Die Ortschaft zählt 903 Einwohner in 265 völlig am Bergesabhange stehenden, meist einstöckigen
Häusern. Die Hauptstrasse, die Calle Mayor, mündet auf dem kleinen Plaza aus. Dort steht
in der Mitte ein Brunnen. In dieser Strasse steht auch die Kirche, zu der eine Gradinade hinaufführt.
Nach urkundlichen Quellen ist die Kirche von Fornalutx im Jahre 1365 unter dem Namen
des Nacimiento de Maria oder, wie man auf Mallorca sagt, La Mare de Deu de Setembre von den
dortigen Einwohnern erbaut worden. Da dieselbe sehr klein war, wurde im Jahre 1613 ein Neubau
nothwendig. Das gegen die Plaza Mayor zu gelegene Aeussere ist schmucklos, hat ein gothisches
Portal in Rohbau, und dahinter steht der viereckige Thurm. Das Innere ist ein einfaches Tonnen-
Pont de la Creu bei Soller.
gewölbe mit Zwickelkappen; es hat eine achteckige schwere Kuppel, eine tonnenförmige Hochaltarskapelle
und je drei Seitenkapellen in Rundhogenstyl, von denen die zweite links mit einer
Kuppel versehen ist. Ueber dem Eingänge befindet sich eine Empore.
So ziemlich Fornalutx gegenüber, aber am anderen Abhange des Thaies, liegt Biniaraix am
Ausgange des Barranc. Dasselbe liegt auf einem Hügel und ist in Folge dessen mit dem weiss
getünchten Kirchthurm weit sichtbar. Biniaraix zählt 467 Einwohner und 124 Häuser und liegt
2 km von Soller entfernt. Pomeranzengärten sind hier sehr viel vorhanden. Die Häuser sind
klein und dunkel und meist mit Segmentbogenthüren versehen. Die im Jahre 1602 erbaute Kirche
hat einen viereckigen Glockenthurm. Der eine ihrer Altäre ist mit einem hübschen Bilde der
heiligen Catharina geschmückt, und in der Sacristei wird ein altes, mit gothischen Lettern gedrucktes
Messbuch aufbewahrt. .
Zu den lohnendsten Ausflügen, die von Soller aus unternommen werden können, gehört
derjenige nach dem Puig Mayor de Soller oder de Torella. Zu einer solchen Parthie sind vier
gute Stunden nöthig, so dass, wenn der Aufbruch frühzeitig erfolgt, mit Leichtigkeit der Ausflug
an einem Tage bewerkstelligt werden kann. Bemerkt sei hierbei noch, dass man auch bis nach
oben reiten kann. Wir gehen aber von jenen Höhen weiter, um auch die gegen die Küste zu
gelegenen Abhänge im Norden kennen zu lernen, und, den Weg einer Ellipse beschreibend, kehren
wieder zum Thale von Soller zurück.
Der Coli de Soller von Binibasi aus.
Von Biniaraix führt an den linken Thalabhängen von Fornalutx entlang ein felsiger Stufenweg
nach oben, von wo man den Barranc, sowie das ganze Thal von Fornalutx mit dem gegenüber
gelegenen Hause von Binibasi übersehen kann. Durch terrassenförmig angelegte Oelbaum-
pflanzungen, theils auf künstlichen, theils auf natürlichen Stufen des Conglomérat-Felsengesteins,
zieht sich in schräger Richtung gegen den Puig Mayor zu der Pfad steil in die Höhe, hierbei
einige Bäche und die Lehnen, welche nun den Namen Almarroys führen, berührend. Man
wandert an einigen Häusern und gigantischen Felsblöcken vorüber zu einer Barrera, welche die
Grundstücke der Cabana abtrennt, und dann durchschreitet man einen Eichenwald. Jetzt können wir
die Gostas de Fornalutx und das Thal von Soller betrachten und treffen dann ein grünendes Flachthal,
Bonnaba genannt, wo das gleichnamige Haus steht. Auf schlechtem Pfade geht es in einem kleinen
Thalbecken weiter, wo zwischen Binsen und Eichen, eine starke Quelle hervorsprudelt. Man