dicht nebeneinander verlaufend, bis an die Ausmündung (im Grunde des winzigen äußeren Grübchens
auf der Kuppe der vorderen Prostata-Papillen) voneinander gesondert.
S a m e n t a s c h e n (Fig. 21) mit großer, unregelmäßig sackförmiger Ampulle, die sich
distal verengt und schließlich in einen' kurzen, engen Zapfen fortsetzt, der das Aussehen eines Aus-
führganges hat, aber wohl noch zur Ampulle zu rechnen ist. Das distale Ende dieses Zapfens geht
in ziemlich scharfem Absatz in den sehr dünnen, kurz-fadenförmigen eigentlichen Ausführgang über,
der nur etwa den fünften Teil der ganzen Samentaschenlänge einnimmt. Divertikel sind nicht vorhanden.
Bemerkungen. Gordiodrilus LuyJcerleni n. sp. ist besonders interessant wegen der streng-
paarigen Gestaltung der C h y l u s t a s c h e n . Nur bei einer einzigen Art seiner Gattung, nämlich
bei G. robustus Bedd.1), ist eine Verdoppelung der Chylustasche bei einem Individuum beobachtet
worden, während das Originalstück dieser Art eine durchaus unpaarige, ventrale Chylustasche besitzt.
Es handelt sich hier also wahrscheinlich um eine Variabilität oder Abnormität. Leider h a t Beddard
die Gestaltung dieser Verdoppelung nicht näher geschildert und nicht angegeben, ob diese Verdoppelung
die ganze Chylustasche samt ihrem Stiel betrifft. Da aber bei der unpaarigen Chylustasche des
Originalstückes von G. robustus die Mündung der Chylustasche ventral-median am Ösophagus liegt,
so is t anzunehmen, daß die Mündungen in dem Falle der Verdoppelung dicht nebeneinander, also
auch ventral liegen, wenn nicht gar eine gemeinsame unpaarige, ventralmediane Mündung vorhanden
war. Bei G. Luyherleni liegen aber die Mündungen der Chylustaschen weit voneinander entfernt,
seitlich am Ösophagus. Es hegt bei G. LuyJcerleni sicherlich keine abnorme Verdoppelung, sondern
eine als ursprünglich anzusehende Paarigkeit der Chylustaschen vor.
Gordiodrilus togoensis n. sp.
Tafel II, Fig. 22, 23.
Fundnotiz. T o g o , K e t e K r a t j i ; Mischlich leg.
Vorhegend mehrere, meist jugendliche Exemplare; nur wenige Stücke lassen einige Geschlechts-
Charaktere erkennen. Bei keinem ist ein Gürtel aüsgebildet.
Äusseres. D i m e n s i o n e n des größten Stückes: Länge 90 mm. Dicke 1%—2 mm, Segmentzahl
ca. 150.
F ä r b u n g gelb; die Nephridien scheinen heller, die Blutgefäße dunkel durch die Haut
hindurch.
K o p f pro-epilobisch: Hinterrand des Kopflappens median leicht nach hinten ausgebogen.
B o r s t e n eines Segments sehr verschieden groß, mediale der ventralen Paare (Borsten d)
sehr groß, deutlich größer als die lateralen der ventralen Paare, und viel größer als die unter sich
gleich großen oder vielmehr gleich kleinen Borsten der lateralen Paare (Borsten a > b > e = d).
Die Borsten stehen sämthch an der Ventralseite. Die dorsalmediane Borstendistanz ist viel größer
als der halbe Körperumfang (dd = ca. 2/ 3 u). Die ventralmediane Borstendistanz ist etwas kleiner
als die mittleren lateralen {aa < bc). Die Weite der Paare entspricht der Größe der betreffenden
Borsten. Die Weite der ventralen Paare ist im allgemeinen nur um ein Drittel kleiner als die ventralmediane
Borstendistanz, nur am Kopfende, wo die Vergrößerung der ventralen Borsten etwas weniger
*) F. E. Beddard, On a new. Genus of Oligochaeta, comprising Five new Species, belonging to the Family Ocnerodrilidac.
In: Ann. Mag. Nat. Hist. (6) X, p. 83, Fußnote,
beträchtlich ist, nimmt auch die Weite der ventralen Paare etwas ab, bis etwa auf
die Hälfte der ventralmedianen Borstendistanz (ab | | i y2—2/ 3 aa). Die kleinen la te ralen
Borsten sind überall eng gepaart.
G ü r t e l nicht ausgebildet.
P r o s t a t a - P o r e n (Prostata-Poren verschmolzen mit männlichen Poren)
1 Paar, am 18. Segment auf der Kuppe nicht scharf umrandeter, aber deutlich erhabener
quer-ovaler Papillen dicht unterhalb der Borstenlinien c. Die Borsten des
18. Segments sind sämtlich vorhanden.
W e r b l i e h e P o r e n unscheinbar, äußerlich nicht erkannt, nach Maßgabe
des Eileiterverlaufs ungefähr in Borstenlinien a vorn am 14. Segment.
S a m e n t a s c h e n - P o r e n 2 Paar, auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9
dicht unterhalb der Borstenlinien c.
Innere Organisation. D i s s e p i m e n t 5/6^-11/12 ziemlich stark verdickt, Fig. 5. Gordio-
12/13 etwas weniger stark, 13/14 zart, nur wenig stärker als die sehr zarten Disse- dnlus iosoensis - n. sp.
pimente des Mittelkörpers.
D a r m : Es is t keine Spur eines Muskelmagens vorhanden. Im 9. Segment träg t der Ösophagus
eine unpaarige ventrale Chylustasche, die wie eine dicke, breite, gerundete Schuppe von der
hinteren Ösophaguspartie des 9. Segments nach vorn hin ragt. Die Chylustasche ist, abgesehen von
dem System feinster Kanäle, ganz kompakt; sie besitzt kein Zentrallumen. Ihre proximale Partie
bildet geradezu die ventrale Wand des Ösophagus hinten im 9. Segment und rag t sogar noch etwas
in das Lumen des Ösophagus hinein, dasselbe auf diese Weise etwas verengend.
B 1 u t g e f ä ß s y s t e m: Rückengefäß einfach. Letzte Herzen im 11. Segment.
E x k r e t i o n s o r g a n e : Meganephridien, im Mittel- und Hinterkörper von fettkörperartigem
Aussehen.
V o r d e r e m ä n n l i c h e G e s c h l e c h t s o r g a n e anscheinend holoandrisch. Hoden
und Samentrichter nicht genau erkannt. Zwei Paare gedrängt traubige Samensäcke ragen von
Dissepiment 10/11 und 11/12 in das 11. und 12. Segment hinein.
H i n t e r e m ä n n l i c h e G e s c h l e c h t s o r g a n e (Fig. 23): Im 18. Segment liegt
jederseits eine große, ca. 1 mm lange und 0,6 mm dicke, gerundet zylindrische, oberflächlich glatte,
muskulös glänzende Bursa propulsoria (bp), die mit halsartiger Verengung durch den männlichen
Porus ausmündet. Das Lumen der Bursa propulsoria ist eng, proximal etwas übergekippt. Die
Wandung der Bursa ist sehr dick, muskulös. Zwei Paar Prostaten (p r1, p r 2) hegen im 17. und
18. Segment, je eine Prostata vor und hinter jeder Bursa propulsoria. Die Prostaten sind schlauchförmig,
schlank, in mehreren nicht ganz regelmäßigen breiten Schlängelungen zusammengelegt. Sie verengen
sich distal allmählich. Ihre Wandung verliert dabei die Drüsennatur und wird dünn, nicht
muskulös. Die hintere Prostata im 18. Segment (pr 2) tr i tt bald, nachdem die Verengung begonnen,
in die Hinterseite der Bursa propulsoria ein und zwar dicht oberhalb der halsartigen Verengung der
Bursa. Innerhalb der dicken muskulösen Wandung steigt der hier noch etwas dünner werdende
enge Prostata-Schlauch in die Höhe. Das distale Ende der vorderen Prostata im 17. Segment (pr1)
weicht in Gestalt und Verlauf beträchtlich von dem der hinteren Prostata ab. Es ist viel länger und
erlangt infolgedessen schon das Minimum der Dicke, solange es noch frei verläuft. Als sehr dünner
und dünnwandiger Schlauch zieht es sich an der Leibeswand nach hinten hin und am Halsteil der
Bursa propulsoria hinauf, um (ungefähr dem Eintrittspunkt der hinteren Prostata gegenüber, dicht