legt sich an die hintere Nasenkuppel die Wurzel der Ala orbitalis an. Sie verschmilzt aber
nicht mit ihr: ein dünner Streifen Bindegewebe lagert sich: dazwischen.
Innenraum der Nasenkapsel.
Der I n n e n r a u m d e r N a s e n k a p s e l wird durch das Septum nasi in oro-kaudaler
Richtung in zwei gleiche Hälften geteilt. Das S e p t u m hat, von der Seite betrachtet, etwa die
Form eines stumpfwinkligen Dreiecks, dessen stumpfer Winkel bei der Crista galli liegt, und dessen
Grundlinie mit dem Ventralrande des Septums zusammenfällt. Betrachten wir die Querschnitte
durch die Nasenscheidewand, so finden wir, daß sie in ihrem vordersten Teile, in der Gegend der Lamina
transversalis anterior, von oben bis unten die gleiche, nicht übermäßig große Dicke besitzt. Bald
hinter der Lamina transversalis anterior fängt der ventrale Rand des Septums an, sich etwas zu verdicken.
So^behalten die Querschnitte die gleiche Form bis zur Crista galli, wo es seine höchste Höhe
erreicht. Während das Septum nun nach hinten zu an Höhe abnimmt, verdickt sich sein Unterrand
immer mehr, dicht unter seinem Ansatz an das Nasendach wird das Septum dagegen’schmäler.
So erhalten wir allmählich, vor d e r. L amina transversalis
posterior, ein Querschnittsbild, das etwa den Umriß einer
Flasche hat. Die Lamina transversalis posterior setzt
nicht wie die Lamina transversalis anterior am untersten
Rande des Septums an, sondern dort, wo es seine'größte
Breite hat, so daß der Unterrand frei ist (siehe Fis. 21 i posterior nasi. T .. ° '
:i. Längs seines dorsalen Randes geht das Septum beiderseits
in das Tectum nasi über. Dieser Ansatz liegt jedoch
nicht horizontal, sondern ein wenig nach oben aufgebogen, so daß auf dem dorsalen Rande des
Septums sich eine flache Rinne, der Sulcus supraseptalis, bildet.
Betrachten wir nun die I n n e n f l ä c h e d e r N a s e n s e i t e n w a n d , wie sie Tafelfigur
5 nach Entfernung des Septums zeigt, so können wir an den komplizierten, d o rt ansetzenden
Bildungen deutlich drei Abschnitte unterscheiden. Der am weitesten oral gelegene wird charakterisiert
durch das Vorhandensein des Maxillo- und des Atrioturbinale; darum möchte ich ihn mit P a r s
m a x i l l o - a t r i o t u r b i n a l i s bezeichnen. In kaudaler Richtung schließt sich direkt an
das Maxilloturbinale der R e c e s s u s g l a n d u l a r i s an. Dorsal von diesem, kaudal und
lateral von der eigentlichen Pars maxillo-atrioturbinalis liegt der R e c e s s u s l a t e r a l i s , hier
noch viel deutlicher ausgeprägt als an der Außenwand der Nasenhöhle. Medial und kaudal von
diesem folgt der R e c e s s u s e t h m o t u r b i n a l i s , der mit der Cupula posterior den hinteren
Abschluß der Nasenhöhle bildet.
Die Pars maxillo-atrioturbinalis wird nach vorn zu durch die Cupula anterior begrenzt; ihren
Unterrand bildet im hinteren Teil das Maxilloturbinale, im vorderen wird sie durch die Lamina transversalis
anterior ventral abgeschlossen. Nach hinten zu wird sie durch die Crista semicircularis vom
vordersten Teil des Recessus lateralis getrennt. Wie bereits erwähnt, bilden die Charakteristica
dieses Teiles der Nasenhöhle das Atrio- und das Maxilloturbinale. Das Atrioturbinale beginnt ganz
vorn, noch im Gebiet der F enestra narina, als kleine, verdickte Umkrempelung der Seitenwand. Kurz
hinter dem Vorderrande der Lamina transversalis anterior löst es sich von seiner Unterlage los und
reicht als Knorpelstab frei nach hinten bis fast zum Kaudalrande der Lamina transversalis anterior,
wo es gleichfalls frei endet. Dort am Hinterrande der Lamina transversalis anterior beginnt das
Maxilloturbinale als einfache Umbiegung der Seitenwand. Im zweiten Drittel aber sieht man bereits
eine Andeutung seiner später so reichen Gliederung: nämlich eine Teilung in zwei allerdings noch
sehr kleine Lamellen. Das am weitesten kaudal gelegene Drittel ist wieder ungegliedert, aber erheblich
kompakter g ebaut als das erste Drittel. Nach hinten zu endet das M axilloturbinale mit einem kleinen
Knorpelfortsatz frei. Im Gebiete der vorderen zwei Drittel des Maxilloturbinale reicht die Nasenseitenwand
ein wenig weiter in ventraler Richtung als die Muschel. Sie bildet eine kleine Lamina
infraconchalis, die vom Maxilloturbinale durch eine scharfe Furche, den Sulcus infraconchalis abgesetzt
ist. Das Maxilloturbinale zeichnet sich durch eine recht bedeutende Länge aus. Oral beginnt es an
der Lamina transversalis anterior, kaudal reicht es bis unter das zweite Endoturbihale. Die Lücke
zwischen Atrio- und Maxilloturbinale ist nur am Knorpelskelett zu sehen. Sie liegen beide in eine
einzige Schleimhautfalte eingebettet, die vom oralen Beginn des Atrioturbinale bis zum kaudalen
Ende des Maxilloturbinale reicht. Sonst ist von diesem Teile der Nasenhöhle nur zu erwähnen, daß
das Nasoturbinale noch nicht angelegt ist, (ich finde nur eine unbedeutende Schleimhautverdickung
an der fraglichen Stelle), während der Processus uncinatus schon ziemlich gut ausgebildet ist. Er
setzt sich unten an die Crista semicircularis an, zieht etwa parallel mit der Sammelleiste des Recessus
frontalis nach hinten und unten und verstreicht unter dem ersten Endoturbinale an der Seitenwand.
Sonst ist die Wand der Pars maxillo-atrioturbinalis glatt, ohne weitere Architektur. Kaudal von
diesem Teil der Nasenhöhle liegt der Recessus glandularis; er wird dorsal von der Sämmelleiste der
Ethmoturbinalia bedeckt, weiter vorn begrenzt ihn auf der Lateralseite der nach hinten umbiegende
Schenkel des Processus uncinatus. Gegen die Pars maxillo-atrioturbinalis ist der Recessus glandularis
nur wenig abgegrenzt. Er beginnt am hinteren Ende des Maxilloturbinale dort, wo sich, hauptsächlich
an der Außenwand, der Sulcus lateralis anterior deutlich ausprägt und reicht nach hinten
zu bis zum Endoturbinale I I I ; diese außerordentliche Größe verdankt er der starken Ausbildung der
S t e n o sehen Nasendrüse, deren Körper in ihm gelagert ist. Im Gebiete des Recessus glandularis
folgt die auskleidende Schleimhaut nicht der Ausbuchtung der Knorpelwand, sondern zieht glatt
gespannt direkt vom Unterrande des Recessus zum Processus uncinatus, resp. im hinteren Teil zur
Sammelleiste der Ethmoturbinalia hinüber. (Siehe S. 11, 12 Figur 3 und 4.)
In lateraler Richtung, über dem kaudalen Teil der Pars maxillo-atrioturbinalis liegend, folgt
nun der R e c e s s u s l a t e r a l i s , der eine ziemlich reiche Gliederung zeigt. In medialer Richtung
wird der Recessus lateralis von der Crista semicircularis gegen die Pars maxillo-atrioturbinalis abgegrenzt,
lateral von ihr reicht er noch ein Stück nach vorn. Dadurch erhält die Crista die Form einer
stark ins Lumen der Nasenhöhle vorspringenden Leiste. Ventral wird der Recessus lateralis durch
den Processus uncinatus begrenzt. Vor den hinteren und dorsalen Teil des Recessus schiebt sich
medial das sehr kräftig ausgebilde’te erste Ethmoturbinale, lateral wird der Recessus lateralis durch
den weit ausgebuchteten Teil der Seitenwand abgeschlossen. Das Dach dieses Teils der Nasenkapsel
bildet jener Teil der Lamina cribrosa, der durch die Crista intercribrosa von dem Hauptteil abgetrennt
ist und vor diesem liegt. Ganz allgemein zerfällt der Recessus lateralis in zwei Teile, von denen der
dorsal gelegene, Recessus lateralis superior sive frontalis, im wesentlichen mit Sinnesepithel, der
ventral gelegene, Recessus lateralis inferior, mit gewöhnlicher Schleimhaut ausgekleidet ist. Getrennt
werden die beiden Teile voneinander durch die sehr gut ausgeprägte Sammelleiste, die den Boden
des Recessus frontalis bildet. Sie beginnt an der Crista semicircularis in deren oberstem Teil, ziemlich
nah am Vorderrande der Lamina cribrosa. Zuerst bildet sie einen kleinen, nach vorn konvexen
Bogen, zieht dann nach hinten unten bis zum Ansatz der Concha frontalis I, darauf in horizontaler
Zoologien. Heft 70. |