geweiht ist. Von der Terrasse des Thurmes, der ein spitztonnengewölbtes Zimmer enthält, geniesst
man eine schöne Aussicht.
Von Son Bou zieht sich ein Fahrweg an Son Bou vey vorbei nach Son V e y; links lässt
man Son Teri liegen, sieht, weiter gehend, Son Saura, kommt an einem Talayot vorbei und erreicht
Son Marquet mit einem Orangen- und Obstgarten und Son V e y , ein hübsches Gebäude mit
luftigem Innern.
Schlägt man nun den schon früher besprochenen, links abgehenden Weg nach S» Juan ein,
so trifft man rechts S ’Eusinà d’en Pussa mit einigen alten, aber windgefegten, immergrünen Eichen
und Mandelbaumpflanzungen daneben. An die Häuser angebaut steht hier ein S» Felipe geweihtes
Kirchlein mit einem Glockenbogen und Rebendach davor, das auf Pfeilerchen mit abgefassten Ecken
ruht. Von hier erreicht man bald. Son Vivó. Hinter diesem Hause zieht sich ein Weg nach Son
Saura hin. Von der Atalaya der Taulera veya hat man eine hübsche Rundsicht. Mitten unter
wilden Oeibäumen versteckt liegt die sog: Yglesia, welche aus sehr grossen, wagerecht aufgestellten
und offenbar bearbeiteten Steinen gebildet wird. Zwei verschieden grosse Tälayots
liegen unweit davon.
Nach kurzer Strecke erreicht man eine Bogen-Portalada und einen Weg, welcher Son Saura,
wohl der schönsten Besitzung Menorca’s, dem Conde de Torresaura gehörig, als Zufahrt dient!
Von der Terrasse des Thurmes übersieht man schön die Umgebung. Das Innere des Hauses von
Son Saura ist elegant; es hat moderne, von Catalanen ausgeführte Plafonds und eine Kapelle mit
der Mutter Gottes. Die recht hübsche Façade hat eine Doppeltreppe und eine mittlere Bogenhalle,
über deren Gesims ein Wappenschild angebracht ist. Das benachbarte Son Teri hat einen sehr
grossen Rauchfang, kreuz- und tonnengewölbte Zimmer, eine äussere Treppe, sowie einen Gemüsegarten
mit Noria und Sefareitx.
Wir kehren nach Son Vivó zurück, verfolgen den ansteigenden Weg nach S» Juan und
gelangen dann in eine schöne Ebene hinab, aus der sich auf felsiger Krustenerhöhung S» Juan
erhebt. Die dortigen Felder gehören zu den schönsten der Umgebung Ciudadela’s; amende wird
längs der Krustenerhöhung eine gelbliche Erde (Kalkmergel-Detritus), Sa'uló genannt, gewonnen,
die mit "der röthlichen zur Thonbearbeitung vermengt wird. S° Juan liegt sehr hübsch an einem
breiten Platz. Von dem Terrassendache der Vorhalle hat man einen hübschen Blick auf Ciudadela
und Mallorca; gegen das Meer zieht sich die Mulde hinter S» Juan in einer anderen hinab, die Von
Son Carlá zur Linken begrenzt wird.
Von S» Juan führt ein breiter und guter Weg an der Kirche vorbei flach Torrauba; ganz
nahe an demselben liegen der Lloch des Pou und Sn Juan gran. Um zur Atalaya, des • Trutx zu
gelangen, steigt man von dem alten niedrigen Hause der Marjal- veya mit einer kleinen Kapelle
der Purísima im Canaló des Pou vey hinab; es ist dies ein Seitenthälchen, welches in das Hauptthal
der Marjal veya ausmündet, wo sich ein Brunnen mit Picas befindet. Man erreicht die bereits
im Jahre 1617 bestehende Atalaya oder Torre des Telégrafo und eine verödete Hütte daneben,
61,86 m über dem Meere. Ganz entzückend ist hier die Aussicht. Auf der anderen Seite des Thaies
der Marjal nova ist eine Höhle im Felsen mit anscheinend künstlicher Mündung; sie gehört zu
der kleinen Besitzung Sa Cova, die jenseits des Thaies gelegen ist und so genannt wird, weil sie
auf einer Höhle aufgebaut ist, deren Wölbung durchbrochen wurde.
Kehren wir nach unserem Ausgangspunkte, S*> Juan, zurück, so haben wir nach dem
Pare den neuen Weg einzuschlagen, wo Son Tica mit einigen Mandel bäumen und dem von wilden
Oelbäumen überwucherten gleichnamigen Pujol dahinter liegt. Auf einem sanft erhöhten Hügel
wird Son Pieris mit- einer grossen immergrünen Eiche daneben sichtbar. Rechts liegen zwei
Talayots, von denen einer stark zerfallen ist. Unweit des Weges erhebt sich der Pujol de Son
Tica 89,41 m über das Meer. Ganz herrlich ist die Aussicht auf Mallorca, die man von diesen
Höhen aus geniesst, sowie auf das ferne. Ciudadela. Diesem zunächst sieht man auf der steinigen
Hochebene Murvedra nou, -das eine Halle mit Segmentbogen und tonnengewölbte Zimmer hat
liegen. Dann folgt Murvedra vey.
Auf den Hauptweg zurückgekehrt, erscheinen uns die beiden Pabordies, die nova und die
Im Süden von Ciudadela. 4'35’
veya, und Torraubet, ein sehlichtes Haus. Bald darauf erreicht man Torrauba. Ein Saumpfad führt
von hier nach Sta Ana. Der Canal de Sta Ana, der eine Windung bildet, ist mit üppigen Kiefern
und immergrünen Eichen, die sehr starkstämmig sind und grösse Kronen haben, bewachsen; der
rechte, zu Torrauba gehörige Arm heisst Canal de na Cuni.
Wir nehmen abermals Ciudadela zu unserem Ausgangspunkte und treffen zur Rechten S n
Llorens. Von der Terrasse sieht man schöner, als von einem anderen Punkte, auf Ciudadela; Son
Peu, mit einigen immergrünen Eichen daneben, liegt unweit davon. Etwas weiterhin erblickt man
Rafal nou, rechts davon den kleinen Rafal vey und linker Hand den hübsch geweissten Rafalet;
man steigt hier in eine Feldermulde hinab, die von dem Hause der Vina gran überragt wird. Der
Weg zieht sich dann wieder in einer breiten Mulde hinauf nach Binipatis; daneben liegt Binipati
d’en Gomilä. Wenige Schritte höher, als die Binipatis, liegt das hübsche Haus von Trinidad.
Unweit davon erblickt man auch Es Caravalions auf starker Erhebung.
Binisafuá.
An einer neunstufigen Barraca vorbei geht ein Pfad von den Caravalions zu dem Cami
vey de Mahon, wo die Cavallerias liegen. Mehrere krustenartige Kalkmergel-Erhöhungen findet
man bei der Cavallerieta, die selbst auf einer solchen ruht; von hier steigt der Boden in dem
mageren Hochlande leicht an und erreicht S ’Atalaya, neben der sich ein stark zerfallener Talayot
befindet. In geringer Entfernung davon erhebt sich die alte Torre trencada und, an diese angebaut,
die Torre trencadeta. Hinter der Cavallerieta zieht sich eine leicht wellige Ebene mit stark vortretenden
Felsen von Krustengestein hin; die Cavalleria nova hat eine Halle mit Doppelbogen.
Zur Rechten ist der grosse Kiefernwald der Mala Garba, hochstämmig und schön. Man erreicht
nun die malerische Cavalleria veya.
Gewöhnlich geht m,an nach den Tudons über den Cami vey de Mahon, der sich von der
neuen Fahrstrasse bei Montefi abzweigt. Rechts liegt Sa Creu de s’Hostal, links S ’Hostal nou,
und Son Freser. Zwischen diesen beiden Plätzen und der Hauptfahrstrasse liegen die gewaltig
tiefen Pedreras dels Hostals, in denen man die Midjans bricht, mit welchen fast ganz Ciudadela