lj-10 pm lange, 1—2 «m breite’sgnd 3—6 mm dieke, gelblich weiBe Dräsenmasse. Auf Querschnitten durch vorerwähnte
Einstülpungen findet man die Haut haarlos, das Corium etwas dünner als in der nächsten Umgebung und mit einem
hohen, spitz kegelförmigen Papillarkörper versehen, über welchem sich die verhornten Epidermiszellen auftürmen. Die
dicht gedrängten Drüsenlappen unter dem Corium zeigen 3Ö-4Ö ¡» starke Sekretröhren mit kubischem Epithel und sekret-
erfüUtem Lumen. Subepitheliale Muskelzellen sind vereinzelt nachzuweisen, während sie: an den umhegenden, bedeutend
weiteren Schweißdrüsen leicht zu sehen sind. Sie scheinen also an diesen modifizierten Schweißdrüsen in Rückbildung
zu seih. Die Ausfühmngsgänge sind entgegen dem Verhalten der gewöhnlichen Schweißdrüsen (.10- -16 p) weiter als die
Sekretröhren (ca. 45 p) und dnrchdringen das Corium der Säckchen in geschlängeltem Verlaufe. In einzelnen Fällen waren
starke Erweiterungen (bis 180 fi) der Exkretionsröhren innerhalb der Drüsenläppchen zu beobachten.“
So weit die Beschreibung von Kränzle auf Seite 551 und 552, die, wie man sieht, auch für das
vorliegende Bild der Hauptsache nach ganz gut stimmt. Ich möchte hier nun aber noch auf einiges
aufmerksam machen, auf das Kränzle nicht hingewiesen hat. Rechts oben sieht man einen Haarbalg,
unterhalb dessen in Fett eingebettet eine a-Drüse hegt. Der Ausführungsgang zieht zu dem Haarbalge
in die Höhe und mündet in ihm aus, was bei der schwachen Vergrößerung (18) allerdings nur in
großen Zügen darstellbar war. Man erkennt aber sehr deutlich, wieviel dünner dieser zarte Ausführungsgang
ist als der recht stark auch bei dieser schwachen Vergrößerung schon hervortretende
Sekretionsgang der a-Drüse. Also das charakteristische Verhältnis zwischen der Dicke des Ausführungsganges
und der des Drüsenganges bei der a-Drüse. Ganz links sieht man no)% ein kleines
Stückchen einer solchen a-Drüse, ebenfalls wieder in das Fett eingebettet, hegen. Tiefer als dies®
a-Drüsen hegen nun gewaltige Lappen einer anderen Drüsenart. Kränzle bezeichnet diese als „modifizierte
Schweißdrüsen“, meiner Meinung nach sind es e-Drüsen. In dem Carpaldrüsenorgane des
Schweines hegen also a-Drüsen und e-Drüsen zusammen, ganz ähnlich wie z. B. in der, Achselhöhl®
des Menschen. Hur ist das Verhältnis insofern ein umgekehrtes, als beim Menschen die a-Drüsen
an Menge und Bedeutung über die e-Drüsen überwiegen, während hier beim Schweine das umgekehrte
der. Fall ist. Hier überwiegen die e-Drüsen so stark, daß das Sekret des betreffenden Organes, augenscheinlich
zum allergrößten Teile von ihnen geliefert wird. Wie auch Kränzle hervorhebt, sind die
Ausfuhrungsgänge dieser e-Drüsen hier weit dicker als die Sekretionsgänge, während sonst ja das
umgekehrte der Fall zu sein pflegt. Infolge dieser bedeutenden Dicke erkennt man leicht, daß diese
Ausführungsgänge schon mitten in den Drüsenläppchen, den gewaltig großen Drüsenknäueln, ent-
springen und zum Teile noch mit in diesen Knäueln hegen. Dann ziehen sie, wenigstens im Anfänge,
ziemlich stark gewunden, dann mehr gerade verlaufend zu der in der Mitte hegenden trichterförmigen
Einstülpung des „Säckchens“ hin, werden schon im letzten Teile ihres Verlaufes im Corium wesentlich
enger und durchsetzen dann als ziemlich gerade, nur ganz leicht gewundene, dünne Kanäle die Epidermis,
um sich schließlich wieder ganz leicht trichterförmig zu erweitern. Diese Ausführungsgänge
der e-Drüsen münden nur in diese trichterförmigen Einsenkungen, in denen man auf dem Bilde
auch sehr schön die hohen, spitz kegelförmigen Papillen erkennen kann. Wir haben also in der
Carpaldrüse des Schweines einen prächtigen Vergleich zwischen dem Verhalten der a-Drüsen und
der e-Drüsen: die a-Drüsen v e r la u fen mit ihrem ganz dünnen Au sfü h ru n g sg an g e s te ts
zu einem Haa rba lg e h in , die e :Drüsen dagegen münden an den e in z ig en S t e llen der
H au t aus, die ha a r lo s sin d , eben jenen tr ich te r fö rm ig en V e rtiefu n g en . Also auch
hier wieder eine a b so lu te Trennung, zw isch en den b e id en D rüsena r ten in bezug auf
ihre B e z ieh u n g en zu den Haaren und zu der fr e ien H au to b e r flä ch e . Was die Ausführungsgänge
dieser e-Drüsen anlangt, so möchte ich hier schon darauf aufmerksam machen, daß
nicht die ganzen Ausführungsgänge so dick sind, sondern nur die allerdings ziemlich langen „Anfangsstücke“
derselben. Der letzte noch im Corium gelegene Teil, das „Mittelstück“ ist, wie man
sieht, erheblich dünner, das in der Epidermis gelegene „Endstück“ ist zuerst ebenfalls dünn, erweitert
sich dann aber leicht trichterförmig. Wir haben also hier die oben schon erwähnten drei
Stücke des Ausführungsganges wieder vor uns und sehen, daß sie sich verschieden verhalten. Ich
werde weiter unten hierauf noch näher einzugehen haben. Kränzle hat seinerzeit diese Abteilungen
des Ausführungsganges nicht erkannt; es ist also nicht, wie er angibt, der ganze Ausführungsgang
in diesem Palle so besonders weit, sondern nur das „Anfangsstück“ desselben.
Ein weiteres sehr interessantes Beispiel für das Verhalten der e-Drüsen liefert die Rüssel-
schei.be des Schweines. Hier finden sich recht große Drüsenmengen, die Kränzle wieder als
„modifizierte Knäueldrüsen“ betrachtet. Ich halte sie wieder für e-Drüsen. Nun ist es interessant,
daß auf der Rüsselscheibe nur e-Drüsen Vorkommen, gar keine a-Drüsen. Dabei ist die Rüsselscheibe,
zu einem Teile wenigstens, behaart, an bestimmten Abschnitten fehlen allerdings die Haare
vollkommen. Daß an den unbehaarten Abschnitten nur e-Drüsen Vorkommen, wäre nach dem früher
Gesagten leicht verständlich; warum fehlen nun aber die a-Drüsen auch an den behaarten Abschnitten ?
Der Grund hierfür ist ein sehr einfacher und dabei sehr charakteristischer: die Haare, welche hier
Vorkommen, sind sämtlich „Sinushaare“, mit denen zusammen sich auch zahlreiche Nerven finden,
also „Tasthaare“. An den Sinushaaren fehlen nun aber stets die a-Drüsen, folglich können hier
auf der Rüsselscheibe keine vorhanden sein, da sie von den Haaren aus nicht entstehen können und
von der Epidermis aus auch nicht, von dieser aus entstehen dagegen die zahlreich vorhandenen
e-Drüsen. Aus der Literatur geht hervor, daß die a-Drüsen an den Sinushaaren sich embryonal
anlegen, später aber zugrunde gehen. Ich habe von diesen Verhältnissen der Rüsselscheibe hier keine
Abbildung gegeben, weil ich schon sehr viele Abbildungen zu dieser Arbeit zu geben hatte, und weil
die Verhältnisse so einfach liegen, daß man sie sich auch ohne Bild leicht vorstellen kann. Ich will
noch bemerken, daß die hier vorkommenden Sinushaare sämtlich kleine Talgdrüsen besitzen, „Haardrüsen“,
und zwar zu beiden Seiten.
Ich will jetzt noch kurz eingehen auf das V e rh a lten der Ausfüh ru ngsgänge der beiden
D rüsenar ten. Zunächst möchte ich erwähnen, daß, wie das auch sonst schon angegeben worden ist,
die Au sfü h ru n g sg än g e schon inn erhalb der K n äu el beginnen, es tritt dieses Verhalten oft
auch bei ganz schwacher Vergrößerung schon ziemlich deutlich hervor. Ich verweise hier z. B. auf
das Bild eines Schnittes aus der A ch se lh öh le e ine s Chinesen auf Taf. III Fig.. 18, auf dem man
an mehreren Stellen, namentlich in den e-Drüsenknäueln, deutlich die verhältnismäßig großen und
dunkel konturierten Lumina der Ausführungsgänge sich von den kleineren und weit schwächer kon-
turierten Lumina der sekretorischen Schläuche abheben sieht. Auch auf Fig. 19 aus der A ch se lhöh
le e ine s Kamerunnegers sieht man entsprechendes. Ganz a llgemein kann man sagen,
daß sowoh l bei den a-Drüsen wie bei den e-Drüsen der A usfüh ru ngsgang ein engeres
Lumen b e s itz t als der sek r e to r isch e Gang. Aus diesem Grunde ist dieser letztere ja auch
mehrfach als „Ampulle“ bezeichnet worden. Dieser Name paßt nun allerdings eigentlich nur gut
für die a-Drüsen, da bei diesen der sekretorische Teil wirklich d eu tlich und erh eb lich dicker
zu sein pflegt, als der exkretorische, trotzdem ist die Bezeichnung von den Autoren aber für beide
Drüsenarten verwendet worden. Der Grund hierfür war eben sicher wieder der, daß man überhaupt
keinen wesentlicheren Unterschied zwischen den beiden Drüsenarten machte. Die Bezeichnung ist
übrigens sehr bequem, und, wenn man über die Verhältnisse bei den Drüsen genau orientiert ist
und weiß, wie sie sich in bezug auf die Weite ihrer Lumina verhalten, auch ungefährlich in der An