Die de.pera sind die besten; die kleineren Sorten, de bolla, de peruna und de carabasseta werden
frisch gegessen und vielfach getrocknet.
Von den Zwiebelgewächsen kennt man auf Menorca den Knoblauch, Zwiebeln, Lauchzwiebeln
und den Lauch.
Ausser den zu Küchen- und Tischzwecken verwendeten Pflanzen werden in den Gemüsegärten
Menorca’s noch folgende gebaut, die verschiedenen Hauszwecken dienen: Die Acciapflanze,
aus deren trockenen Blüthen man Besen macht, die auf der ganzen Insel in Gebrauch sind, (die
Samenkörner werden Hühnern und Tauben gegeben; die gekochte grüne Pflanze ist ein vortreffliches
Viehfutter, doch ist dieselbe weniger verbreitet). Pfahlrohr, von dem grösseren Pflanzungen bestehen,
wird für Hausböden, Cancios, um Feigen zu trocknen, auch zu vielen Hauszwecken, zur Korbfabrikation
für Besen u. s. w., verwendet. Viele Pfahlrohrpflanzungen dienen lediglich zum Schutze
Schuhwerkkiste zur Ausfuhr.
gegen die kalten Winde, welche die Pflanzen und Baumschulen nicht vertragen. Kürbisse werden
vielfach anstatt gläserner Flaschen verwendet; man baut sie nur für den Hausgebrauch.
Es giebt auf Menorca keine Markttage und keine Jahrmärkte. Man hat versucht, einen
Markt in Mercadal zu schaffen, um den Verkauf der Landesproducte zu erleichtern, aber der Versuch
scheiterte trotz der Aneiferung von Seiten der Behörden. Man ziehe die Hunderte von
Productionscentren in Betracht, welche vorzugsweise der Distrikt von Mahon hat, die Gemüsegärten
vor den meisten Häusern innerhalb der Stadt und rings um dieselbe, und etwas weiterhin
die vielen kleinen Weinberge mit Bäumen, Gemüse u. s. w. Berücksichtigt man weiter, dass alle
Häuser auf dem Lande und in den Ortschaften ihre eigenen Tancas mit Getreide, Grünzeug, Futterpflanzen
und Obst vieler Sorten in Menge zum eigenen Gebrauche haben, während vielfach das
Uebrige zu verkaufen ist, so wird man nicht begreifen können, dass die Menorquiner nicht selbst
darnach streben, durch Eröffnung eines Marktes ihre Erzeugnisse leichter und vortheilhafter ver-
werthen zu können*
Am häufigsten sind einige Cereusarten. Eine Culturpflanze ist die Cactusfeige (Figuera de
Moro). Sie ist auf der Insel ausserordentlich verbreitet, denn sie kommt nicht nur bei fast allen
Häusern auf dem Lande vor, sondern auch in den Gemüsegärten, Wbinbergen u. s. w.
Die Agave (Agave Americana), Pita oder Etzebara findet sich in allen Distrikten als Zierpflanze
vor.
Waldcultur.
Die Waldungen und namentlich die immergrünen Eichenbestände waren einst im 16. und
17. Jahrhundert auf Menorca viel bedeutender, als gegenwärtig, wo die Waldcultur nicht jene
Ausdehnung hat, die sie haben könnte und, ich möchte sagen, haben sollte. Es wird Vieles dem
widrigen Einflüsse des Windes schuld gegeben, was eigentlich nur der unverzeihliche Day verbrach.
Sicher muss in der einmal baumlosen Gegend ein einziger Baum ohne irgend einen Schutz
windgekrümmt und schlecht wachsen, während an Stellen, wo mehrere beisammen sind, einer
dem anderen als Schutz dient und sie verhältnissmäfsig gut gedeihen.
Menorquinische Körbe.
Wir weisen auf unsere Beschreibung der Waldcultur auf Mallorca hin und wollen uns
hier mit wenigen Bemerkungen begnügen.
Die immergrüne Eiche bringt ihre Frucht vom November bis Mitte Januar zur Reife; süsse
Eicheln (Ballotas) sind nur wenige vorhanden. Die sauren Eicheln werden fast sämmtlich für
Schweine verwendet. Von der Korkeiche (Eusina Surera oder Surer) sind nur eine geringe Anzahl
Bäume vorhanden; zahlreich sind Kiefemwaldungen. Was die echten Pinien (Pi Ver, Pinus
pinea) anlangt, so werden sie stets gesäet; wilde giebt es nicht. Die Sivinen (Sivina) kommen
namentlich in den Marinas vor.
Unter den Buschhölzern ist der Mastixstrauch (Mata) obenan zu stellen; man unterscheidet
männliche und weibliche Sträucher, von denen die ersteren keine Llentrisca oder Früchte tragen.
Die Llentrisca liefert ein treffliches Futter für Schweine und Truthühner; die Mastixstrauchblätter
werden von einigen Gerbern aus Ciudadela verwendet. Ebenso wichtig und verbreitet ist der
wilde Oelbaum (Uastre). Das wilde Oelbaumholz wird als hierzu geeigneter für alle Ackerbau-
geräthe verwendet; die Frucht (Olivö) wird zum Essen verkauft, namentlich in Alayor.