als Calle de S “ Luis in die 247 Häuser zählende Ortschaft ein. Es ist dies eine freundliche, wohlhabende
Ansiedelung, welche als der gesündeste Platz Menorca's gilt. Links an der Hauptstrasse
liegt die Kirche; man fing sie im Jahre 1760 mit dem Gelde aus Schenkungen des Volkes und der
französischen Besatzung zu bauen an, wie die Inschrift auf der Vorderseite bekundet, die besagt,
dass sie von den Franzosen dem heiligen Ludwig gewidmet wurde. Im Jahre 1806 vergrösserte
man sie auf Unkosten der Vorhalle, und 1807 wurde sie von dem damaligen Bischof von Menorca,
Dn Pedro Antonio Juano, zur Pfarre erhoben.
Die Umgebungen von Sn Luis, mit Weinstöcken, Mandel- und allerhand Obstbäumen, sowie
Spartgras bepflanzt und zu Getreidefelder benutzt, verdienen eine besondere Erwähnung. Die
Bewohner der Ortschaft haben durch fieissige Arbeit und sorgsame Pflege einen undankbaren
Boden in eine der fruchtbarsten und ertragreichsten Gegenden der Insel umgewandelt.
Mercadal von Westen aus.
Eine der hübschesten Fahrten von S» Luis aus ist die nach dem schönen Gute Alcaufar.
Zur Rechten ist weisser sandiger Boden, dann kommt eine grosse Tenne, und hierauf erreicht man
Alcaufar nou, wo die Pinien aufhören. Das grosse Stallgebäude hat zwei Thurmansätze an beiden
Enden und eine Terrasse in der Mitte; links ist eine Cactusfeigenpflanzung und gleich daneben
Alcaufar vey, einst mit einem viereckigen Thurme versehen, der aber in das Gebäude eingebaut wurde.
Vom Anfänge des Weges von Alcaufar zum Arenal geht man an einem als Viehtränke
dienenden Brunnen vorbei zum Billo hinauf. Den mit niedrigen, buschigen Sträuchern bewachsenen
Abhang ersteigend, erreicht man die grasige Koppe, wo nur Asphodelen wachsen. Oben ist ein
Steinhaufen und eine verfallene Steinpyramide, Es Talayot d’Alcaufar nou genannt.
Ein malerischer Weg führt durch Tancas, dann eingeschlossen zwischen Parets, die mit
Mastixsträuchern und wilden Oelbäumen bedeckt sind, von Turret vey nach der Atalaya de Turret,
wo früher eine Station des optischen Telegraphen sich befand.
Ein guter Fahrweg verbindet S» Luis mit S» Clemente. Der Weg zieht sich auf der Rückenhöhe
durch die Häusergruppe von Bini Ali auf sehr steinigem Boden hin; rechts lässt man den
nach S» Luis führenden Fahrweg liegen und erreicht das einfache Haus von Bini Sa Fuá del Señor
Llorens, von wo ein Pfad nach Bini Sa Fuá d’en Ferrer führt; letzteres hat einen kleinen Hof mit
Doppeltreppe und doppeltem Bogen zur Rechten und einen runden Thurm zur Linken mit an-
stossender Terrasse. Von Forma v e y zieht sich der Fahrweg von S n Luis nach S n Clemente weiter
hin; man kommt andas grössere Haus von Metxani, bei Son Martorell vorbei und erreicht schliesslich
beim Cös von S“ Clemente die Ortschaft.
Abermals wollen wir uns nach Mahon zurückbegeben und den Fahrweg von S" Luis nach
S“ Clemente zu verfolgen, der sich an Ailanthus und Akazien vorüber, zuerst ansteigend, dann
eben dahinzieht und sich mit dem Wege nach Llumesanes kreuzt, den wir verfolgen wollen. Die
Häusergruppe (Caserío) von Llumesanes, welche aus einer Reihe kleiner Besitzungen gebildet wird,
ist von den Leuten aus Mahon sehr besucht. Die jetzige Kirche, im Jahre 1885 als S» Cayetano
eingeweiht, hat Spitzbogen, eine Fensterrose, sowie einen Giebel in Stufen mit Glockenbogen in
der Mitte und zwei Fialen an den Seiten; auf beiden Seiten sind fünf Strebepfeiler. Das Innere
weist uns eine Holzdecke mit Spitzbogen, die sie tragen, auf, welche auf Kämpferconsolen ruhen.
Blick von den Fonts redones gegen die Höhen der Inclusa.
Kehren wir auf die Carretera von S n Clemente zurück. Man sieht das neue Haus des
Retiro, einst Son Cremat genannt, und zur Rechten einen gut erhaltenen Talayot und erreicht dann
Torellö vey. Nahebei liegt der grosse Torellonet de s’Atalaya; er ist einer der grossartigsten der
Umgebung Mahon’s und hat ein gut erhaltenes Fenster oder Thor mit starker oberer Pfoste.
Verfolgt man den Fahrweg weiter, so erreicht man das 38 Häuser zählende S n Clemente
mit dem gleichnamigen Kirchlein. Ein schlechter Weg führt von hier nach Cornia.
Eine andere Fahrstrasse führt durch ziemlich ebenen Boden nach Cugallö. Es stehen daselbst
zwei Häuser. Hinter Cugallö führt der Weg durch ein kleines Thal mit Oelbäumen und Mastixsträuchern,
während unterhalb Orangenbäume und Palmen wachsen; die Vegetation ist im Allgemeinen sehr
üppig. Die Häusergruppe von Bini Calaf mit Talayot ist dicht neben der Strasse; man erreicht
Es Lloch nous mit mehreren neuen Häusern und einem herabgestürzten niedrigen Thurm; rechts
liegt Sonanasana und Bini Adris.
Von Bini Calaf vey, das drei Bogen unten hat, geht der Weg nach Bini Calaf nou. Von
Sn Clemente führt andererseits ein Fahrweg nach den Algendarsos, sieben grösseren Häusern mit
Bogenhalle, weiter nach den Häusern von Talati, unweit welcher der Talayot von Talati, aus bearbeiteten
Steinen hergestellt, liegt. Der Fahrweg gegen die Carretera überschreitet eine kleine Mulde mit
wilden Oelbäumen; auf jeder Seite liegt an ihm ein Possessionshaus, rechts Rafal Rubi vey auf
kleiner Felsenerhöhung und mit einer Terrasse oben auf dem Dache, links Rafal Rubi nou, in