¿Que teniu pobre madona,
Que teniu que suspirau,
Digaume perque estau trista
Que teniu que plorau tant?
¿Perqué anau desconsolada,
Perqué veniu a Ciutad?
— A cercá veng un doctó
Que teng un infant malalt.
Digaume, pobro madona,
Perque veneu s* heretat
Que teniu des vostros 1' avis,
¿No guañau prou per menjar,
O voleu vestí a la moda
Com tantas y tantas fan?
— Un infant meu entra en quinta
Y no *1 vuj veurer soldad.
Es qui no estima sa mare
A ningú pot estimar,
Perque una mare es un mártir
Per es bé deis seus infants.
Nos vetla cuand som petits
Y nos cuida cuand som grands,
Riu cuand veu qu’ esteim contents,
Plora cuand noltros ploram,
Satisfá es nostros caprichos . . .
¿Que mes podem desitjar?
(Fabregas.)
Octava suelta moderna.
En tems de ma juventud,
Molt m’ agradava ’s glosar,
Manifestand se virtud,
Que Deu del Cel me va dar:
Are ’mperó, vey, geperud,
Tod lo he deixad anar;
Y ab se ¿arrósa en se ma,
Per el mon fatx lo que pug.
Alte menorquinische
En Juan y ne Juana
A llena van:
Dilluns enséllan,
Dimars s’ en van;
Dimecres arriban,
Dijous llena fan;
Divendres carregan,
Disapte s’ en van;
Diumenje tornan,
Y es moren de fam.
Was hast Du, arme M a d o n n a ,
Was hast Du, was seufzst Du,
Sage mir, warum Du traurig bist,
Was hast Du, was weinst Du so viel?
Warum gehst Du trostlos,
Warum kommst Du zur Stadt?
— Suchen komme ich einen Doctor,
W eil ich ein krankes Kind habe.
Sage mir, arme M a d o n n a ,
Warum verkaufst Du das Land,
Das Du hast von Deinen Ahnen?
Verdienst Du nicht genug zum Essen,
Oder willst Du Dich nach der Mode kleiden
Wie so Viele und so Viele thun?
— Ein Sohn von mir kommt in die Q uinta
Und ich will ihn nicht als Soldaten sehen.
W e r nicht die Mutter liebt,
Niemand kann er lieben,
Weil eine Mutter ein Märtyrer ist
Für das Wohl ihrer Kinder,
Sie bewacht uns, wenn wir klein sind,
Und pflegt uns, wenn wir gross sind,
Lacht, wenn wir zufrieden sind,
Weint, wenn wir weinen,
Willfahrtet unsern Launen;
Was wollen wir mehr wünschen.
Lose moderne Octave.
Zur Zeit meiner Jugend
Gefiel mir sehr das Dichten,
Zeigend die Tugend, die
Gott d'es Himmels mir gab.
Jetzt aber, alt und buckelig,
Habe ich Alles gehen lassen,
Und mit der Krücke in der Hand
Mache ich auf der Welt, was ich kann.
Verse.
Juan und die Juana
Gehen zu Holz,
Montag satteln sie,
Dienstag gehen sie weg,
Mittwoch kommen sie an,
Donnerstag fällen sie Holz,
Freitag laden sie,
Sonnabend gehen sie weg,
Sonntag kehren sie zurück,
Darum sterben sie vor Hunger.
Es giebt auch Glosas in Form kurzer Dialoge, wie beispielsweise der folgende:
Junges Mädchen, seid Ihr die Tochter
Von Meister Jo s e p h V iv< 5,
Der zu zittern pflegt
Und, wenn er schläft, immer träumt.
— Ja, ich bin seine Tochter
Und ich werde ihn vertheidigen, wenn er verliert.
Er weiss mehr, wenn er träumt,
Als Ihr, wenn Ihr wachet.
werden, sind meistens vier Verse lang, sog. Glosas de
welche auf dem Lande und in den Ortschaften des Innern,
Jo ve: foreu vos se fía
De mestre Josep Vivó,
Qué sol teñir tremoló,
Y cuand dorm sempre somia?
— Sí, som jo se seua fía,
Y el defensaré si perd:
E li sab més cuand somia
Que vos cuand estau despert.
Die Glosas, welche gesungen
cuatro mots. Es giebt deren eine Unzahl.
namentlich unter den älteren Männern sich erhalten haben und von ihnen bei der Arbeit oder im
Gehen gesungen werden. Wir lassen hier einige als Beispiel mit der wörtlichen Uebersetzung folgen:
Cansóns populars molt antiguas en Menorca.
Lamun Pera, alsau bandera,
Vos qui tant hau corregud;
Heu goñad una somera,
Qui cad’ an vos ferá un ruc.
Es dematí, pa y séba;
A mitj dia, séba y pa;
Y es vespre, si no i ha altre cosa,
Pa y séba u pagará.
Marieta, tú ’m degollas;
Ta mare ja *u feya axí:
Sempre u hem sentid á dir,
Qu7 es téts semblen á ses alias.
No ’u faxis, y no ’u dirán,
Ni ’t ferán tornar vermeya;
Que ses matas tenen uis,
Y ses pareds tenen oreyas.
Ne Mariana s’ estufa,
Cuant I’ i parlan de casar;
Son pare la vol tancar,
Dins s’ estable de se ruca.
Alte menorquinische Volkslieder.
L’ Am u n P e r a , hisset die Fahne,
Ihr, der Ihr so viel gewandert habt,
Habt gewonnen eine Eselin,
Die jedes Jahr Euch ein Eselchen werfen wird.
Des Morgens Brod und Zwiebel,
Mittags Zwiebel und Brod.
Und Abends, wenn es nichts Anderes giebt,
W ird Brod und Zwiebel es zahlen.
M a r ie ta , Du köpfst mich;
Deine Mutter machte es schon so:
Immer haben wir sagen hören,
Dass die Topfstücke den Töpfen ähneln.
Thue es nicht, und man wird es nicht sagen,
Und sie werden Dich nicht roth werden lassen;
Denn die Mastixsträucher haben Augen
Und die Wände haben Ohren.
Die M a r ian n a prahlt,
Wenn man ihr spricht vom Heirathen;
Ihr Vater w ill sie einschliessen
Im Stalle der Eselin.
Zum Schlüsse seien noch ein paar alte Kinderverse, die man häufig von dem rosigen Munde
der blühenden Kinderchen auf Menorca wiederholen hören kann.
Für Knaben.
A, bé, cé,
Se pastera
Ja la s é :
Si i ha pa,
M* el menjaré;
Si i ha peix,
Per lo mateix:
Si mumare
A, be, ce,
Die Knetebank
Kenne ich schon:
Wenn Brod darin ist,
Werde ich es essen;
Wenn Fisch darin ist,
Gleichfalls
Wenn meine Mutter
M’ i atrapa,
Fugiré
Com una rata;
Si mun pare
No m’ i vol,
Fugiré
Com un musól.
Mich ertappt,
Werde ich fliehen
W ie eine Ratte;
Wenn mein Vater
Mich dort nicht will,
Werde ich fliehen
W ie ein Ohrenkauz.