Rechts von der nach Biniatrum führenden Fahrstrasse biegt von der Haupt-Carretera der Cami
de Son Gornés ab; nahebei liegt Na Beltrana. Man gelangt nun auf die Höhe des breiten, aus
Miocän-Kalkstein bestehenden Rücken und erreicht Son Beiloch, indem man herrlich die breite Ebene
von Son Pons, die von dem breiten Torrent de Son Beiloch durchzogen wird, überschaut. Südwärts
dagegen -erblickt man im Thälchen den Barranc von Son Triay, der bei Sta Ponsa in den Barranc
d Algendar mündet. Son Belloch (oder Bell Lloch) und Son Belloquet liegen dicht bei einander.
Am Ende des Vorsprunges des Beilochs gegen das Thal zu liegt noch ein anderer eingestürzter
Talayot.
Wenn man von den Beilochs ins Thal von Son Pons hinabsteigt, sieht man den grossen,
ca. 4000 Stöcke zählenden Weinberg mit weissem Häuschen in der Mitte, Sa Vina de Son Belloch
genannt. Von den Bellochs kann man in Kürze S» Juan erreichen, indem man an Sta Lucia oder
Sober vey vorbeikommt.
Blick auf die Südküste von der Atalaya des Trutx.
Der Barranc d’Algendar.
Der Barranc d'Algendar, der bedeutendste Einschnitt in dem miocänen Hochplateau des
Südens von Menorca, verdient seiner Wichtigkeit und Schönheit wegen eine selbständige Behandlung.
Er bildet die Grenze zwischen-den Distrikten von Ferrerias und Ciudadela. Man kann den
Barranc d Algendar sowohl von der Seite, von Ferrerias, wie von jener von Ciudadela erreichen
denn nahezu alle daran grenzenden Besitzungen haben einen Weg, welcher zu ihm hinabführt’
Am schönsten und imposantesten bietet er sich dar,, wenn man auf dem Hauptwege von der Seite
von Ciudadela, von Torretö aus, hinabsteigt, weil man dort einen der schönsten Punkte gleich
vor Augen hat. An der Pefia Forodada, einem von einem Blitz getroffenen Stein vorbeigehend
erreicht man das Barranc-Thal unterhalb weisslicher Kalkmergel-Felsenwände, welche die Milane
gern umkreisen.
Unter grossen Felsenwänden, wo oben die Höhlen liegen, hinschreitend, kommt man zu
dem Hort de Son Febrer des Arno d’Algendar, von einer gemauerten Wand umschlossen, mit
Der Barranc d'Algendar. 4 1 9
alten, hochstämmigen Orangenbäumen, dem gegenüber schöne Lorbeerbäume und. der Moli d alt
stehen Das Haus von S’Aranjassa liegt an dem Punkte, der den Barranc scheidet, durch den
Weg, der nach Ferrerias führt, gekreuzt. Nun führt der Pfad an dem Torrent aufwärts; man kommt
an den Canalö de Sober vey, oben mit vielen Mandelbäumen besetzt, welcher auch d’en Vergeret
genannt wird. Das Bachbett des Barranc wird theilweise sumpfig, das Thal lehniger, und die Abstürze
hören auf; eine doppelte, starke, winkelförmig gestellte Wand dient als Uferschutz bei dem
Kehren wir nach der Aranjassa zurück, so können wir den Weg benutzen, der gegen Algendar
nou, d. h. gegen Ferrerias zu, durch die Horts de Can Seim führt. Rechts erheben sich hohe,
weisse Wände, links der als enger Sporn endigende Vorsprung der Aranjassa; die Sohle dieses
sanften Thälchens ist mit vielen Granatäpfel- und anderen Obstbäumen besetzt. Man erreicht Can
Soler (oder Can Seim), ein paar an den Felsen angeschmiegte Häuschen. Der rechtsgelegene Canal
den wir verfolgen wollen, heisst Pas d’en Reull. Gar malerisch sieht eine tunnelartige Passage
Nau des Tudons.
Canal de s’Aladern.
im Felsen aus, die den Zugang zu einem eingestürzten gemauerten Hause neben einem Brunnen mit
Picas bildet.
Von der Barrerà bei dem Hort de s’Amo d’Algendar führt der Weg zu dem Moli de baix.
Vom benachbarten Hause de ses Voltes hat man eine hübsche Aussicht; noch schöner ist sie von
dem höher gelegenen Son Velia auf das Barranc-Thal, welches hier enger und wilder wird.
Man steigt nun leicht an und erreicht den Moli de baix mit dem Hause, welches an den Felsen
förmlich angeschmiegt ist. Unter den hohen, wilden, theilweise von stämmigem Epheu umwucherten
Wänden ragt eine hohe Palme majestätisch empor.
Im weiteren Verlaufe des Weges rücken die wilden Felsenwände der Dragonera, die tief
ausgehöhlt sind, immer näher an einander. Diese Stelle von der Aranjassa bis zur Dragonera ist
die schönste und wildromantischste des Barranc. Hier steht das Felsenhaus der Dragonera mit
seinen von Kapern und Epheu umwucherten Felsenwänden. Man erreicht von hier aus bald die
Besitzungen Algendar und Son Fonoy. Auf einem sanften Vorsprunge liegt das nun verlassene Haus
der Ermita mit herrlicher Aussicht, welches am besten von Son Mercé de baix zu erreichen ist.