welchem man die Wölbungen baut, ohne Hülfe von Holzformen mittelst einfacher Stützen (Puntals)
welche die Quadern in dem Mafse halten, wie der Gyps (Guix negre), der sich gleich zusammen-
? , austrocknet. In Folge des leicht zu bearbeitenden Baumaterials sind die Häuser auf Menorca
im Allgemeinen billig.
. Dementsprechend sind natürlich auch die Miethspreise sehr massig, da fast Jeder, der etwas
VT S r , e?- uSt’ Se“ eigeDeS Haus hat und die Miether von Wohnungen auf die Regierungs-, Civil-
und Militarbeamten oder auf arme Leute beschränkt sind.
Die Speisen.
• • -ti^a'ihd-!n . dle Behausung der Menorquiner kennen gelernt haben, wollen wir noch
einige Worte über die Küche sagen, und gern werden wir uns eine Zeit lang neben einem intelligenten
fleissigen Menorquinermädchen aufhalten, um die Geheimnisse der dortigen Kochkunst zu studiren.
Garbetjador.
Im Allgemeinen können wir sagen, dass die Küche Menorca’s der spanischen ähnelt, wiewohl sie
auch etwas von der französischen, englischen und italienischen Kochweise beeinflusst ist und einige
wenige Eigentümlichkeiten aufweist. Einer der Hauptunterschiede zwischen der menorquinischen
und der spanischen Küche besteht in dem Gebrauche der Butter anstatt des Oeles, was die Menorquiner
wohl von den Engländern „überkommen haben und was sich einerseits aus der grossen Butter-
production, andererseits aus rdgm-Mangel an Oel leicht erklärt. Ein anderer Unterschied besteht
in der ausgedehnten V e rw e n d u n g e n .Fischen, welche die Spanier im Allgemeinen nicht lieben,
wozu wohl auch der grosse Reichthum.und deren Billigkeit die Ursache sein mag, so dass in vielen
Familien das Abendessen fast ausschliesslich aus Fischen besteht. Zum Frühstück nimmt man weissen
Kaffee und unter dem Volke giebt es auch Familien, die sich damit zum Abendessen begnügen.
Die Sitte Chocolade, dieses m Spanien so beliebte Getränk, zu gemessen, ist wenig verbreitet
und auch wahrend des Tages, namentlich nach Tisch, wird schwarzer Kaffee in Menge und mit
wahrem Wohlbehagen, wenn auch meistens von schlechter Sorte, vertilgt. Der Gebrauch des Safrans
und der Spezereien (Espicis), in Spanien so allgemein, ist auf Menorca sehr selten; ebenso wird
der Pfeifer, den die Mallorquiner so vielfach verwenden, auf Menorca sehr wenig gebraucht. Im
Pi de Son Gail.
Allgemeinen lieben die Menorquiner die Saucen nicht, dagegen sehr die gebratenen Speisen,
was wohl auf englischen Einfluss zurückzuführen ist. Das Gesottene bildet aber die Grundlage'