Baume heranwächst. Der grüne oder einheimische Tabak, Tabac pelud oder de Pota (Nicotiana
rustica), dessen Cultur auf der Insel schon früher allgemein betrieben wurde, ist namentlich in
Ciudadela und Ferrerias häufig, so dass alljährlich einige hundert Quintales davon eingeerntet
werden. . ,
Tabak-Schneidebretter (Tayadors de Tabac) sind sehr verbreitet. Sie bestehen aus einem
einfachen Brett mit Rand und sind nach drei Seiten hin mit einem eisernen Haken versehen, in
welchen der Tayant (Messer) eingehakt wird.
Brennender Kalkofen.
Zu textilen Zwecken werden auf Menorca fünf Pflanzenarten cultivirt: Baumwolle, Hanf, Lein,
Spartgras und die Ramie-Nessel. Die Baumwolle wurde früher in bedeutender Menge angepflanzt;
sie lieferte einen sehr feinen Faden, aber durch die hohen Arbeitslöhne warf diese Cultur nur
einen unbedeutenden Reingewinn ab ,'in Folge dessen sie,wieder aufgegeben wurde. Heutzutage
findet man nur einige Pflanzen in den Font Redonas de baix. und in Bimcuadrellet von S» Cristobal.
Hanf wird lediglich im Distrikte von Mahon angebaut. Der Anbau von Lein erfolgt nur noch in
geringem Mafse, aber in fast allen Vergers des Distriktes von Mahon und im Secano-Böden einiger
Besitzungen der ganzen Insel. , I ,
Die Cultur des Spartgrases hat sich heutzutage auf der südlichen Hälfte Menorcas verallgemeinert;
man emtet schon beträchtliche Mengen, die nach Mallorca und Catalonien ausgeführt
werden. Sehr wenig verbreitet ist das Spartgras auf der nördlichen Hälfte, wo der Boden und
die starken Nordwinde dem Grase nicht zuträglich zu sein scheinen. Die Ramie.Nessel wurde vor
Jahren in Alcaufar versuchsweise cultivirt, wo sie trefflich gedieh, dann aber vernachlässigt, weil
der Ertrag die aufgewandten Kosten nicht deckte; sie kommt aber noch in.wildem Zustande vor.
Von den vorzüglich auf Menorca gebauten Getreidesorten ist der Blat sensa serra die jetzt
am wenigsten angebaute. Man behauptet, dass sie weniger vom Wurm (Cuc) angegriffen wird,
Ausgebrannter Kalkofen.
und dass auch die Ratten weniger Schaden an seinen Saaten anrichten. Der Blat d’en menud und
seine Unterart d’en menud blanc wird jetzt in allen Municipal-Distrikten noch einigermaisen cultivirt,
wiewohl der Anbau wegen des geringen Ertrages sich nicht mehr verlohnt. Es haben somit nur
noch die Sorten Xexa blanca und die Unterart Xexa de caña blana blanca in Menorca Bedeutung,
welche in jeder Hinsicht die besten der hier bekannten sind.
Drei Stroharten giebt es auf Menorca: Stroh von Hafer (Xivada), von Gerste (Hordi) und
von Weizen (Blat). Haferstroh wird jedoch wenig aufgespeichert, Gerstenstroh noch ziemlich viel
auf Menorca eingeführt.
Die Tennen sind recht sorgfältig und nett gebaut, meist kreisförmig. Beim Dreschen giebt
man den Maulthieren aus Spartgras trichterförmig gestaltete Cucadas; man legt ihnen hierbei keinen
Collar, sondern nur einen Strick um den Hals, Sa Braga genannt.»Zum Dreschen werden zwei
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