Rundbogeneingang gegenüber befindet sich eine grössere Bogenhalle mit einem Wappenschild; im
Hofe ist eine Weinlaube, deren Dach von achteckigen Mares - Säulen getragen wird, und eine
Cisterne. An Son Mas anstossend liegt hinten ein gewaltiger Aujub mit äusserem Treppenaufgang.
Vor dem Eingänge befindet sich eine Terrasse, von welcher man das ganze Thal von Andraitx
gegen den Hafen zu mit dem vortretenden Cap der Mola überblicken kann.
Zieht man im Thale weiter, so begegnet uns rechts zunächst das Haus Son Moner und die
dazu gehörige Mühle mit grossem Sefareix. Den Hintergrund bilden hohe Berge, die oben felsig,
theilweise aber mit Strandkiefern bewachsen sind und von der grösseren Anhöhe von S Ermita,
Thurm von Sn Mas.
einer jetzt verlassenen Einsiedelei, überragt werden. In dem Thale neben Son Lluis, am Fusse der
Höhle von. S ’Ermita, entspringt eine nie versiegende Quelle. In der Umgebung ihres Wasserlaufes
herrscht die üppigste Vegetation. Diese Gegend hat einen wahrhaft idyllischen Charakter; lieblich
ist der Rundblick von dem kleinen Bauernhause von Son Lluis auf den in der Ferne gelegenen
Hafen von Andraitx und das ganze Thal mit Son Mas im Vordergründe. Auf der anderen Seite des
Thaies liegt Son Sunjet. Gern möchten wir länger hier verweilen, doch die vor uns liegenden
Anhöhen laden zu einem Besuche ein. An einer Häusergruppe von Casa Bonet vorüber stossen
wir auf einen. Gypsbruch. Das gewonnene Material wird hier gleich an Ort und Stelle gebrannt.
Die im Grunde gelegene Font de S» Juan, welche im Sommer nur wenig Wasser hat, umgehen
wir und überschreiten den ausgedehnten Sattel des Rafal Blanc, dann gelangen wir in ein ziemlich
breites Thal, den Comellar des Coli d’en Estera.
Im oberen Theile des Thaies, nach hinten einen Kessel bildend, liegt das stattliche Haus
von S’Alqueria oder Alcaria. Es hat einen Rundbogeneingang und ein Portal mit segmentartigen
Bogen nach innen; in der Nähe steht ein Brunnen mit einer Weinlaube, die von vier quadratischen
Säulen mit abgestumpften Ecken getragen wird. Von hier aus besteigt man am vortheilhaftesten die
Mola de s’Escrop oder Esclop. Wir wollen diese Gelegenheit benutzen. Auf felsigem Boden bergan
gehend, kommt man zum Coli Baix, von wo man den mächtigen Strandkiefernwald der Alqueria, das
Thal von Andraitx, den Hafen und die Einbuchtung von StaPonsamit den Vorsprüngen des Cap Malgrat
und des Toro, im Hintergrund das Meer und das ferne Ibiza übersieht. Vor uns liegt die Sierra
del Vent mit dem dahinführenden Wege, der zwischen Carritx und Gebüschen zu den beiden
Höhen der Mola auf den Coli del Siuronä hinaufführt, von wo sich eine prächtige Aussicht auf
den pyramidenartigen Puig de Galatzö, auf die Höhen bis zum Puig Mayor und die Ebene bis
nach Cabrera darbietet. Auf der entgegengesetzten Seite erblickt man das zerklüftete Höhenland
von Andraitx, das von der Dragonera überragt wird. Im .Südosten zeigen sich steile Abstürze und
felderreiche Bergrücken. Die Kuppe auf der Nordseite liegt 927 m hoch über dem Meere. Man
überblickt von hier die Torre d’Estallenchs, die Vorsprünge gegen Planicia, die weite Ebene mit
verschiedenen Häusergruppen, den Vorsprung von Cap Bianca und die Küste von Paguera. Geht
man weiter nach unten, so hat man die Torre de la Vangelica, einen mit Kiefern bestandenen
Vorsprung am Fusse der stark abfallenden Mola, die sich bis zum Puig de Galatzö hinzieht und
im Thale von Calvia ausmündet, vor sich. Nach einem Ueberblick über das Thal von Estallenchs
kommt man, den burgförmigen Felsen Castellet rechts lassend, zu der Quelle Sa Font d’Esqui, die
in einer Steinnische entspringt und sich in eine, aus einem Felsblock gemeisselte Tränke ergiesst.
Von Alqueria aus führt uns der Weg den Torrent entlang nach dem auf dem linken Abhange
des Comellar des Coli d’en Esteva gelegenen Son Bosch. In einem Seitenthale liegt das
Possessionshaus von Son Asempola. Das Thal verengt sich bald sehr stark, und, zwei Bogen bildend,
windet sich der Torrent zwischen felsigen, von Strandkiefern bekleideten Lehnen hindurch. Nun
steigen wir auf einem Stufenwege zum Coli d’en Esteva hinauf, von wo wir das ganze Thal von
der Mola bis zu den Felsenabhängen der Cova überschauen können. Am Ende des Thaies, gegen
Sn Ponsa zu nur von Hügeln umgeben, liegt die Häusergruppe von La Vallverd. Herrlich ist von
diesem Rücken aus die Aussicht auf das Thal von Escapdellä, sowie auf jenes von Calvia, das sich
bis zum Vorsprung von Calafiguera gegen das Meer hin erstreckt. An gelbrothen Abhängen vorüber
führt der Weg vom Coli d’en Esteva hinab zur Ortschaft Escapdellä.
Gehen wir von Andraitx aus, statt zum Gebirge, seewärts auf dem guten Fahrwege zum
Hafen, so kommen wir bei Son Esteva, einem Possessionshaus mit Thurm, vorbei; links liegt der von
Windmühlen gekrönte Hügel, Puig de Andraitx, und vor uns, das Thal anscheinend theilend, der
Puig de s’Enfront mit einer Windmühle. Mehrere Brücken führen über den Torrent de sa Plana.
Wo die Bäume auf hören, vereinigen sich die drei Torrents: die Coma Calenta, die Coma Freda
und die von S ’Arracö. Am Abhange des Puig de s’Enfront, gleichsam das enge Thal schützend,
liegt das von Opuntien umgebene und mit einem alten Thurme geschmückte Possessionshaus von
Son Orlandis, das als eine Perle der Umgebung von Andraitx erwähnt zu werden verdient. Ueber
dem Eingangsthor zeigt sich ein altes Wappenschild. Noch umfassender, als von diesem reizenden
Orte, ist aber die Aussicht von dem im Waldesgrün prangenden Puig de s’Enfront und namentlich
von der Plattform der Windmühle aus. Das Auge schweift frei nach beiden Seiten hin, sowohl
gegen das schalenartige Thal von Andraitx, auf das die Mola de s’Escrop und der Puig de Galatzö
herabschauen, als auch gegen den Hafen zu mit dem Cap der Mola.
Hinter Son Orlandis ist eine flache Thalsohle, die von schön geformten Hügeln begrenzt
wird; hie und da sieht man kleine Häuser und Norias, welche dem fruchtbaren Boden das nöthige
Wasser liefern. Nun sind w ir am Hafen von Andraitx angelangt.
Am östlichen Ufer des Puerto de Andraitx ist eine kleine Ortschaft entstanden, wohl in
Folge der Nähe verschiedener Seifensiedereien. Dicht neben derselben liegt der viereckige, sieben