stattliche Son
Bunola. Nahe dem Port del Canonge zeigt sich ein Torrenten-Einschnitt, dann erscheinen hohe,
mit eisenrothen und grauen Schichten abwechselnde Wände, und am Ende derselben kommt der
tiefe, mit einigen Terrassen versehene Einschnitt von Sa Cova zum Vorschein, an dessen Schotterufer
Fischerhäuschen stehen. Von hier springt das Land wieder vor, das bebaute Vorland der
Einbuchtung hört auf, und es bieten sich uns nun bis zum Hafen von Valldemosa die steilen Hänge
dar, die mit einer sanft geneigten, von Buschwald grünenden Lehne beginnen und bis zum
Meere reichen.
Der Port de Valldemosa mit kleinem Schotterufer und einem schlechten Landungsfelsen
mit einem vorstehenden Riffe hat eine Playa links. Eine Anzahl Fischerhäuschen stehen neben
den rotben Wänden, welche der Felsen gegen das Meer zu darbietet, und auf den erdigen Falaisen;
hinter denselben ist ein Escar, wo die Boote zur Winterszeit mit Flaschenzügen hinaufgezogen
werden. Noch weiter am Ufer stehen einige weiss angestrichene Häuschen und spitz gewölbte
Schuppen für Boote auf dem hochrothen Erdboden. Ein Dutzend Boote sind hier zu sehen; einige
wurden hier verfertigt. Diesseits des Torrenten arbeitet unter dem Schatten einer rohen Porchada
aus Kiefernzweigen ein Meister, der Boote ausbessert und neue construirt; fast jährlich wird ein
Llaut gebaut. Er baut die Rippen aus Kiefernholz, die Planken aus Tauions, den Kiel aus immergrüner
Eiche. Etwas höher hinauf liegt das von Antonio Moragues erbaute, mir gehörige Häuschen,
von einem gemauerten Corral umgeben, mit kleinem Rebendach davor und drei Fenstern Front,
von dem wir bereits bei der Beschreibung des Thaies gesprochen haben. Darauf folgen eisenrothe,
mit Grau abwechselnde Wände, welche sich in das dahinterliegende tiefe, kesselartige Thal hin-
Port del Canonge.
ziehen und einen grellen Contrast zu den lachenden Terrassen der Thalsohle bilden. Nach dem
Port kommt eine Spitze, Ses Basses genannt, dann die Cova des Coloms, hierauf der Canaret, eine
kleine Quelle am Meeresufer und es folgt die Font Figuera mit einem schönen üppigen Kiefernwalde
und erdigen Conglomérat-Abstürzen, deren Terrassen fast bis zum Meere reichen. Oben
zwischen Oelbäumen liegt das Haus der Font Figuera. Die Hänge wechseln mit Strandkiefem und
immergrünen Eichen ab, oben thürmen sich die Wände der Muntana de Son Moragues empor.
Hierauf folgt eine mit erdigen Abstürzen versehene Spitze mit einem Riff, von einem Theile der
Weinpflanzungen der Estaca mit ihren unzähligen Terrassen bekleidet. Zwei Thalfurchen theilen
die Vorsprünge, und in einer kleinen Ausbuchtung liegt die dem Felsen angebaute Ortschaft der
Fischer, von den steilen Wänden der Torre de Valldemosa überragt. Aus den steilen Höhen tritt
ein mit Kiefern gekrönter Vorsprung vor, über welchen sich hinter dem grünenden Thälchen der
Font die Wände des Mirador de Miramar erheben. Die Spitze der Estaca heisst Sa Punta Seca
Balearen II. 28