zu bis an das Nasale reichend, einen verdichteten Gewebsstrang, von dem er annimmt, er stelle degeneriertes
Knochengewebe dar, es handle sich also um einen rückgebildeten Processus praenasalis,
der nicht mehr zur Verknöcherung gelangt. Worauf B r o o m diese Ansicht stütz t, wird nicht
angegeben. Auch bei Diddphys fand ich zwischen den oralen Teilen der Nasenkapsel genau an derselben
Stelle wie Broom bei Trichosurus einen verdichteten Gewebsstrang, den ich aber wesentlich
anders deute. Bei näherer Betrachtung ergibt sich nämlich, daß dieser Strang mit dem Körper des
Incisivum k e i n e r l e i Verbindung besitzt. E r zieht oral an ihm vorbei und verbindet sich
dagegen nach vorn zu m it der Epidermis, die die Nasenspitze überzieht. Es handelt sich also bei dem
Gewebsstrang um nichts anderes als eine Epidermislamelle, die sich zwischen die beiderseitigen Vorderenden
der Nasenkapsel schiebt. Ob der „Processus praenasalis“ , den B r o o m beschreibt, einen
ebensolchen Ausläufer der Epidermis darstellt oder wirklich degeneriertes Knochengewebe, das
vermag ich nach seiner wenig eingehenden Schilderung nicht anzugeben.
Das M a x i l l a r e läßt die bekannten Teile unterscheiden: C o r p u s , P r o c e s s u s
a l v e o l a r i s , P r o c e s s u s f r o n t a l i s , P r o c e s s u s p a l a t i n u s und P r o c e s s u s
z y g o m a t i c u s . Es schließt sich in kaudaler Richtung an das Incisivum an und zwar mit dem
Vorderrande des Körpers, des Processus alveolaris, des Processus palatinus und des Processus fron-
talis. Seine hintere Begrenzung findet der Processus palatinus durch das Palatinum, der Processus
zygomaticus durch das Jugale, und zwischen die Verbindungsstelle von Processus frontalis und zygomaticus
und die Nasenkapsel schiebt sich von hinten her das Lacrimale.
Der Körper ist klein und bildet eigentlich nur den Ausgangspunkt für die verschiedenen F o rtsätze.
Von ihm aus in dorsaler R ichtung geht der Processus frontalis a b ; er besteht aus einer schmalen
aufsteigenden Platte, die sich zum Teil an das Lacrimale, in seinem vorderen und oberen Teile der
Nasenkapsel direkt anlegt. Der Fortsatz zieht kaudal vom Nasale nach oben un d legt sich zwischen
dieses und das Frontale; auf dem vorliegenden Stadium verschmilzt er noch nicht m it ihnen, sondern
bleibt durch schmale Spalte getrennt, in denen der Knorpel sichtbar wird. Ventral setzt sich dem
Körper der Processus alveolaris an. Er b esteht aus zwei Lamellen, einer medialen und einer lateralen,
die zwischen sich die Zahnalveolen fassen. Deren sind wie am Incisivum zwei vorhanden: oral liegt
eine außerordentlich große und tiefe, in der sich nur die Anlage des stark vergrößerten Caninus befindet,
und kaudal davon eine flache, einheitliche, langgestreckte, die alle übrigen Zahnanlagen enthält.
Getrennt sind die beiden Höhlungen durch ein vertikal stehendes, knöchernes Septum, das die Hinterwand
der Alveole für den Caninus bildet. Der mediale Rand des Processus alveolaris ist verdickt
und bildet so eine fortlaufende oro-kaudal verlaufende Erhebung, die über die ganze Gaumenfläche
verläuft und die Grenze zwischen Processus alveolaris und Processus palatinus bildet.
Ein zweiter derartiger, längsverlaufender Wulst zieht über den Processus palatinus selbst
und zwar ziemlich genau in seiner Medianlinie. Der Processus palatinus, der sich medialwärts an
den Processus alveolaris anschließt, reicht in kaudaler Richtung bedeutend weiter als dieser. Im
vorderen Teile stoßen die Gaumenfortsätze beider Seiten in der Mitte zusammen, und die Verbindung
zwischen beiden wird gebildet durch einen paarigen Streifen accessorischen Knorpels. In der gleichen
Weise fand C o r d s bei Peramdes die Maxillaria beider Seiten in der Medianlinie miteinander verbunden.
Oral reicht der Processus palatinus bis zum Hinterrande des Foramen incisivum, dessen
kaudale Begrenzung er bildet. Vorn wird es vom Körper des Incisivum. medial von seinem Processus
palatinus medialis und lateral vom Processus lateralis umschlossen.
An der Stelle, wo der Körper des Maxillare in den Processus zygomaticus übergeht, wird er
durch das große Foramen infraorbitale durchbohrt, durch welches der Ramus maxillaris des Trige-
minus tritt. Von dort aus zieht der Processus zygomaticus in kaudaler Richtung und legt sich in
seinem Verlaufe der medialen Seite des Jugale fest an.
In bekannter Weise bildet das P a l a t i n u m in der Hauptsache den hinteren Teil des
knöchernen Gaumens. Man kann an ihm mit großer Deutlichkeit ein P a r s h o r i z o n t a l i s
sive p a 1 a t i n a und eine P a r s p e r p e n d i c u l a r i s unterscheiden. Der horizontale Teil
schließt sich medial und kaudal an den hinteren Abschnitt des Gaumenfortsatzes des Maxillare an
und reicht nach hinten zu etwa bis zum Foramen rotundum. Im vorderen Teile wird die mediale
Verbindung zwischen den Palatina beider Seiten wie beim Maxillare durch einen paarigen Streifen
akzessorischen Knorpels gebildet. Der Processus palatinus zeigt drei Lückenbildungen, die bekannten
Foramina p alatina der Marsupialier. Nur das am w eitesten oral gelegene, das sich etwa an der Grenze
zwischen Maxillare und Palatinum befindet, dient als Nervendurchtrittstelle, die beiden anderen,
die weiter kaudal, nahe dem Hinterrande des Palatinum liegen, sind fest verschlossen. Die Pars
palatina liegt als breite Pla tte völlig horizontal und bildet den knöchernen Boden für den Ductus
naso-pharyngeus. An der Lateralseite wird dieser umgeben von der Pars perpendicularis des Palatinum,
die in oraler Richtung ein ganzes Stück über den Gaumenteil hinausragt und mit ihrem vorderen
Zipfel fast das Lacrimale berührt. Mit ihrer Dorsalkante legt sie sich im vorderen Teile dem Unterrande
des Frontale an und ist dort der Nasenkapsel fest aufgelagert. Weiter hinten bildet sie, wie
gesagt, die laterale und teilweise auch die dorsale Begrenzung des Ductus naso-pharyngeus und verläuft,
m it ihrem medialen Rande neben der Wurzel der Ala orbitalis und der Trabekelplatte liegend,
längs dieser nach hinten. Auch die Pars perpendicularis wird von drei Löchern durchbohrt. Durch
das hinterste erfolgt der bereits oben erwähnte D u rch tritt des Nervus parabasalis (Vidianus) von der
Medialseite des Palatinum auf seine Lateralseite und sein Z u tritt zum Ganglion spheno-palatinum,
das der Pars perpendicularis von der Lateralseite her anliegt. Von der Medialseite des Ganglion aus
zweigt sich der Nervus naso-palatinus ab, tr i t t durch das mittlere der drei Foramina hindurch und
zieht zum Nasenseptum. Schließlich geht die vordere Spitze des Ganglion spheno-palatinum in den
Nervus spheno-palatinus über, der durch das vorderste der drei Foramina, das Foramen spheno-
palatinum zieht; weiterhin durchbohrt er kurz darauf die Pars horizontalis des Palatinum in dem
vordersten der drei Foramina palatina und zieht nun zur Gaumenschleimhaut.
Das „S ä u g e r p t e r y g o i d “ schließt sich an das Palatinum nach hinten zu an und hilft
den knöchernen Gaumen vollenden. Es begrenzt wie jenes den Ductus naso-pharyngeus von der
Lateralseite und der Ventralseite und zum Teil auch von oben her, besteht also gleichfalls aus zwei
Lamellen. Die dorsal gelegene schmiegt sich der Ala temporalis an ihrem knorpeligen Teil eng an.
Sie bildet eine flache, schmale Platte,* die nach hinten zu bis zum Vorderrande des Foramen caroticum
reicht. Dieser Teil des Säugerpterygoid liegt dorsal und lateral vom Ductus naso-pharyngeus; an
seiner lateral-ventralen Ecke biegt es scharf in die Horizontalrichtung um und bildet mit der hier
anschließenden Lamelle die ventrale Unterlage für die Choane. Vom Hinterrande des horizontalen
Abschnitts aus geht noch ein kleiner Fortsatz nach hinten, ein H a m u 1 u s p t e r y g o i d e u s ,
der aus knorpelähnlichem Gewebe besteht. Wie G a u p p bereits ausgeführt ha t, verläuft bei
Didelphys der Nervus parabasalis vom Foramen caroticum aus in einem engen Kanäle (Canalis parabasalis)
zwischen Pterygoid und Basalplatte nach vorn. Indem ich mich seiner Homologisierung
des Säugerpterygoids mit dem Crus transversum des Parasphenoids der Reptilien anschließe, habe
ich in diesem Nervenverlaufe ein primitives Merkmal zu erblicken, da die Nervenbahn m bezug