Cisterneta liegt, steht das Haus Son Bau von Auguera mit Mandel- und Feigenpflanzungen. Der
Stelle gegenüber, wo das alte Pollentia stand, dehnt sich gegen Süden eine weite Fläche aus,
welche einen grossen Theil der Bucht von Alcudia einfasst und sich in östlicher Richtung bis
hinter La Puebla erstreckt, während sie sich im Norden unmittelbar an die isolirte Hügelgruppe
des Puig de S n Marti und des Puig de Son Fe anlehnt. Diese Ebene bildete früher in ihrer Mitte
einen breiten, weit ausgedehnten Sumpf, den grössten der Insel, Albufera Mayor genannt, welchen
nur bald höhere, bald niedrigere Sanddünen vom Meere schieden, an mehreren Stellen jedoch mit
der Bucht zusammenhängend. Die Lagune, die aus mehreren fischreichen, von Wasservögeln stark
bevölkerten Teichen bestand, in welchen die Torrentengewässer Zusammenflüssen und die sich über
eine Fläche von mehr als 2000 ha ausdehnte, war die Ursache, dass die ganze Umgegend, namentlich
die Distrikte von Alcudia, La Puebla und Muro sehr ungesund waren. Sie wurden im Jahre
1863 von einer englischen Albufera-Company mittelst Dampfmaschinen vollständig ausgetrocknet
de Pinar vom Puig de Sn Marti.
mit Abzugskanälen zur Bewässerung versehen und sind jetzt vollständig cultivirt. Auch hat man
Baumpflanzungen angelegt und mehrere Brücken, Magazine und Häuser errichtet.
Von Alcudia führt westlich von den Ruinen von Pollentia und längs der Sanddünen
ein breiter Fahrweg durch die weit ausgebreiteten Felder, welche durch Gräben in oblonge
Beete eingetheilt sind, zu dem Hauptkanal der Albufera, der sich dann nach rückwärts in die
Canales de Muro und de Sn Miquel trennt. Die drei Kanäle werden durch starke Dämme von
einander geschieden und durch Brücken in Verbindung gesetzt. Der mittlere Hauptkanal, dem
entlang eine Strasse führt, ist sehr breit. Er hat eine Länge von 16880 m, sowie Ausfluss in
das Meer und ist durch zwei aus grossen Steinblöcken hergestellte, je über 100 m lange Molos
gesichert. Die Neben- oder Vertheilungskanäle haben eine Gesammtlänge von 51000 m. Was die
zwei seitlichen Kanäle anbelangt, die etwa ein Viertel der Breite des mittleren haben, so ist der
nördlichere schon stark versandet, der südlichere aber mit einer zweiten Brücke versehen, an
welcher Schleusen angebracht sind. Von der Albufera aus führt noch ein zweiter Fahrweg zur
Carretera, und zwar an dem Beamtenhause vorüber; dann kreuzt man einen von La Puebla
kommenden, gut gemauerten, nicht gewölbten Kanal, welcher das zur Bewässerung der GrundCap
stücke erforderliche Wasser nach hier leitet. Nun kommt man durch ein Strandkiefern Wäldchen
mit wilden Oelbäumen und Eichen zu Feldern, wo grosse Strecken mit Pfahlrohr bedeckt, andere
mit Riesenkürbissen bebaut und zu Maisfeldern verwendet sind, und gelangt auf die Carretera, um
auf derselben gegen Norden zu in das Thal von Alcudia einzubiegen.
Ausser dem kleinen, gegen die Mitte der grossen Bucht zu liegenden Estañy d’en Baulö
giebt es noch einen, nur 1 km von der Stadt entfernten, nach der Bahia de Pollenza zu gelegenen
Sumpf, welcher die Albufereta genannt wird und einen Umkreis von 2—3 km hat mit einer veränderlichen,
aber stets geringen Tiefe. Die Albufereta steht mit dem nahen Meere in Verbindung.
Da nun ihr Niveau tiefer liegt, wird sie nie gänzlich leer. Ihr Wasser ist salzig. Ein Bächlein,
El Rech, auch Torrent de Valí de Colonia genannt, mündet neben einigen anderen Torrenten, von
depen der d’en Burgués der wichtigste ist, in die Albufereta. Das dort zahlreich wachsende Pfahlrohr
wird zur Papierfabrikation verwendet. Die vielen Bäche sind sehr fischreich. Etwas weiter
als der Corral de Sn Bartolomé Bosch ist die Casa de sa Bufereta gelegen, wo die Fischer hausen,
welche die Albufereta in Pacht genommen haben. In den Canal El Grau, welcher den Ausfluss
der Albufereta bildet, können Llauts einfahren.
Der Rech ist der einzige Bach Mallorca's, welcher selbst im heissesten Sommer der Albufereta
Wasser zuführt. Bei dieser Gelgenheit sei auch der interessanten Font de Malañy erwähnt, welche
unweit des Rech entspringt und nach einem Laufe von 2 km sich unweit der Albufereta beim
Vado Es Pas den Cero in den Rech ergiesst. Ihren Ursprung nimmt sie in zahlreichen Quellen,
welche im Bette und am Ufer des Torrent de Marina entspringen, und zwar an der Stelle, wo der
alte Weg von Alcudia nach Pollenza diesen kreuzt. Von hier ab führt der Torrent den Namen
de Malañy. Diese Quellen sind unabhängig von der grösseren oder geringeren Regenmenge.
Häufig versiegen sie nach ergiebigem Regen und fliessen dagegen während dürrer Zeit, woher
auch sicher der Name entstand, den sie bereits seit dem Anfang des 14. Jahrhunderts führen. Der
starke Fluss dieser Quelle ist nicht durchweg periodisch, nichtsdestoweniger hat sie eine Zeit
grossen Wasserreichthums, und zwar den ganzen Sommer hindurch; am ergiebigsten ist sie bei
grösser Hitze. Dieser sommerliche Wasserreichthum hört manchmal plötzlich auf, und wenn dies
geschieht, so erfolgt — das wissen die dortigen Landleute aus Erfahrung — in kurzer Zeit eine
grosse Wetteränderung ein. Während des Winters fliesst die Quelle gewöhnlich nicht, und wenn es
dennoch einmal geschieht, pflegt dies das Zeichen grösser atmosphärischer Veränderungen zu
sein, so dass sie als eine Art natürlichen Barometers betrachtet werden kann. Sobald die Quellen
sich zu rühren beginnen, zeigen sich in der Erde des Torrentenbettes feuchte Flecken, sich langsam
erweiternd, bis sie Lachen bilden und dann fliessend es Wasser haben. Die ersten Quellen mit
fliessendem Wasser sind jene des Torrentenbettes, die letzten und ergiebigeren sind die oberen,
und wenn diese fliessen, sind in dem Wasser viele Aale zu finden. Die erste solcher
Quellen mit fliessendem Wasser ist die Font de las Cortanas, die in der Possession von Can
Cánavér entspringt. Die wichtigste Quellengruppe, die am spätesten stark fliesst, ist die auf dem
rechten Torrentenufer gelegene, welche auf dem Weinberge d’en Fasol entspringt. Das Wasser der
Font*de Malañy ist sehr stark mit Salz, namentlich mit Soda, durchsetzt, so dass das Wasser erst
filtrirt werden muss, ehe es benutzt werden kann.
Einer der schönsten Ausflüge von Alcudia ist der nach der Halbinsel des Cap del Pinar,
welche zwischen beiden Buchten in das Meer vorspringt und dieselben von einander scheidet; sie
trägt nicht wenig zur Verschönerung dieser auf beiden Seiten wirklich classisch geformten Ufer
bei. Auf den Lehnen dieser hügeligen Halbinsel liegt 8 km von Alcudia entfernt die Wallfahrtskirche
der Nuestra Señora de la Vitoria. Bei einer Windmühle scheidet sich der Weg von dem
zum Hafen führenden und durchzieht die üppige Verflachung gegen das Cap del Pinar zu. Links
in der Nähe gewahrt man das Haus des Hort d’en Serra und die Casa del Moro, beide mit Thürmen
versehen. Rechts neben der Strasse erheben sich ein ähnlicher, aber isolirt stehender Thurm, La
Magola genannt, und der mit Bäumen bekleidete Puig d’en Brüllet.
Man steigt zwischen Johannisbrod- und Oelbäumen allmählich höher, kommt hierauf in eine
kleine Verflachung, wo sich ein Brunnen befindet und ein Weinberg angelegt ist, und endlich auf