es ein kleines Gehöft und eine Kapelle und auf der Hinterseite einen hübschen Terrat mit rustischen
Säulen und Geländer. Hinter dem Hause ist unter einer Rundbogen Wölbung eine Quelle, welche
sich in ein breites Becken ergiesst. Das Wasser ist jedoch nicht trinkbar. Bei Son Mage befindet
sich eine andere Quelle mit vortrefflichem Wasser. Das nahegelegene kleine Gehöft Son Sauvat
mit Glockenbogen hat hinter dem Hause einen Aujub, der das Wasser für den Hort Nou liefert.
Oberhalb desselben liegt das Haus Sa Baduya mit Wappenschildern. Es trägt das Datum
1 597- Von der Baduja kommt man über das Gebirgsthal nach Son Ferrandell und gegen Valldemosa
zu. Sind wir zu der Coma zurückgekehrt und wandern in ihrem Thale, den durch-
fliessenden Torrenten enlang, unter Oel- und Johannisbrodbaumpflanzungen weiter, so erreichen
wir dort, w o die Steigung des Bodens beginnt, eine Barrera, welche den mir gehörigen Wald
der Escayerats absperrt. Durch denselben zieht sich der Weg den Teix hinauf gegen den Coli
de Soller zu, die kürzeste, gleichzeitig aber auch die umwegsamste Verbindung zwischen Valldemosa
und Soller. Wir schlagen diesen Weg ein, um die Spitze des Teix, des Riesen unter den Bergen
Valldemosa’s, zu erreichen. Der schlechte Pfad windet sich durch den Wald nach oben, kommt
nahe an der zu Son Moragues gehörigen Schneehütte (Casa de Neu) vorbei über die Höhe des
Rückens und führt zu dem Hause des Teix, nahe am Coli de Soller, von wo man dann nach dieser
Ortschaft weiter geht. Im Hause des Teix herrscht angenehme Kühle, veranlasst durch schattenspendende
Ulmen und Pappeln und die Font d’en Degui. Zwei Gemüsegärten umgeben das
schlichte Bauernhaus. Unmittelbar oberhalb der Quelle schlängelt sich ein Weg in ein vom Wasser
der Font de s’Aritja durchflossenes Thal. Nach Ueberschreitung einer Barrera gelangt man in
einen Eichenwald, wo die gegenübergelegene Sierra de Alfabia übersehen werden kann. Nahebei
liegen in einem Sattel neben einer Tenne vier alte kleine Häuser mit Rundbogenportal und
kleinen Fenstern: die Casas del Rey en Jaume, so benannt, weil der König dort eine Zeitlang
in der reinen Gebirgsluft Heilung suchte und auch fand. Der höchste Kamm des Teix ist leicht
erreichbar und die Aussicht von demselben äusserst lohnend. Herrlich ist auch dei Blick auf die
dreifache Gruppe der Mola de Planicia, des Puig de Galatzö und der Moia de s’Escrop mit Arago’s
Haus und dem unten vorspringenden Morro; dann auf die Mola de Son Noguera, den emporragenden
Puig des Cosi und die Gruppe der Sierra de la Burguesa, weiter auf das Thal von Valldemosa
mit dem Puig de na Fatma, dann auf denjenigen de sa Montana, die Colls de Raxa, Bunola
und das Thal gegen Soller zu, sowie theilweise auch auf jenes von Orient, dahinter dann als
Hintergrund zu den steilen Abstürzen die Ebene mit Palma, die Bucht, den Puig de Randa und die
zahlreichen Ortschaften. Am schönsten ist die Gruppe des Puig Mayor mit dem Puig Mayor de
Lluch im Hintergründe, auch gegen das Meer bis zu den Höhen der Costera. Zwischen dieser
östlichen Höhe, wo sich 1064 m über dem Meere ein Triangulationspfeilerchen mit Tisch befindet,
und der westlichen liegt eine kleine Feldebene.
Gegen Norden zu führt ein Saumpfad hinab in das Thal von Deyä mit der Ausmündung
beim Moli. Die Höhen des Teix sind meist felsig und baumlos, dafür aber mit trefflichen Carritx
bewachsen; an den senkrechten Wänden rankt sich Epheu empor, und Buchsbaum und Teix (Taxus
baccata), der dem Berge den Namen verliehen, sind hier heimisch.
Vom Thale von Valldemosa bis zu dem von Deyä bildet der ganze nördliche Abhang der
Sierra das mir gehörige Gut Miramar, das sich von den Höhen des Teix bis zu den Weingeländen
der Estaca hinzieht. Die Waldungen dehnen sich bis hinter die Coma mit den Escayerats aus,
und die gegen Norden gekehrten Lehnen reichen bis oberhalb Deyä mit den Plä de ses Aritjes.
Die Oelbaumpflanzungen erstrecken sich bis wenige Schritte vor Valldemosa und werden von Son
Gual begrenzt.
Der alte Fahrweg zieht sich vom Sefareix des tres Cantons gegen Can Costa hinauf. Ein
neuer, kürzerer Weg geht vom Platze von Can Madö aus an dem Hause von Son Moragues vorbei,
macht dann eine Biegung um den Comellar des Poll herum. Betrachten wir zuerst die Ebene
von Plä del Re y am nördlichen Ausgange des Thaies von Valldemosa, sowie das darunterliegende
Thal des Port. In der Mitte der Verflachung von Plä del Rey erhebt sich die gleichnamige Häusergruppe.
Das grössere, weiss angestrichene Haus gehört zur Besitzung Son Mas; der viereckige
bedachte Thurm erinnert an die Einfälle der Mauren. Die Erinnerung an die dort stattgehabten
blutigen Kämpfe ist übrigens im Volke bis jetzt wach geblieben.
Das Thal des Port, durch zwei Vorsprünge der Berge zu beiden Seiten ziemlich verengt,
bildet einen Kessel mit steilen Gebirgswänden im Grunde, welche der Torrent de Valldemosa
durchbricht und an diesem Absturz Torrent del Lli heisst. In Krümmungen zieht der Weg zum
Abhange Cami des Horts hinan. Reizend ist hier der Fernblick auf das von Plä del Rey bis nach
Son Oleza von wilden Felsenwänden umringte, unten terrassirte Thal. Während die Berge nur
niedriges Buschwerk und Kiefern bekleiden, ist das von einem Bächlein durchflossene Thal mit
Pappeln, Feigenbäumen und Pfahlrohr bestanden, und die Terrassen an beiden Seiten der Torrente
sind mit Paradiesäpfeln und anderen Küchengewächsen bepflanzt. Vier stets wasserreiche Quellen
fliessen in dem Thale und bewässern mittelst kleiner Sefareixets das Ganze. In der Nähe der den
Fischern gehörigen Häuschen am Port habe ich mir ein grösseres Haus erbauen lassen, damit ich
bei meinen etwaigen Bootfahrten und Angelbelustigungen eine Unterkunftsstätte habe. Unweit
davon steht eine Tenne. Vom Port führt ein Pfad durch einen Kiefernwald ostwärts zur Font
Figuera, einer Besitzung mit zwei angebauten Häusern und grossem Aujub, deren -Terrassen sich
bis ans Meer hinunter ziehen.
Wie schon erwähnt, führt der neue Fahrweg von Valldemosa über Deyä nach Soller an
dem Hause von Son Moragues vorüber. Auf dem vor demselben befindlichen Platze steht ein
riesiger Celtisbaum, einer der grössten der Insel. Das grosse Haus bildet ein Viereck mit einem
mittleren Hof. Der Rundbogeneingang ist mit Wappen verziert. Gegen Süden liegt ein eingezäuntes
Gärtchen, zu dem eine Doppeltreppe vom ersten Stock hinabführt. An der Westseite
hat das Haus eine lange, bedachte Terrasse, deren Träger eckige Säulen sind. Der Hof, mit einem
Springbrunnen in der Mitte, zeigt nach zwei Seiten hin Bogenhallen. Gegenwärtig lasse ich das
Innere des Hauses, von dem man scherzweise sagt, dass es so viele Fenster und Thüren aufweise,
wie das Jahr Tage hat, zu einem Museo Industrial Agricolo der Balearen einrichten. Was man
zuerst erblickt, ist der grosse Saal, welcher eine viel höhere Balkendecke hat, als alle übrigen
Räume. Nebenan liegen die kleine Hauskapelle und der Zugang zur Terrasse, von w o man den
unten liegenden Weinberg und die ganze flache Thalsohle mit dem sichtbar werdenden Meer
überblicken kann. Schön ist die Aussicht auch von der Terrasse des kleinen Gartens gegen Valldemosa
zu. Der Garten ist sehr fruchtbar, und Rosen und Banksien ranken sich am Hause empor.
Ein eisernes Gitter führt zur Montaneta, ein terrassenförmiger und umzäunter Garten an der Hügellehne
mit einer Stufentreppe, die am Ende in eine künstliche Höhle hineinführt. Etwas weiter
oben stösst man auf einen grossen Sefareix, welcher den Montaneta-Terrassen das nöthige Wasser
zur Befruchtung des Bodens giebt. Dort steht ein Thürmchen, welches als Taubenhaus dient.
Unterhalb des Fahrweges ist ein grösser umzäunter Garten mit weinumrankten Lauben, in welchem
allerhand Obst- und Gemüsesorten cultivirt werden. Oberhalb eines kleinen Orangengartens,
neben einer hohen Palme, befindet sich eine künstliche Höhle aus der Zopfzeit. Ein Stufenweg
führt von der Höhle am Wasser entlang zur Fahrstrasse hinauf. Unten im Garten ist eine ergiebige
Quelle, deren Wasser mittelst einer Noria geschöpft wird. Ein neuer, nach Can Costa führender
Weg, der das tiefere, quellenreiche Thal des Comellar des Poll umschreibt, mündet bei
einer kleinen Ziegelei in den alten Fahrweg ein. Die Häuser von Can Costa sind von Opuntiendickichten
umgeben; eine Verflachung daneben trägt auf kleiner Erhöhung, wSlche die Mitte eines
grossen, zu Son Moragues gehörigen Weinberges mit schwarzen Trauben einnimmt, ein Wacht -
thürmchen. Vom Felsenrande aus übersieht man die ganze darunterliegende Marina der Font
Higuera und die malerische Küste mit ihren Vorsprüngen. Nach Can Costa geht der Fahrweg
leicht bergab.
In der That passt für kein Stück Land der Erde der Name Miramar besser, als für diese
Gegend. Links führt eine Barrera hinab zur Estaca; rechts oben ragt mitten aus dem Eichenwald
eme Einsiedelei empor. Unterhalb der Fahrstrasse sind terrassirte Lehnen; hin und wieder neigt
ein alter Johannisbrodbaum seine Zweige über die Fahrstrasse. Auf einem Vorsprunge erhebt sich
die Atalaya de Valldemosa und fast derselben gegenüber, oberhalb und unweit der Strasse, Son