aneinander stossen, immer wieder auf den Hauptfahrweg zurückkehren; ein Umstand, der nicht
wenig die rasche Durchwanderung der Insel erschwert. Wollte man dagegen, um den Weg ab-
zukurzen die dazwischenliegenden Parets übersteigen, so nimmt man eine unsägliche Mühe und
die Gefahr auf sich, dass die Parets, namentlich wenn sie schon alt sind, herabrollen und einen
verwunden.
Der älteste Weg, von dem einige behaupten, dass er schon eine römische Strasse gewesen
sein mag, ist der sogenannte Camino Real viejo, 33 km lang, der in Mahon beginnt, mehrere
Biegungen beschreibt, nahezu Alayor auf der Südseite berührt, mit leichten Windungen bis nahe
an Ferrenas sich hmzieht und den Barranc d’Algendar überschreitend in Ciudadela endigt. An
Mahon von der Colarcega.
diesem Wege wurde etwa 100 Meter von Alayor entfernt im Jahre 1822 eine Art Menhir entdeckt
mit einer einfachen, dem Kaiser Trajan gewidmeten Inschrift, was möglicherweise ein Meilenstein
war. Der Weg nach S« Agueda hat bestimmt schon zur Zeit der Araber und vielleicht schon der
Korner, auf deren Zeit das Gemäuer des Schlosses theilweise hinweist, bestanden. Im Jahre 1331
liess man den Saumweg, Camino de Caballos genannt, bestellen, damit die Cavallerie rasch an
die Stellen, wo der Feind sich ausschiffen würde, gelangen könne. Andere Fahrwege müssen
bereits im 16. und 17. Jahrhundert vorhanden gewesen sein, da es schon im Jahre 1558 auf Menorca
Karren gab. Im folgenden Jahrhundert liess der Gouverneur Richard Kane den 46 km langen
Fahrweg anlegen, der auf den englischen Karten als Kane’s Weg bezeichnet und in den Urkunden
Camino Real nuevo genannt wird.
Erst im Jahre 1848 wurde von der Regierung die Instandhaltung der Fahrwege Menorca’s
orgamsirt. Von diesem Zeitpunkt an bis zum Jahre 1860, in welchem die Arbeiten an den Fahrstrassen
nach Villa Carlos, Sn Luis und Sn Clemente begonnen wurden, waren alle Arbeiten darauf
gerichtet, den Weg von Kane in einen für den Wagenverkehr geeigneteren Stand zu setzen. Bis
1878 gab es zwischen Mahon und Ciudadela keine andere Verkehrsader als diese, und bis zum
heutigen Tage wird sie von Mahon bis Mercadal benutzt. Die Zunahme des Landbaues und des
Handels des Landes bewog die Regierung, eine neue Carretera machen zu lassen, welche die Ortschaften
Alayor, Mercadal und Ferrerias mit den beiden Städten Mahon und Ciudadela in directen
Zusammenhang setzt. Gegenwärtig ist das Stück zwischen Mercadal und Ciudadela bereits dem
Verkehre erschlossen. Als festes Personal zur gewöhnlichen Unterhaltung der Strassen fungiren
Peones Capatazes mit einem Lohn von 2,25 Pesetas täglich und Peons Camineros mit 2 Pesetas
Arsenal von Mahon.
Tagelohn. Die Carretera (antigua) von Mahon nach Ciudadela über Mercadal ist eine Fahrstrasse
zweiter Ordnung sie hat eine Länge von 46 km und eine Breite von 7 m. Die Ortschaft von
Alayor, welche im Süden von der Carretera getrennt liegt, wird durch eine Fahrstrasse dritter
Ordnung von 660 m Länge mit der Strasse von Mahon nach Ciudadela verbunden. In gleicher
Breite ist die Carretera nueva, welche von Mahon über Alcaidus, Alayor, Mercadal, Ferrerias Las
Tavernas nach Ciudadela führt in einer Weglänge von 44,196 km.
Zu diesen Fahrwegen führt eine Unzahl von Seitenwegen, welche theils gleich zu Fahrwegen
eingerichtet, theils beim Wiederaufbau der an sie angrenzenden und mit der Zeit verfallenden
Parets nach und nach erweitert wurden. Nichtsdestoweniger sind deren manche so eng
dass ein Wagen fast mit den Rädern auf beiden Seiten anstösst; die meisten sind in Folge von
Verjährung zu Vicinalwegen geworden, trotzdem dürfte auf der ganzen Insel kaum eine wenn
auch noch so kleine Besitzung vorhanden sein, zu der man nicht mit dem Wagen gelangen könnte.