die Haut, während die andere irei aul der Haut ausmündet. Ich bitte, beachten zu wollen, daß
d ie se a-Drüsen und ebenso ihre Mündungen a u l diesen beiden B ildern und d a sse
lb e g ilt für a lle fo lg en d en — s t e t s auf der S e ite des H a a rb a lg e s lieg en und a u s münden,
die den stum p fen Winkel mit der Oberhaut b ild e t, also auf der „un teren“
oder nach Pinkus „h in te ren “ S e ite des Haarbalges. D ie se Lage is t ganz ch a rak te
r is t is c h für die a-Drüsen. Auf Taf. I Fig. 8 sehen wir eine a-Drüse Tom Hun de, die deutlich
mit ihrem trichterförmig erweiterten Ende in den Haarbalg mündet. Dies sind drei Beispiele
Ton Tieren, auf den nächsten Figuren derselben Tafel finden wir Beispiele vom Menschen. In
Fig. 4 sehen wir die Ausmündung einer Mollschen Drüse in den Haarbalg. Ich möchte hier darauf
aufmerksam machen, daß, wie das auch auf der Figur angemerkt ist, die „hin te re“ S e ite des
H a a rb a lg e s bei den Cilien s t e t s der Haut zu g ew en d e t lie g t; an dieser „Hautseite“ münden
daher auch die Drüsen in den Haarbalg ein. Ein ganz ähnliches Bild zeigt Fig. 5 , auf der auch
etwas von der sehr wenig entwickelten Talgdrüse ein Ende unterhalb der a-Drüsenausmündung zu
erkennen ist. Auf Fig. 6 sieht man eine a-Drüse aus dem Mons p u b is eines d e u tsc h e n Weibes,
deren Ausführungsgang wieder um die Talgdrüse herumtritt, den Haarbalgmuskel kreuzt und schließlich
in den obersten Teil des Haarbalges ausmündet. Ein ganz ähnliches Bild zeigt Fig. 7 Ton dem
Mons pu bis eines Kamerunnegers. Entsprechend ist eine a-Drüse des Chinesen auf Fig. 10
aus derselben Gegend sichtbar. Fig. l i zeigt eine a-Drüse aus der A ch se lh öh le e in e s deutschen
Weibes mit ihrer Einmündung in das obere Ende des Haarbalges und Fig. 12 aus demselben Haut-
'stücke auf einem sehr dicken Schnitte den ganzen Verlauf des Ausführungsganges einer a-Drüse um
die Talgdrüse herum in ganz ähnlicher Weise.
Ganz abw e ich en d von die sem V e rh a lten der a -D rüsen is t das der e-Drüsen. Es
wird zunächst genügen, wenn ich ein Beispiel davon gebe, das noch aus einem anderen Grunde ausgesucht
worden ist. In Fig. 9 sieht man einen Haarbalg aus der A ch se lh öh le eines Chinesen.
Ihm liegen zwei verschiedene Drüsen an, a-Drüsen und e-Drüsen. Beide sind leicht zu unterscheiden.
Die a-Drüsen mit hren großen Lumina und ihrer rötlichen Färbung liegen dem Haarbalge zu beiden
Seiten dicht an, die Ausführungsgänge sieht man nicht. Die e-Drüse mit ihren kleinen Lumina,
ihrer mehr bläulichen Färbung und ihrem weit dichter gebauten Knäuel liegt dem Haarbalg auf
der „vorderen“ Seite an und ihr Ausführungsgang wendet sich von dem Haarbalge ab und strebt
direkt der Haut zu, also einer freien Ausmündung auf der Oberhaut, wie sie ja bekanntlich auf
Schnitten der menschlichen Haut leicht zu sehen ist. Es kann dies als Beispiel dienen für die Angabe
von Rabl (1902), daß in der Kopfhaut des Menschen der Knäuel ganz dicht am Haarfollikel
anliegt, der Ausführungsgang sich aber von dem Follikel abwendet, da dieser eine schiefe Lage
besitzt, während jener in senkrechter Biehtung nach außen zieht. Ich möchte hier gleich bemerken,
daß der wahre Grund für dieses eigentümliche Verhalten sich aus der Entwickelungsgeschichte ergibt,
wie ich das nachher werde zeigen können. Ich möchte hier weiter bemerken, daß auch bei Mens
ch en , welche sehr gerade steh en d e Kopfhaare b e s itz en , wie z. B. die Chin esen, die
e -D rü se eb en fa lls fr e i zw isch en den Haaren au sm ü n d e t, trotzdem daß diese außerdem
noch recht dicht aneinander liegen, und weiter, daß die Drüsenknäuel in diesem Falle einfach zwischen
den Haarbälgen liegen, ohne eine besondere Annäherung an dieselben zu zeigen. Für diesen Fall
würde also die von Rabl gegebene Erklärung schon nicht mehr genügen. Wie schon erwähnt, wird
die Erklärung durch die Entwicklungsgeschichte gegeben.
Ich will jetzt übergehen zur D em o n stra tio n e in ig e r B ild e r aus der H au t m enschliche r
Embryonen. Auf Taf. VII Fig. 64 sieht man den „primären E p ith e lk e im “ (Marks, 1895) von
einem 4 Monate alten menschlichen Embryo männlichen Geschlechtes aus der Parotidengegend. Auf
der hinteren Seite des Haarbalges bemerkt man drei Vorwölbungen: die erste, der Epidermis nächste,
ist die Anlage der „Schweißdrüse“, d. h. einer „a-Drüse“. Die zweite, etwas heller aussehende Vorwölbung,
welche deutlich rundlich erscheint, ist die Anlage der „Talgdrüse“ oder „Haarbalgdrüse“ .
Die dritte, stark bauchig hervortretende Vorwölbung ist der „Wulst“. Ganz ähnlich ist das Bild
in Fig. 65, bei dem indessen die a-Drüse weniger stark hervortritt, während die Fortsetzung der
Haaranlage in die Epidermis hinein sehr deutlich sichtbar ist. Auch auf diesem Bilde tritt die Talgdrüse
wieder ausgesprochen rundlich und heller hervor. Es findet in ihr eben schon sehr früh eine
Verfettung der Epidermiszellen statt. Aus dem „primären Epithelkeime“ sondern sich also „sekundär“
ab die beiden Drüsenanlagen. Statt von dem „primären Epithelkeime“ kann man ja natürlich auch,
wie das meist geschieht, von der „Haaranlage“ sprechen, mir scheint indessen die: von Marks herrührende
Bezeichnung „primärer Bpithedkeim“ sehr günstig zu sein, da aus ihm erst sekundär das
Haar und die beiden Drüsen. sich hervorbilden; ich werde daher diesen Ausdruck beibehalten. In
Fig. 66 sieht man ein entsprechendes Bild von einem fünfmonatigen Embryo ebenfalls männlichen
Geschlechtes:.; Hier ist nur die a-Drüse sichtbar, die Talgdrüse fehlfiy Ob sie noch nicht angelegt
ist, oder ob sie nur zufällig auf dem Schnitte nicht getroffen .ist, ist mit Sicherheit nicht, zu sagen,
doch ist das erstere wohl wahrscheinlicher. In Fig. 67 sieht man ein entsprechendes Bild von demselben
Embryo, bei dem aber alle Teile weiter entwickelt sind: das Haar ist in dem Haarbalge schon
deutlich erkennbar, der Wulst tritt sehr scharf hervor, zu ihm hin und an ihm vorbei ziehen die
Anlagen des Haarbalgmuskels, die Talgdrüse tritt sehr klar wieder rundlich und hell hervor und die
a-Drüse ist schon zu einem ziemlich langen Fortsatze ausgewachsen, der bereits an der Talgdrüse
vorbeizieht und bei weiterem Auswachsen den Haarbalgmuskel kreuzen würde, wie wir das ja bei
den Bildern der erwachsenen Drüsen immer wieder gesehen haben. Sehr viel weiter ist-die Entwicklung
fortgeschritten in Fig. 70 bei einem 6 ^ 7 Monate;; alten Embryo, wieder aus der Parotidengegend.
Die Talgdrüse zeigt, sich hier als ein ziemlich langer und dicker Schlauch, an dessen Einmündung
in den Haarbalg man ein Fettbläschen liegen sieht, die a-Drüse aber ist sehr weit ausgewachsen,
kreuzt schon den Haarbalgmuskel und hat an ihrem unteren Ende schon ein paar Windungen
bekommen, die allerdings durch den Schnitt abgetrennt sind. D ie se sta rk e E n tw ick lu n g
der a-D rüse an dieser Hautgegen.d während der Em b r y o n a lz e it is t auß ero rdentlich
interessantst da man sp ä te r hier, n ich ts mehr von d ie sen Drüsen s ieh t, es is t also
zw e ife llo s, daß sie während der w e ite ren E n tw ick lu n g verlo ren gehen. Wie sie verloren
gehen, hoffe ioh in einer späteren Arbeit näher besprechen zu können, daß sie verloren gehen, kann
ich aber zunächst als eine Tatsache feststellen. In Fig. 71 sieht man bei etwas stärkerer Vergrößerung
den obersten Teil der Haaranlage von einem Embryo von 6—1 Monaten. Hier ist .das Haar bereits
durch die Epidermis durchgebrochen. Man erkennt deutlich, wie es unten eng eingeschlossen innerhalb
der Wurzelscheiden liegt, von der Stelle der Einmündung der Talgdrüse an aber sich plötzlich
in einem weiten Bohre befindet, das erfüllt ist von Fett, das aus der Talgdrüse .herstammt, oder
wenigstens im Zusammenhang mit dieser entstanden ist. Das Bohr ist viel zu weit, für die Dicke
des Haarschaftes, es hat auch mit dem Haarschafte an sich zunächst nichts zu tun, sondern ist,
wie das Marks zuerst angegeben hat und wie Beccari (1909j es später beim Schafe bestätigt hat,
gebildet worden durch die aus der Talgdrüse austretenden Fettmengen, d. h. durch die verfetteten
Epithelzellen, vielleicht noch zusammen mit der Verfettung der an dieser Stehe selbst gelegenen