der Medulla (gleich hinter dem Pons) und zwar medial vom Foramen faciale. E r zieht
sofort unter die Commissura suprafacialis, wo die. Portio intermedia, die sich deutlich als ein besonderer
Nervenstrang oberhalb und lateral vom eigentlichen Facialisstamm unterscheiden läßt, das außerordentlich
langgestreckte Ganghon geniculi entwickelt. Es beginnt unter der Commissur
und zieht bis in den vordersten dorsalen Teil der knorpeligen Paukenhöhle mit hinein, wo es den
Nervus petrosus superficialis aufnimmt. Der Facialisstamm zieht, der l a t e r a l e n knorpeligen
Begrenzung der Paukenhöhle sehr eng anhegend, zwischen Steigbügel und Crista paroticä schräg
nach unten und hinten ins Innere der Paukenhöhle. Ventral vom Steigbügelende und medial von
der W urzel des Hyale biegt er wieder nach vorn um und gibt einen ziemlich starken Zweig ab, der
mitten auf dem b reiten Processus paracondyloideus nach hinten läuft, sich dort te ilt und bald an der
lateralen Wand der Vena j ugularis verzweigt, die hier mediodorsal vom Processus paracondyloideus liegt.
Der Facialis hegt nun in seinem weiteren peripheren Verlaufe direkt zwischen Hyale und
Processus paracondyloideus und zieht, nachdem dieser Fortsatz sein orales Ende erreicht hat, auf die
laterale Seite des Reicbert-
schen Knorpels. Hier en tsendet
der Facialis die Chorda
tympani (Fig. 21), die
sofort scharf nach oben abbiegt.
Der Facialis zieht nun
in annähernd oraler Richtung
nach vorn und entfernt sich
daher etwas von dem medial-
wärts abbiegenden Hyale, ■
ist aber noch lange lateral
von ihm anzutreffen.
Die Chorda tympani
geht vom Facialis aus sofort
Duct, cocld.
Chorda iymp. dorsalwärts an die laterale
Cavum. tymp.
Hyaie Wand der oberen Hälfte der
häutigen Paukentasche. An
Fig. 2 1 . Serie IX, Objekttr. 331. Vergr. 7,5:1, dieser Wand zieht die Chorda
nun bis zu der Stehe, wo der
Hammerhandgriff sich in die Paukentasche gleichsam einzwängt (Fig. 10). J e tz t bleibt die Chorda
zwischen der häutigen Paukenhöhle und dem Meckelschen Knorpel, zwei Gebilden, die auch noch
weiter oral eng b enachbart liegen, wie Fig. 17 zeigt. Dieselbe Abbildung läßt auch deutliche Spuren
eines Goniale erkennen, das hier beim Embryo IX zum ersten Male au ftritt. Die Chorda zieht durch
den dorsalen Teil dieses Deckknochens hindurch auf dessen laterale Seite. Auf Fig. 18, also etwas
weiter oral, finden wir die Chorda , mithin lateral von der Gonialebildung und oberhalb des Meckelschen
Knorpels, von dem sie sich', schräg nach oben ziehend, allmählich entfernt. Immer aber bleibt sie
dorsal vom Meckelschen Knorpel, und während der in drei Äste gespaltene Ramus mandibularis
trigemini allmählich auf den Unterkiefer herabsteigt, geht die Chorda in seinen medialen Ast über
(Fig. 14), der sich später als Nervus lingualis in der Zunge verzweigt.
Der N e r v u s a e u s t i e u s entspringt sehr dicht hinte r dem Facialis u nd zeigt sofort
deutlich seine beiden Äste, den Ramus vestibularis und den Ramus cochlearis. Die Ursprungsstelle
liegt etwa dorsalvon der Knorpelbrücke, die das Foramen acusticum superius vom Foramen acusticum
inferius trennt. Der Nervus vestibularis entwickelt auf dieser Brückerfofort sein Ganglion vestibuli,
das sie halbmondförmig, nämlich medial, dorsal und lateral umgreift.
Der Nervus cochlearis steigt oral vom medialen T^S| des' Ganglion vestibuläre durch das
Foramen acusticum inferius ins Innere der Ohrkapsel hinab und zieht zur Spitze der Spirale des
Ductus cochlearis. F a st in seinem ganzen Verlaufe gibt er sehr dünne Fasern ab, die zum Ganglion
spirale ziehen, das kaudal und medial vom Ductus cochlearis und stets sehr nahe an ihm liegt
(Fig. 10).
Bemerkenswert ist, daß der Nervus vestibularis nicht nur Fasern seines durch das Foramen
acusticum inferius verlaufenden unteren Bndästes, sondern auch nicht unbeträchtliche F ä d ^ |s e in e s
Ramus supexior zum Sacculus entsendet; ein Verhalten, das Vo i t (1907) für Säugetiere zum ersten
Male nachgewiesen ha t. Inzwischen h a t sich gezeigt, daß diese Verbindung auch noch bei sehr
vielen anderen Säugern besteht. Bei Balaenoptera soll sie nach d e B u r l e t fehlen; bei Megaptera
is t sie jedenfalls vorhanden, wie Fig. 1-6 aufs deutlichste zeigt.
Der weitere Verlauf des Nervus vestibularis zeigt nichts, iingewöhnliches. Der. lateral vom
Sacculus nach hinten verlaufende Ramus superior (der also hier an den Sacculus schon einen Zweig
abgegeben hat) te ilt sich in drei Äste. Ein medialer Ast geht zum Utriculus, und von den beiden
lateralen Ästen geht der obere zur Ampulle des Ductus semicircularis anterior, der untere zur Ampulle
¿ ^ feD u ctu s semicircularis lateralis. Der fortlaufende Ast des Ramus inferior des Nervus vestibularis
läuft medial vom Sacculus nach hinten, dann ventral von Ductus endolymphaticus und Utriculus
und mündet- von unten her in die Ampulle des hinteren Bogenganges.
Zoologloa. Heft 69.