kleiner Halle. Valldemosa ist allseitig von Obst- und Gemüsegärten umgeben. In Bezug auf Obst-
production ist die Gegend von Valldemosa zu den reichsten der Insel zu zählen. In einer kesselartigen
Thalmulde bieten im Frühjahr die blühenden Obstbäume einen geradezu paradiesischen Anblick
dar. Auch Orangen gärten und Palmen sind hier zu finden. In diesem Thale ist das Possessionshaus
der Coma gelegen.
Dem Beschauer liegt hier das ganze Thal von La Coma oder der Escayerats vor Augen,
wo der zu Son Moragues gehörige Wald beginnt. Die Moleta liegt zur Rechten, die Montana de
Son Moragues zur Linken und die Sierra des Teix im Hintergründe. Neben einem thurmartigen
Hause entspringt die Quelle Sa Font de sa Gruta; eine andere Quelle ist die Font de sa. Coma,
welche das Thal durchfliesst und die Mühlen von Valldemosa treibt. Ein steiler Weg führt
rückwärts zum Hause der Coma, während sich ein anderer durch den Garten hinaufschlängelt.
Das einfache Haus besitzt zwei Eckflügel und einen Rundbogen-Eingang. Neben demselben befindet
sich eine kleine Kapelle mit doppeltem Kreuzgewölbe. Die Vegetation ist hier äusserst üppig:
Cedernbäume, Rosen- und Mastixsträucher wechseln mit anderen exotischen Gewächsen reichlich
ab, und grosse Coniferen beschatten die Wege. Hinter La Coma führt ein Fahrweg an zwei
Tränken der oben vergitterten Font Nova vorbei zu den mit Oelbäumen bewachsenen Lehnen.
Unten liegt Son Omar mit einem Rundbogen und einem Kreuz darüber, dann kommt der Comellar
del Nogal und endlich Mirabö, dessen stattliches Haus wir unter uns liegen lassen. Mirabö hat
ein herrliches Mirador mit Aussicht auf den Bosch des Frares; es ist eine natürliche Steinplattenform,
beschattet von Eichen und Pappeln. Prächtig ist hier der Ausblick nach Valldemosa hin,
sowie auf die kesselartigen Thäler von Sont Sauvat und Son Brondo. Mirabö selbst, ein einfaches
Haus, hat einen gepflasterten steilen Aufgang zwischen zwei Wänden mit Steinpfeilern und ein
Rebendach; auf beiden Seiten ist ein Garten in Terrassenform.
Weiter gehend, übersieht man im Hintergrund das kesselartige Thal, die ausgedehnte Mola
de Son Pax und kommt zum Comellar de sa Gruta mit Sefareix zwischen den Felsen. Die Höhle
der Gruta von Son Veri liegt unter einem spitzen, epheuumrankten Felsen und hat vorn zwei
Rundbogen mit einem das Datum 1591 tragenden Capitäl und einen Giebel, überragt von einer
männlichen Büste mit einer Kugel auf dem Kopfe. Im Giebelfelde sieht man den Namen Jesus und
ein Wappen mit Halbmonden, an den Seiten Vasen mit Kugel und Knopf. Das Innere hat Tonnenwölbung;
der Grund besteht aus Felsen. Aus einer Pica entspringt je eine Quelle zur rechten und
zur linken Seite; in letzterer ist jedoch nur Wasser nach Regengüssen vorhanden. Bemerkenswerth
ist eine breite Tischplatte mit Füssen in Gestalt von Delphinen. An beiden Seitenwänden sind
rohe Pfeilerverzierungen; ein gegen Süden stehendes bedecktes Haus dient als Sestador für Schweine.
Son Veri ist ein neueres, von Marquez de Vivot erbautes Haus mit Fernsicht auf den Estret und
die Bucht von Palma.
In Windungen führt der Fahrweg im Thale am Fusse der Fatma zu dem nach Pastoritx
führenden Wege, und zwar bis zu der Stelle, wo er nach Son Morro abzweigt. Letzteres ist
ein heimliches Plätzchen mit schattiger Weinlaube; ein kleines Sefareix wird von der nahen
Quelle gespeist. In der Entrada sieht man Brondo’s Wappen mit dem Datum 1602, dann folgt
eine Halle mit achteckigen Pfeilern. Im Hofe steht ein modernes Haus und auf der anderen Seite
eine einfache Kapelle, neben .welcher ein Johannisbrodbaum steht. Auch andere Sträucher umwachsen
das Haus, von dem man den nahen Estret und den Puig de na Fatma überblicken kann.
Ein zum Theil gepflasterter Weg zieht sich gegen die Fatma hin, und ein schlechter Felsenpfad
führt bis nahe an die Spitze; ifioo; m . über dem Meere. Man sieht hier das Kesselthal von Son
Sauvat, Valldemosa mit der Cartuja bis nach Son Moragues und Son Mas und dahinter das Meer
der Nordküste. In weiterer Ferne liegen das Gebirge von Son Moragues, die Höhen des Teix
und an seinem Fusse neben einem Eichenthal, inmitten eines Oelbaumkessels, Pastoritx, sowie nach
einem schmalen Vorsprung Raxeta, Raxa mit dem grossen Wasserdepot, die Carretera von Soller
und dahinter Caubet. Den Hintergrund des Ganzen bilden der Puig Mayor, die Sierra de Alfabia,
die Höhen von Bunola und ein Theil der Ortschaft; dann folgen die Ebene mit den fernen Höhen
und das nähere Son Segui und Randa, die Carreteras von Soller und Valldemosa, die Bucht von
Palma mit Cap Regana und Enderrocat, der Vorsprung von Sn Carlos, das lachende Bellver und
die stattliche Seo. Dann sieht man die Masse der Burguesa, die Thalvertiefung von Establiments
und Esporlas, den konischen Cosi von Galilea, die Mola del Verger, den Puig de Galatzö und
ein Stück der Mola de s’Escrop, sowie die nahe Mola de Planicia und wiederum das Meer der
Nordküste. Unterhalb liegen Canet, Son Pax, Son Puig und Son Morro. Die Fatma bietet gegen
das Thal nach der Moleta zu eine steile hohe Felswand.
Der Weg nach Pastoritx führt über die Erhöhung der Casas Novas de na Fatma durch
einen tiefen Einschnitt im Kesselthal. Das Wasser einer Quelle dient zum Bewässern des Bodens,
Son Brondo und Son Sauvat.
und zwar kommt das Wasser durch eine angelegte Wasserleitung auch bis nach Pastoritx. Durch
einen Segmentbogen-Eingang, welchen ein Wappen ziert, gelangt man ins Innere des modernisirten
Hauses. In demselben ist ein rundes Kapellchen mit wappengeschmückter Kreuzwölbung und
grossen Nischen, sowie eine Rundbogen-Altarskapelle. Im Hofe liegen die Tafona, die Stallungen
und Remisen und hinter dem Hause ein kleiner Garten. Kehren wir nun nach Son Morro zurück,
so überschreiten wir zunächst die Brücke über den Torrent des Estret. Von hier zieht sich noch
ein anderer Fahrweg nach Son Mage, Son Brondo und Son Sauvat am Saume eines Eichenwaldes
hin. Son Mage hat eine dominirende Lage, während Son Brondo an einer breiten Carrera mit hohen
Palmen liegt. Es ist ein stattliches Gebäude mit Rundbogenportal, sowie einem bedachten Balcon mit
Dockengeländer. Die Umkleidung des Balcons mit Azulejos nimmt sich sehr hübsch aus. Auch hat