Richtung weiter,, um an der Ventralfläche des ersten Endoturbinale allmählich zu verstreichen. Sie
vereinigt sich also nicht mit der Sammelleiste der Ethmoturbinalregion, sondern verläuft in ihrem
hintersten Teile lateral von dieser. In dem Recessus frontalis finden sich drei Riechwülste, Conchae
frontales sive obtectae, die ihn in vier Kammern gliedern. Von diesen ist die vorderste medial zum
Teil von der Crista semicircularis bedeckt, die d ritte und vierte und ein Teil der zweiten von dem
weit oral vorspringenden freien Rande des Ethmoturbinale I. Die vorderste der Conchae frontales
ist erheblich größer als die zweite und dritte. Sie setzt mit breitem Rande an der Siebplatte und im
nach hinten offenen Halbkreise an der Seitenwand an, ventral reicht sie bis zur Sammelleiste. Der
freie Schenkel dieser Muschel ist eine ziemlich b reite, nach hinten ziehende, medial etwas vorgewölbte
Platte. Die zweite Concha frontalis setzt am Rande der Siebplatte und etwas nach vorn unten
ziehend an der Seitenwand an; dann geht sie ebenfalls in die Sammelleiste über. Ein wenig sieht ihr
freier Rand nach vorn. Die d ritte Concha frontalis ist auf diesem Stadium erst als kleiner Knorpelwulst
in dem hintersten Teil der Nische.des Recessus frontalis ausgesprägt. Den allergrößten Teil
des Recessus lateralis inferior bildet der Sinus maxillaris, der zwischen der Sammelleiste des Recessus
lateralis und dem Processus uncinatus liegt. E r ist von gewöhnlicher Schleimhaut ausgekleidet und
birgt noch einen kleinen Teil der Nasendrüse. Oral geht der Recessus maxillaris in einen kleinen
Recessus lateralis anterior inferior über, der von oben her durch den nach vorn konvexen Schenkel
der Sammelleiste begrenzt wird. An der Außenwand ist der Recessus lateralis anterior inferior
kenntlich durch die Vorwölbung des Mittelteils der Seitenwand lateral von dem Einschnitt, in dem
der Nervus ethmoidalis nach seinem Austritt aus dem Foramen epiphaniale senkrecht nach unten
verläuft.
Zuletzt bleibt noch der R e c e s s u s e t h m o i d a l i s zu besprechen, der bei unserem
Modell schon recht kompliziert gebaut ist. Von oben her w ird er überdeckt durch den großen hinteren
Abschnitt der L amina cribrosa, lateral setzen die E thmoturbinalia an der Nasenseitenwand an, medial
reichen die Muscheln bis in die Nähe des Septums, und zwar ist das erste Ethmoturbinale am weitesten
vom Septum entfernt, die weiter hinten gelegenen nähern sich ihm immer mehr. Ventral wird der
Recessus ethmoidalis in seinem vorderen, größten Teile durch die Sammelleiste, in dem am meisten
kaudal gelegenen durch die Lamina transversalis posterior begrenzt. Die Sammelleiste des Recessus
ethmoidalis bildet die direkte Fortsetzung der Lamina transversalis posterior nach vorn zu; der
Vorderrand der Leiste geht homokontinuierlich in den freien Rand des ersten Ethmoturbinale über.
Vier Hauptmuscheln und eine Nebenmuschel finden wir angelegt. Die Hauptmuscheln, von P a u 11 i
Endoturbinalia genannt, nehmen vom ersten zum vierten ständig an Größe ab. Das erste Endoturbinale
setz t dorsal an der Crista intercribrosa an. Es zieht also wie diese von lateral hinten nach
medial vorn. Mit seiner Lateralseite ist es dem Recessus lateralis zugekehrt und verdeckt diesen
zum Teil. Das freie Ende des Endoturbinale I springt nach vorn konvex etwas vor und endet medial
frei mit einer ziemlich scharfen Kante. Im Querschnitt erscheint dieser vorderste Teil als ein Viereck.
Die obere Ecke entspricht dem Ansatz an der Siebplatte, die untere der Sammelleiste der Ethmoidal-
region, die rechts seitliche dem Ansatz der Sammelleiste des Recesjsus frontalis und die links seitliche
der medial gegen das Septum vorspringenden scharfen Kante (Figur 3). Das Ethmoturbinale I biegt
noch ein ganzes Stück nach hinten um und umschließt eine kleine, nach vorn konvexe Höhlung.
Zwischen Ethmoturbinale I und I I beginnt sich am ersteren, ganz nahe von seiner Insertion an der
Seitenwand ein lateraler Riechwulst zu entwickeln. Das Endoturbinale I I ist ganz erheblich weniger
ausgebildet als das erste. Es setzt mit seiner Basis an der Lamina cribrosa und der Seitenwand an
und zieht hinunter bis zur Sammelleiste. Der freie mediale Rand ist in seinem unteren Teil scharf
nach vorn umgebogen. Das d ritte Endoturbinale setzt oben an der Lamina cribrosa, seitlich an der
Umbiegungsstelle der Seitenwand in die Cupula posterior an. Es ist sehr ähnlich gebaut wie das
zweite, nur erheblich kleiner. Das vierte Endoturbinale geht oben vom Hinterrande der Lamina
cribrosa aus. Nach unten ziehend, befindet sich
seine Basis nicht mehr an der Seitenwand, sondern
es entspringt von der Hinterwand der Nasenkapsel.
Es bildet eine kleine, direkt in kaudo-oraler Richtung
parallel zum Septum verlaufende Knorpelplatte.
Sein Unterrand setzt bereits an der
Lamina transversalis posterior an. Zwischen dem
zweiten und dritten Endoturbinale befindet sich
die Anlage einer Nebenmuschel (Ektoturbinale
P a u 11 i). Sie bildet schon eine kleine Knorpellamelle,
die an der Lamina cribrosa, der Nasenseitenwand
und dfer Sammelleiste ansetzt.
Zum Schluß möchte ich noch den V e r l
a u f des N e r v u s e t h m o i d a l i s und de s
D u c t u s n a s . o - l a c r i m a l i s mit einigen
Worten besprechen. Durch den vorderen Teil der Fissura orbito-nasalis zieht der Nervus ethmoidalis
nach oben, um dann am lateralen Rande der Lamina cribrosa, dort, wo sich dieser zu dem beschriebenen
Grenzwulst aufbiegt, nach vorn zu ziehen. Er liegt also etwas dorsal von der Siebplatte und dorsal und
lateral von den in die Lamina cribrosa eindringenden Riechfäden. Dann t r i t t er in ziemlich enge
Gemeinschaft mit einigen der Riechfäden der vorderen Gruppe, die den Recessus lateralis versorgt.
Mit diesen gemeinsam t r i t t der Nervus ethmoidalis durch eins der Foramina cribrosa, das weit vorn
und lateral liegt, in den Recessus lateralis ein. (Foramen cribro-ethmoidale.) Auf dem kurzen
Stückchen, das innerhalb der Nasenkapsel verläuft, läß t sich der Nervus ethmoidalis schlecht von
den Fila olfactoria unterscheiden. Deutlich zu sehen ist sein Ramus lateralis, der lateral von der
Crista semicircularis wieder in die Nasenwand eindringt und sie in einem langen Kanal durchbohrt,
um schließlich durch das Foramen epiphaniale wieder an die Nasenoberfläche zu treten. Hier zieht
er medial von der Prominentia anterior des Recessus lateralis zunächst in einer seichten Furche senkrecht
nach unten, um dann unter dem kleinen Kamm auf der Seitenwand hindurch nach vorn zu
verlaufen.
Der Ductus naso-lacrimalis steht, wie bereits erwähnt, durch den hinteren, spaltförmigen
Teil der Fenestra narina, der gegen die vor ihm liegende Nasenöffnung durch die Processus alares
superior und inferior abgegrenzt ist, mit der Nasenhöhle in Verbindung. In einer flachen Rinne auf
der Ventralseite der Lamina transversalis anterior liegend, zieht der Tränen-Nasengang nach hinten.
Gerade an der Stelle, wo der Ductus naso-lacrimalis liegt, findet die Abtrennung der Seitenwand
vom Nasenboden s ta tt. Von nun an sehen wir den Tränen-Nasengang ein Stück weit nur durch einen
schmalen Bindegewebstreifen, von der Nasenschleimhaut getrennt, nach hinten laufen. Stellenweise
tr i t t er ihr so nahe, daß nur die Epithelschichten des Ductus naso-lacrimalis und der Nasenhöhle
ihre beiden Lumina von einander trennen. Darauf tr i t t er an den freien Rand der Lamina
infraconchalis von außen heran und verläuft an derselben entlang zwischen der Knorpelkapsel und