Der Mandelbaum (Amellé, Mellas) ist einer der verbreitetsten Culturbäume Menorca’s; man
findet ihn in allen Distrikten, am meisten in dem von Mahon, und auch mit wenigen Ausnahmen
1 1 1 * t ,aU?n Llochs> Estancias, Weinbergen, Obst- und Blumengärten. Die Mandeln reifen von
Mitte Juli bis Ende August. Die Cultur des Mandelbaumes nimmt seit der Traubenkrankheit auf
Menorca zu, so dass keine Einfuhr und an manchen Jahren sogar eine Ausfuhr von Mandeln
stattfindet.
Der Johannisbrodbaum (Garrové, Garrova) wird auf Menorca wenig cultivirt, obwohl er
in geringer Menge in allen Distrikten vorkommt. Am häufigsten ist er in Sobaida im Distrikte
von Mercadal und in der Gegend von Mahon vorhanden, wo die Johannisbrodbäume am zahlreichsten
sind; sie geben jedoch meist nur wenige Früchte, die man von September bis October
erntet, aber noch nicht verkauft. Die dortigen Bauern sind diesem Baume wenig hold, wiewohl
er auf Menorca ziemlich productiv ist.
Fischender Mariscador in seinem Gusi.
Die Insel Menorca ist mit ihren zahllosen windgeschützten und wasserberieselten, mit dem
abgewaschenen Böden aller benachbarten Anhöhen gefüllten Barrancs zur Obstcultur besonders
geeignet. Die Bäume werden, damit sie mehr Früchte tragen, mit Steinen belastet. Vielleicht tritt
die beabsichtigte Wirkung ein, weil sie dadurch leiden und leidende Bäume stets anfangs mehr Obst
zu tragen pflegen. Zu den verbreitetsten Obstsorten gehören Aepfel-, Birn- und Pflaumenbäume.
Der Apfelbaum (Pomera, Pomas) gedeiht auf Menorca' namentlich in den Barrancs recht
gut; die Aepfel reifen von Juni bis Januar, und die Birnen von Mitte Juni bis November. Die
Blüthezelt der Pflaumen ist von Mai bis October.
Der Zinseibaum (Jinjoler) wird allgemein, am meisten aber in der Gegend von Mahon angebaut;
er liefert grosse und süsse Früchte (Jinjols), die von September bis October reifen In den
Obstgärten Menorca’s cultivirt man noch so manche andere Obstart, die in unserer Schilderung
nicht fehlen darf. Der Adzerolenbaum (Etzeroler, Etzerolas), von dem nur sehr wenige Bäume,
beispielsweise bei Mahon und S» Cristobal, vorhanden sind, ist sehr ertragreich; die Früchte reifen
von Mitte Juni bis^Anfang Juli; das schöne, feine, harte Holz wird für Tischlereizwecke verwendet.
Die Quitte (Codofier, Godons), von der man zwei Abarten unterscheidet, die Codöns und die
Codonas, erstere runzelig, unschön und klein, letztere glatt, gross und fleischig, wird roh gekocht
mariscar