und Nachmittags begann der übliche Tanz. Wenn die Fischer Oel brauchten, so liehen sie es sich
häufig von der Kapelle, um es dann in reichlicherer Menge zurückzugeben.
Einmal löste sich von der Wölbung der Höhle ein Felsblock und stürzte herab, und ein
anderer war nahe daran, herabzufallen. Das Bildniss wurde daher im Jahre 1863 provisorisch in die
Pfarrkirche von Calvia gebracht. Mittelst durch Collecten aufgebrachter Gelder wurde die neue
Kirche von Portals erbaut. Man sieht gegenwärtig in der Cueva de Portals noch das in Rohbau
hergestellte Kapellchen und zwei Seitenkapellen in der Wand, die, wiewohl aus der Renaissancezeit
stammend, mich lebhaft an indische Bauten erinnerten. Die eine Kapelle zeigt ein Christuszeichen
und ein Wappen mit Sonne, Mond, Krone, Engeln und phantastischen Blumen. Die andere
Kapelle ist kleiner; sie enthält eine Nische in Renaissancestyl, an deren Seiten zwei Vasen stehen.
Sta Ponsa.
Durch zwei Pfeiler wird die erste Höhle gestützt; dann folgen die eingestürzten Felsen und eine
andere Höhle mit losen Felsblöcken im Vordergründe, während im Hintergründe noch eine grosse
Höhle besteht, welche zwei riesige, dunkle Räume aufweist. In diese Höhlen flüchten gern die
Fischer bei Sturm und Regen. Im Sommer herrscht dort eine wahre Flohplage.
Von Portals führt ein Weg zu dem auf einer Anhöhe stehenden alten Signalthurm und zum
Leuchtthurm auf der äussersten Spitze.
Wenn man vom Leuchtthurme links abgeht, so gelangt man auf einer sanft ansteigenden
Ebene zur Torre de Rafal (Rafalbex), wo man die schönste Aussicht auf das Meer und die mächtige
Ensenada de 5* Ponsa hat. Der Weg von der Barrera der Cova d’en Tons führt an vielen Feldern
und Strandkiefer Waldungen vorbei. Links liegt der kleine felsige Puig de sa Caleta, vor welchem
sich gegen das Meer zu eine halbmondförmige Thaleinsenkung befindet, die in ihrer Fortsetzung
eine Art Lagune bildet. Links gelangt man durch ein kleines Thal zum Meeresufer. Das
Haus Sta Ponsa steht in der Mitte eines grossen Feldes und hat einen Thurm mit Glockengiebel.
Im Hofe erhebt sich eine kleine Kapelle mit Tonnengewölbe und einer Vorhalle; hier steht ein
runder Thurm mit Schi essscharten und einer Terrasse mit von achteckigen Säulen gestützter Bedachung;
neben dem Hause befinden sich grosse Stallungen und andere Nebengebäude.
Eine gute Fahrstrasse, die von der von Andraitx sich abzweigt, führt nach dem Thale von
Calviä, das in seinem Anfänge breit verflacht und von waldigen Hügeln umgeben ist. Die Felder
sind mit Oelbäumen bepflanzt; Mandel- und Feigenpflanzungen, sowie einzelne Johannisbrodbäume
bringen einige Abwechselung in das Einerlei. Weiter oben sieht man einen runden Thurm, und
ein paar Windmühlen zieren die Anhöhe. Hin und wieder stehen im Thale einzelne Bauernhäuser.
Gebirge im Grunde des Thaies von Calvia.
Wenige Schritte noch, und wir sind in Calvia, einer kleinen, 1146 Einwohner und 228 Häuser zählenden
Ortschaft. Sie hat ein freundliches Aussehen und liegt auf einer Anhöhe am Ende des Thaies inmitten
von Oelpflanzungen und Gärtchen mit Opuntien, Orangen- und Mandelbäumen. Das Klima
ist mild, aber leider herrscht häufig Wassermangel. Hohe Palmen beschatten die meist einstöckigen
und mit Dach versehenen Häuschen. Die Pfarrkirche, eine der ersten, die nach der Eroberung
der Insel erbaut wurde, bestand wahrscheinlich schon im Jahre 1235, um welche Zeit die
Gründung verschiedener Pfarren durch Dn Jaime I. stattfand. Die Kirche wa r damals noch sehr
klein; im Jahre 1580 wurden zwei Kapellen angebaut, und 1604 vollendete man einen Thurm, in
welchem bei etwaigen Streifzügen der Hoch würdigste zu seiner Sicherung Aufnahme fand. Später
wurde die Kirche nach hinten durch den Anbau eines neuen Presbyteriums erweitert. An die
Stelle des alten Presbyteriums kamen zwei Kapellen, sowie eine Sacristei an der linken Seite. Im