der Playa de Paguera mit dem gleichnamigen Hause dahinter, dann der Carregador von Cas Playas
mit gewölbt gestellten, blattartigen Schichtungen und links die Einbuchtung von Paguera oder das
Bordeilet. Von dem Sandufer zieht sich auf einer Verflachung der Pfad zu dem Thurme Torre de
Andrixol hin, den man, durch den Kiefernwald, dann durch Oelbäume gehend, erreicht; er ist
rund, hat 9 Varas Durchmesser, 1 2—14 Varas Höhe und drei Kanonenscharten auf der Terrasse.
Ringsum wachsen in Menge Cactusfeigen, und herrlich ist von hier der Blick auf die untere Cala
Fornells und die breite Einbuchtung von S*» Ponsa. Hinter der zwischen Felsen eingeklemmten
Cala Fornells mit nur einem kleinen Sandstrande in ihrem Grunde springt der von dem Thurme
überragte Cabo Andrixol vor mit spärlich mit Kiefern bedeckten Hängen und ganz steilen
Felsenwänden gegen vorn zu, wo man, da das Wasser sehr tief ist, bis knapp an die Küste
fahren kann.
Es folgt die grosse Einbuchtung des Camp de Mar oder des Portixol mit 8—12 Faden Tiefe.
Der Grund besteht aus Sand und in einigen Theilen aus Seetang; ringsum sind die Ufer hoch, nur
im Grunde befindet sich ein niedriger Strand, wo ein Torrent bei malerischer Gruppirung ausmündet;
die Conglomerat-Felsen bilden einen kleinen Hafen am Sandufer; davor liegen die kleine
Insel der Salinas, nahe am Ufer ein schwärzliches Riff. Man gelangt au einen Vorsprung mit
einzelnstehenden Felsen und hierauf zur Cala Bianca, einer Vertiefung in den röthlichen Felsen,
und sieht viele grössere Riffe. Es treten nun die bis hoch oben reichenden zwei Furchen in den
drei abgetheilten hohen Felsenwänden des am Ende mächtig erhöhten Morro del Llamp vor mit
von Tropfstein bedeckten, überhängenden Ufern, um welche die dort nistenden Seemöwen stets
schreiend umherfliegen. Eine enge Furche im Vorsprunge des Morro heisst S ’ Escala del Vascell.
Gern sucht man diese hohen Felsenwände am Nachmittage auf, wenn sie im Schatten stehen, um
die labende Kühle an ihrem Fusse zu gemessen. Die enge gerade Stirn des Morro bildet oben
gleichsam in der Mitte einen Sattel mit zwei erhöhten Pitons an den Seiten. Dann kommt die
breite, lang gedehnte, aber wenig tief hineinreichende, vom Cabo Andrixol auf der einen, von der
weit vorspringenden Mola auf der anderen Seite eingeschlossene Cala de Llamp mit ziemlich
bedeutenden Höhen. In der Mitte wird sie durch einen hügeligen Vorsprung in zwei Seiten-Calas
getheilt, von denen die der Mola von Andraitx näherliegende Cala Marmacell hochrothe Felsen
in ihrem Grunde zeigt. Man wird nicht müde, den Blick auf die wilden Abstürze der Mola mit
den röthlichen, abgewaschenen, mannigfaltigen Tropfsteingebilden zu gemessen. Hier und da sind
sie mit krummen Kiefern bewachsen oder manchmal tief ausgehöhlt, an einer Stelle eine Art
doppelten Bogen bildend.
Biegt man nun in die Mola gegen den Hafen von Andraitx zu ein, so zeigt sich der Aguilot,
ein kahler, einzelnstehender Felsen. Darauf folgt Es Murter, eine kleine Cala, w o auf beiden Seiten
je ein gemauerter Pfeiler steht, von wo man die Fische, die in die Netze gehen, beobachtet. Ge wöhnlich
ist auch noch auf den Felsenwänden, welche die Cala überragen, ein Mann postirt. Von
der Mitte des Hafens führt ein Weg zur Mola hinauf. Auf der sich zur Rechten darbietenden
Felderanhöhe liegt eine zwei Seiten und einen stumpfen Winkel darbietende Strandbatterie, Bateria
de Andraitx, mit je einer Oeffnung gegen die Hafenmündung und gegen Marmacell zu mit enger
Scharte gegen den Murter, und einen gepflasterten Estrich. Daneben liegt ein kleines Häuschen mit
Corral. Man hat einen schönen Blick auf die Cala Marmacell mit den Höhen des Morro del Llamp
und erreicht bald den mit Strandkiefern bedeckten Vorsprung der Mola. Die Torre Vieja d’Andraitx,
auch Castillo de Andraitx genannt, scheint ursprünglich im 14. Jahrhundert zur Vertheidigung
des Hafens erbaut worden zu sein. Der dicke, runde, 14 Varas im Durchmesser haltende Thurm
weist oben einen Wachtvorsprung mit Whrfluken auf und drei Kanonenscharten gegen den Hafen
und Gewehrscharten gegen den Aguilot zu. Im Innern ist er gewölbt, mit einem Pedriz ringsum;
daneben sind einige halb zerstörte Corrals und Hütten. Herrlich überschaut man von hier den
Morro del Llamp, den Hafen von Andraitx, von der Mola de s’ Escrop und Galatzö beherrscht, dann
die wilde Küste gegen die Dragonera und diese mit dem vorspringenden Cap Llebexe und dem
hoch gelegenen Leuchtthurm und blickt auf die dahineilenden Schiffe. Gegen aussen zu nimmt
der Vorsprung der Mola an Höhe zu; auf ihrem höchsten Sattel mit Schlussvorsprung liegt ein
Häuschen mit Tenne, und nur einige wilde Oelbäume und Mastixkräuter, vom Mistral niedergebogen,
wachsen auf den von grauen spitzen Felsen bedeckten Höhen.
Der Hafen von Andraitx gewährt einen sehr guten Ankerplatz, da, wiewohl er den Südwestwinden
ausgesetzt ist, der Grund trefflich ist; er besteht nämlich aus Seetang und blauem Lehm, so
dass keine Gefahr vorhanden ist, dass die Anker nachlassen. Die Ufer sind unmittelbar am Meere
ringsum niedrig und werden erst mehr landeinwärts höher. Es hat 5—2 Faden Tiefe, welche bis
zu Va Faden abnimmt. Zur Rechten liegt, wenn man einfährt, die kleine, uns bekannte Ortschaft
des Hafens mit der viereckigen Torre de Sn Francisco oder Castillo del Puerto de Andraitx. Die
Regenwasser bringen in den Hafen viel Schlamm, und der seichte Grund desselben wird von angesammeltem
Seetang, welchen die Südwestwinde hineintreiben, gebildet. Hin und wieder sieht
man an den Ufern vorspringende Conglomerat-Felsen.
Nach den flachen Ufern des Hafengrundes kommt die Ausbuchtung der Coveta Rotja, wo
einige Fischerhäuser stehen, und eine niedrige Spitze, auf welcher in neuerer Zeit ein Molo erbaut
wurde; dann folgen die Punta des Port und die Thalfurche der Cala en Moragues wie ein tiefer,
weit nach hinten reichender Sattel, dann Abstürze mit kleinen Felsen davor. Die breite Cala de
las Yeguas oder Cala Egos mit kleinem Sandufer ragt weit hinein; von ihr zieht sich eine Thalfurche
mit einigen grünen Strandkiefern hin. Man gelangt zu der Spitze von Na Deut mit felsigem
Ende und der darauffolgenden Ausbuchtung von Ne Gollar mit Abstürzen von verworrenen
Schichtungen. Nun tritt der .felsige, mit eigenthümlichen Absätzen versehene Cabo Falcon vor,
hierauf die breite Cala en Tiö, oben mit bebauten Hängen, nordwärts wird sie von dem Morro de
Galiana eingeschlossen mit den molaähnlichen, aber niedrigen Kalkstein-Abstürzen und oben
flachen, mit Kiefern bedeckten Rücken. Hierauf kommt die Cala Cunijs, von wo sich eine steile
Thalfurche hinaufzieht. Auf beiden Seiten der Cala, in der einige Fischerhäuschen sich zeigen, sind
Mares-Steinbrüche, die jedoch nicht mehr ausgebaut werden; und etwas weiter oben ist ein anderer
Steinbruch noch in Betriebe: es sind ziemlich tiefe Gruben; die Qualität des Steines ist aber nicht
besonders gut. Hier bietet sich uns die Mündung des Hafens des Pentaleu dar. Man wird in der
Regel von hier hineinfahren, indem man die Isla del Pentaleu links lässt, und am besten gegenüber
der Insel, gerade in der Mitte des nicht sehr geräumigen Hafens, in etwa drei Faden Tiefe,
den Anker auswerfen. Leider gewährt der Sandgrund den Ankern einen schwachen Halt, so dass
es bei schlechtem Wetter gerathener ist, den Hafen von Andraitx aufzusuchen. Die Isla de Pentaleu
oder Colomera ist auf dieser Seite abgerundet» ziemlich erdig, mit Gebüsch von Mastix und Fächerpalmen
bekleidet, mit Felsen aus grauem, weiss geadertem Kalkstein; auf der Seite gegen den Freu
der Dragonera bietet sie felsige Abstürze dar. Sie dient nur einigen Ziegen als magerer Weideplatz.
Oberhalb der niedrigen Spitze, welche die Cala Cunijs umschliesst, zieht sich ein mit
Strandkiefern bewachsener Hügel hin; dann kommt das doppelte Ufer von Sn Telmo mit dem von
den beiden Torrenten umschlossenen, mir gehörigen Hügel von Sn Telmo, welchen der uns schon
bekannte Thurm und das Sanctuarium überragen. Der vom Beschauer aus links liegende Torrent ist
der stärkere und weist üppige Terrassen an seiner Sohle auf; im Winter erlangt er bisweilen eine
bedeutende Gewalt. Herrlich geeignet ist hier das Ufer zum Baden, da es mit dem feinsten Sande
bedeckt ist. Es umschliesst eine Spitze, welche sich gegen die Isla del Pentaleu ausdehnt, die, oben
abgerundet und bebaut, ein felsiges, niedriges Ende hat. Häufig liegen dort Escampava’s vor Anker,
denn der Freu ist ein trefflicher Punkt für den Schmuggelhandel, und die alten Patrone wissen
von mancher abenteuerlichen Prise aus Algier u. s. w. zu erzählen und bedauern nur den Verlust
der schlanken Schmugglerboote, welche, wenn sie nicht zu Regierungszwecken brauchbar sind,
verbrannt werden, um zu verhindern, dass sie wieder in die Hände der Schmuggler gerathen.
Nach der Spitze, welche die Playa de Sn Telmo im Norden abschliesst, kommt eine kleine Cala
mit niedrigen Kiefern im Grunde, dann folgen bankartige Vorsprünge und hierauf eine kleine Playa
und die felsige Spitze des Carregador del Guix, dann eine breite Cala mit Häuschen auf der sanften
Lehne, von der Punta Bianca eingeschlossen. Diese weist uns weissliche, erdige Abstürze, wo
einige Kiefern und Rosmarin wachsen, und abgebrochene, würfelartige Felsen am Ufer auf. Derselben
gegenüber liegt die schwarze, schwammige Isla Midjana, die man beim Herausfahren durch
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