Ganzes betrachten, das 680,004 Dkm zählt und somit sie um 15,147 Qkm an Grösse übertrifft. Nehmen
w ir dagegen Ibiza mit Tagomago, das nur 564,714 Qkm zählt, so ist Menorca um 100,143 Qkm grösser;
die grösste Länge vom Cap Bajoli bis zu jenem der Mola beläuft sich auf 46,403 km und die
mittlere Breite auf 13 985 km. Der Umfang ist 368 km, den Umkreis der grossen Häfen von Mahon
und Fornells mitgerechnet. Die Gestalt der Insel ist fast nierenförmig, indem der ausgebuchtete
Theil nach Süden liegt; sie ist aber von allen Balearen, wenn wir von den tiefen Einschnitten der
beiden Haupthäfen absehen, die am meisten compacte.
Das Klima der Insel ist in Folge ihrer Lage das am wenigsten milde der Balearen; sie
ist den Einflüssen des Golfes von Lyon ausgesetzt. Nichtsdestoweniger hat Menorca in Folge
Cova de Alcausá.
des Fehlens von hohem Gebirge den Vortheil, dass es nicht, wie Mallorca, einen Theil des Jahres
auf seinen Bergspitzen Schnee behält und somit die dadurch nothwendiger Weise erfolgende Abkühlung
der umgebenden Luft hier wegfällt. Die mittlere barometrische Höhe ist in Mahon nach 23 vorgenommenen
Beobachtungen 761,1 mm. Die höchste Höhe beträgt 774,7 und die niedrigste
739,9 mm. Die monatlichen Mittel differiren nicht sehr von einander. Mit den Südost- bis Nordwestwinden,
alle dazwischenstehenden südlichen und westlichen mitgerechnet, sinkt das Barometer;
das Umgekehrte findet bei den entgegengesetzten Winden statt. Starkes Sinken geht heftigen
Winden und manchmal Hagelfall voran. Das innerhalb 24 Stunden beobachtete stärkste Sinken
beträgt 10,8 mm. Die Steigerung ist manchmal bedeutender.
Die Jahreszeiten vertheilen sich auf Menorca folgendermafsen: Der Herbst fängt zwischen
dem 20. und 30. September an und zeichnet sich durch rasche Verminderungen der Temperatur.
Nordwinde und starke Regengüsse aus. Während dieser Jahreszeit ist das Wetter stets veränderlich
und wird erst gegen den ao. December beständig, wo der Winter und mit demselben das schöne
Wetter anfängt. Das Frühjahr beginnt im März und kündigt sich durch Regengüsse und starke
Winde an, welche im Monat April äufhören; mit diesem fängt der Sommer an, der sich mit seiner
Dürre ohne Unterbrechung bis zum Monat September fortsetzt. Das Innere der Insel und namentlich
die mittleren Theile von Mercadal und Ferrerias sind im Winter kälter und im Sommer heisser, als
die Striche längs der Küsten. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt nach einer 23jährigen Beobachtung
16,9°. Die höchste verzeichnete Temperatur ist 350, die niedrigste — x°. Die Schwankungen
der Temperatur während des Tages sind im Allgemeinen sehr gering, namentlich während'des
Die Halbinsel der Cavalleria.
Sommers; sie werden aber sehr fühlbar bei Uebergehen der Winde vom zweiten und dritten Quadranten
auf den Nord, der fast immer mit Heftigkeit weht und manchmal ein Sinken des Thermometers
um io° verursacht. Die grösste Hitze herrscht in den Monaten Juli und August, die grösste Kälte
vom 15. December bis zum Anfang des März. Die Luft ist auf Menorca im Allgemeinen feucht.
Das Mittel beträgt nach 23 jährigen psychrometrischen Beobachtungen 76; im Herbst und Winter
ist selbstverständlich die Feuchtigkeit am grössten, und manches monatliche Mittel erreicht 85, ja
86. Die Winde haben einen grossen Einfluss auf den hygrometrischen Zustand. Die feuchtesten
Winde sind jene des zweiten und dritten Quadranten, der trockenste ist der Nordwind, und nicht
selten ruft der Wind, von Süden nach Norden überspringend, eine sehr bedeutende plötzliche
Abnahme der Feuchtigkeit hervor.
Wenn auch die Feuchtigkeit im Winter beträchtlich ist, so ist andererseits die Dürre im
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