Hinterseite sie frei in das 13. Segment hineinragen. Ovarialblasen sind nicht vorhanden; dafür Ist
das 13. Segment dorsal stark verengt-, stellenweise, nnd zwar neben dem Darm, durch Verwachsung
der Dissepimente 12/13 und 13/14 ganz reduziert. Die Eileiter-Poren seitlich am 14. Segment führen
in ziemlich lange, gerade gestrecktejf|)hlanke Eileiter ein, die sich, durch Dissepiment 13/14 hindurch
das IS .'ie gm e n t eintretend, muskulös verdicken und zugleich in eine enge Schleife zusammenbiegen,
um sich schließlich durch einen kleinen Eitrichter in das 13. Segment zu öffnen. An der Hinterseite
dieses Eitrichters, frei in das 14. Segment hineinragend, sitzt ein kleiner Eiersack, dessen Lumen
mit dem des Eitrichters und mit derb des proximalen Eileiter-Endes kommuniziert. Samenkämmerohen
sind am weiblichen Ausführapparat nicht erkannt worden. Eine Kommunikation
zwischen der Samentasche nnd den weiblichen Ausführapparaten scheint nicht gebildet zu sein.
Bemerkungen. Eudriloides Gnu. unterscheidet sich schon durch seine P e n i a l b o r s t e n
scharf von allen.Gattungsgenossen.. .
Eudriloides albus (Mich.)
1891. Megachaeta alba. Michaelsen, Beschreibung der von Herrn Dr. Fr. Stuhlmann aut Sansibar und dem gegenüberliegenden
Festlande gesammelten Terricolen. In: Mt. Mus. Hamburg IX, p. 19, t. 4, f. 26—28.
1900. Megachaetina alba, Michaelsen, Oligochaeta. In: Tierreich X, p. 393.
Verbreitung. D e u t s c h - 0 s t a f * i k a, M b u s i n i am U f e r d e s . S u k a j n r d
(U s e j u r d) (t. Michaelsen).
Die nahe Verwandtschaft dieser Axt mit dem nach neuem Material genauer untersuchten
hudriioides callicliaetus (Mich.) (siehe unten 1), und die Zuordnung dieser letzteren Art zur metandri-
schen Gruppe der Eudriloides veranlaßte mich, auch Megachaetina alba an Cotypennoch einmal näher
zu untersuchen. Diese Untersuchung ergab, daß auch M. alba der Eudriloides- Gruppe angehört.
Ich stelle sie nun zur Gattung Eudriloides, eine Zuordnung, die aber noch n icht als endgültig angesehen
werden darf. Eine Revision und eventuell auch eine Aufteilung der nach diesem ziemlich weiten
Gattung Eudriloides muß der Zukunft Vorbehalten bleiben.
Zur inneren Organisation dieser A rt kann ich nach der neueren Untersuchung folgendeAngaben
machen:
Die D i s s e p i m e n t e 5/6 10/11 sind verdickt, wie in der Originalbesch rei hn n g angegeben,
jedoch nur die Dissepimente 6/7—9/10 sehr stark, die Dissepimente 5/6 und 10/11 sehr wenig.
D a r m: Der Ösophagus trä g t in jedem Segment ein Paar große fettkörperartige Anhänge,
jene Organe, die ich in der Originalbeschreibung irrtümlich als fettkörperähnliche Wucherungen
der Segmentalorgane ausgab (1, e. 1891, p. 20, t. 4, f. 27).
V o r d e r e m ä n n l i c h e G e s c h l e c h t s o r g a n e : Ein Paar Hoden ragen von
Dissepiment 10/11 in das 11. Segment hinein. Ihnen gegenüber, vor Dissepiment 11/12, liegen ein
Paar Samentrichter frei im 11. Segment. Ein Paar Samensäcke ragen vom Dissepiment 11/12 in das
12. Segment hinein. Ich habe diese Samensäcke auch am Originalmaterial gesehen, jedoch ihre Natur
durchaus verkannt. Ich hielt sie für drüsige Wucherungen des Dissepiments 11/12, die anfangs
selbständig sind, später aber mit dem weiblichen Geschlechtsapparat, mit den Wucherungen am
Samentaschen-Vorraum, in Verbindung treten. Eine erneute Untersuchung, und zumal eine Vergleichung
mit den homologen Organen von Eudriloides callichaetus (Mich.) (siehe unten!), ergab,
daß wir es hier mit Samensäcken zu tu n haben, und daß die vermeintliche Verbindung mit dem
weiblichen Geschlechtsapparat nicht vorhanden ist. Irrtümlich ist zunächst auch meine Angabe,
daß diese Organe aus vielen nierenförmigen Teilstücken bestehen (1. c. p. 21). Sie bestehen aus einem
kompakten, im Querschnitt meist nierenförmigen Strang, der sich in ganzer Länge eng an einen
dünnwandigen” Schlauch anlehnt. Da der Strang eng geschlängelt ist und die Wendepole der
Schlängelung meist scharf zusammengeknickt sind, so ergab eine Schnittserie gewisse Bilder, die
zu der irrtümlichen Angabe von den nierenförmigen Teilstücken führten. Tatsächlich handelt es sich
um einen einheitlichen Strang, der an der einen Seite eine rinnenförmige Auskehlung besitzt. Jeder-
seits an dieser Auskehlung inserieren sich die Ränder einer Membran, die einen dünnen und dünnwandigen,
stellenweise kollabierten Schlauch bildet. Sowohl der kompakte Strang wie die dünne
Schlauchmembran gehen am proximalen Ende kontinuierlich in das Dissepiment 11/12 über, und
das Lumen des frei in das 14. Segment hineinragenden Schlauches steh t hier, am proximalen Ende,
in direkter K ommunikation mit der Leibeshöhle des 13. Segments. Dieses Organ zeigt also die typische
Struktur einer Samensack-Anlage, einer Anlage, die sich noch nicht zum fertigen, funktionsfähigen
Samensack vervollkommnet hat. (Diese Schilderung des fraglichen Organs beruht übrigens der
Hauptsache nach auf der Untersuchung an Eudriloides callichaetus, siehe unten! Für Eu. albus
begnügte ich mich mit der Feststellung, daß es sich um ein in der Struktur damit übereinstimmendes
homologes Organ handelt.)
Eudriloides callichaetus (Mich.)
1891. Platydrilus (?) callichaetus, Michaelsen, Beschreibung der von Herrn Dr. Fr. Stuhlmann auf Sansibar und dem gegenüberliegenden
Festlande gesammelten Terricolen. In: Mt. Mus. Hamburg IX, p. 15, t. 3, f. 25.
1900. Platydrilus callichaetus, Michaelsen, Oligochaeta. In: Tierreich X, p. 392.
Fundnotiz. D e u t s c h - O s t a f r i k a , W a l d r e s e r v a t e S ü d - N g u r a und
M t i b w a , S i w a l e - T a l i m N g u r u - G e b i r g e (ca. 600 m ü. d. M.), am O s t h a n g
d e s M g o n d j a - B e r g e s (ca. 850—900 m ü. d. M.) und c a . 5 k m s ü d l i c h v o m N g u r u -
G e b i r g e (ca. 300 m ü. d. M.); Forstassistent P. Bittkau leg. X II. 1911.
Weitere Verbreitung. D e u t s c h - O s t a f r i k a , M b u s i n i a m U f e r d e s R u k a -
j u r d (U s e j u r d) (t. Michaelsen).
Vorliegend mehrere, z. T. unreife, z. T. halbreife Exemplare dieser nach einem zerfetzten
Bruchstück (Vorderende) aufgestellten Art, deren systematische Stellung ich oben (p. 32, 33) unter
Eudriloides albus (Mich.) erörtert habe. Da bisher nur eine sehr lückenhafte Beschreibung dieser Art
vorliegt, so gebe ich hier eine vollständigere. Diejenigen Angaben, die lediglich der Originalbeschreibung
entnommen sind, setze ich in eckige Klammern.
Äusseres. D i m e n s i o n e n des größten halbreifen Exemplares: Länge 185 mm, Dicke
3-—5 mm, Segmentzahl ca. 305.
K ö r p e r g e s t a l t sehr schlank. Kopfende meist fast keulenartig angeschwollen.
F ä r b u n g kastanienbraun ? (Tiere durch farbstoffhaltigen Alkohol gefärbt ?); [pigmentlos].
K o p f pro-epilobisch. Hinterrand des Kopflappens stumpfwinklig. S e g m e n t e des
Vorderkörpers mehrringlig.
B o r s t e n sämtlich sehr zart, besonders am Mittelkörper; eng gepaart. Ventralmediane
Borstendistanz viel größer als die mittleren lateralen (aa —5 ca. 4/ 3 bc). Dorsalmediane Borstendistanz
etwas größer als der halbe Körperumfang (dd = ca. V7 u ).
[ G ü r t e l stark erhaben, sattelförmig, am 14.—18. (19.?) Segment ( = 5, wenn nicht 6).]
M ä n n l i c h e r P o r u s unpaarig, ventralmedian am 17. Segment, ein kleines quer-ovales Loch.
Zoologlca. Heft 68.