von Mercadal. Die Sefareixosstellt man in vielen Fällen auf eine sehr einfache Weise her, ohne dass
die Wände mit Mörtel gebaut sind; vielmehr werden sie trocken, nur nach innen beworfen und
mit Trispol-Boden hergestellt.
Wasserhebewindmühlen giebt es nur zwei in Torre Saura im Süden von Ciudadela, welche
den dortigen grossen Orangen- und Gemüsegarten des Conde bewässern. Die Anzahl der bestehenden
Brunnen, auf Menorca Pous genannt, beträgt 2635.
In allen Distrikten stehen die Cerealien obenan. Felder und wieder Felder oder niedriger
Buschwald nehmen die Hauptoberfläche der Insel ein. Menorca ist für die Baumcultur nicht geeignet.
Nansas de Vivers de Llagosta und Vivers de Congres aus Ciudadela.
Während auf Mallorca der Oelbaum eine sehr wichtige Rolle spielt, ist die Cultur desselben
auf Menorca eine sehr beschränkte, wiewohl der wilde Oelbaum oder Uastre sozusagen die Hauptvegetation
der Insel bildet.
Die meisten Oelbäume sind jetzt in Alcaufar vey, wo man deren an 1500 zählt, also fast
so viel, wie sonst im ganzen Distrikt vorhanden sind, und diese Besitzung liefert allein mehr Oel,
als das ganze übrige Menorca. Man kennt mehrere Olivensorten; die verbreitetsten sind de Mallorca,
die gegessen und zur Oelbereitung verwendet werden, de Menorca oder de la Terra, die ebenfalls
gegessen werden, und Serranescas oder redonas, auch petitas genannt; diese werden gegessen und
zur Oelbereitung verwendet, sind klein und fast rund.
Im October, spätestens November, werden die Oliven eingesammelt. Sie werden
theilweise vom Boden aufgelesen, wohin sie entweder vorzeitig, weil sie von der Larve des Dacus
ergriffen sind oder we il sie schon reif waren, fielen, theilweise von Weibern vom Baume selbst
gepflückt. Mit dem gequetschten Teige werden die auch auf Mallorca üblichen Presskörbe (Esportins)
angefüllt. Die Presse in Alcaufar, für 36 solcher aufeinanderstehender Körbe eingerichtet, wird
von einem einzigen Mann gedreht, und die Körbe werden soweit als möglich ausgepresst, wobei das
Oel in einen hierzu bestimmten Behälter (Pica) fliesst. Nun wird die Presse entleert, und der
Oliventeig kommt abermals unter die Quetschmühle, wo derselbe, we il er zu trocken ist, allmählich
während des Mahlens mit siedendem Wasser begossen wird. Dieses Verfahren wird noch einmal
wiederholt. Die mittlere Jahresrente eines Oelbaums wird auf nur 0,50 Peseta berechnet. Die
Oliven gelten 2 Libras 0,25—0,50 Peseta. Das Oelbaumholz, compact und fein, wird von Tischlern
und Wagnern verwendet; man verkauft es zu 1,25—1,50 Peseta den Quintal.
Caixas de Llagosta.
Der Feigenbaum ist auf der Insel, namentlich im Distrikte von Mahon und bei Mercadal,
stark verbreitet und seine Cultur nimmt von Jahr zu Jahr zu; er ist von vorzüglicher Art.' Von
Feigen kennt man auf Menorca 27 verschiedene Sorten. Ausser den Blumenfeigen (Figas flors)
und den schlechteren (Xerecas) von allen Abarten kann man alle Feigen, abgesehen von den sehr
wässerigen, trocknen. Diejenigen Feigen, welche nicht gut austrocknen, sei es wegen feuchter
oder nasser Witterung, werden als Schweinefutter verwendet.
Die Blätter des Feigenbaumes sind von St. Michael bis Weihnachten eins der besten Rindviehfuttermittel;
die Thiere fressen die halb trockenen Blätter, die man in einem Magazin aufbewahrt
und mit Stroh mischt.
Balearen II. ¿a