W e i b l i c h e P o r e n paarig, lateral (am 14. Segment?).
S a m e n t a s c h e n - P o r u s unpaarig, ventralmedian hinten am 13. Segment, ein kleiner
quer-ovaler Schlitz.
Innere Organisation. D i s ^ p i m e n t 5/6-.11/12 verdiekfc, .5/6 und 11/12 sehr wenig
neck als z art zu bezeichnen, 6/7 und 10/11 etwas stärker, 7/8—9/10 sehr stark.
D a r m : Ein großer Muskelmagen im 5. Segment. Ösophagus im 6. bis zum 15. Segment'
mit je einem Paar großer fettkörperartiger Anhänge jm der Originalbeschreibung irrtümlich als
fettkörperähnliche Anhänge der Segmentalorgane bezeichnet]. Chyluttaschen nnd eigentliche
Kalkdrüsen fehlen.
B l u t g e f ä ß s y s t e m : Letzte stark angeschwollene Herzen im 11. Segment.
E x k r e t i o n s o r g a n e : Meganephridien.
V o r d e r e m ä n n l i c h e Ge s c h 1 e c h t s o r g a n e : Ein Paar große, krausenartig z u - :
sammengeraffte Hoden ragen vom Dissepiment 10/11 frei in d a s 11. Segment hinein. Ein Paar große
Samentrichter Hegen frei im 11. Segment, ventral vor D issepiment 11/12. Ein P aar lang strangförmige
Samensacke ragen von Dissepiment 11/12 in das 12. Segment hinein. Diese hei dem nur halbreifen
Untersuchungsobjekt noch unvollkommen ausgebildeten Samensäcke haben die gleiche Struktur
Wie: bei. den halbreifen Exemplaren von Eu. albus (Mich.) (siehe .oben p. 32).
... . H *n t e r e m a n n l i c : i s e G e s c h l e c h t s o r g a n e : Ein P aar lange, schlank^ schlauchförmige
Prostaten .[die sich m ausgebildetem Zustande weit nach hinten erstrecken] münden d n & "
den gemeinsamen männlichen Porus direkt aus. Ein Paar stihräg zur Seite und nach hinten gehende
Penialborstensäcke schließen sich vorn an die distalen Enden der Prostaten an, um gemeiÄam mit
f p e n auszumünden. Jeder Penialborstensack enthält eine einzige Penialborste- P e n ia lb o rs te i-
ca. 3 mm lang nnd proximal ca. 50 n dick, gegen das distale Ende bis auf c a .'26 |i dünner werdend
im allgemeinen schwach und einfach gebogen, am distalen Ende stärker zurückgebogen. Das distale ■
Ende lauft in drei schlanke, gerade gestreckte, einfach-spitzige Zinken aus. Die mittlere Zinke äät
etrachthch langer als die beiden seitlichen, die etwas vorgebogen sind. Eine schwimmhautähnliche
Membran spannt sich zwischen den Zinken aus und läß t nur die äußersten Zinken-Enden bei. Die
seitlichen Zinken sind auch an der Außenseite schmal gesäumt. Der Rücken der seitHchen Zinken
is t m it sehr fernen, zerstreuten Spitzchen besetzt, die Rückenseite und der Seitenrand der schwimm-
hautähnlichen Membran sind zart granuliert.
W 61 b l 1 o G e s ° 111 e c h t s ö r g a n e: Die Samentaschen-Öffnung hinten am
. Segment fuhrt m ein großes, muskulös-dickwandiges Atrium, dessen Lumen durch zwei dicke, au
er ventralen Leibeswand sitzende Muskelpolster eingeengt wird. Nach hinten geht dieses Samentaschen
Atrium m eine anfangs noch muskulös-dickwandige, weiter hinten dünnwandige, unregelmäßig
angesehwollene, breit-schlauchförmige Ampulle über, die sich bis etwa an die Region des
männlichen Porus erstreckt. Seitlich neben dem Samentaschen-Atrium, eingekeilt in den Winkelraum
zwischen Leibeswand und Samentaschen-Atrium, finden sich bei halbreifen Exemplaren saumförmige
Wucherungen, die seitHch m je zwei breite, kurze Zipfel auslaufen und, das Samentaschen-Atrium
an der Vorderseite umfassend, vorn median ineinander übergehen. Leider ist es mir nicht möglich
anzugehen was bei weiterer Entwicklung ans diesen Bildungen wird. Wahrscheinüch entstehen
colomatische Sacke daraus. Schon in diesem frühen Stadium glaube ich einen Spaltraum im Inneren
dieser Wucherungen und die Sonderung einer Art Rindenschicht zu erkennen. Nach Ovarien suchte
ich m der vorderen Partie dieser Wucherungen vergebens. Zweifellos sind diese Wucherungen homolog
den ganz ebenso aussehenden Bildungen bei Eu. cdbus Mich. (1. e, 1891, p. 20). Die Eileiter sind verhältnismäßig
schlank und lang, gerade gestreckt. Sie sind proximal muskulös verdickt und zu einer
engen, ziemlich langen Schleife zusammengelegt, die nach Durchbruch durch das Dissepiment 13/14
sich weit in das 13. Segment hinein erstreckt. Die Eitrichter öffnen sich frei in das 13. Segment.
Das Lumen der Eitrichter und der proximalen Enden der Eileiter kommuniziert mit dem Lumen
je eines .Eiersackes, der hinten, am Übergang vom Eileiter zum Eitrichter, am weiblichen Ausführapparat
sitzt und in das 14. Segment hinein ragt. Die Eiersäcke waren bei dem halbreifen Untersuchungsobjekt
noch nicht fertig ausgebildet. Sie erscheinen als einfacher, nierenförmiger Sack,
in dessen dicker Wandung noch keine Eikämmerchen erkennbar waren.
Bemerkungen. Eudriloides callichaetus (Mich.) steht zweifellos dem Eu. albus (Mich.) sehr
nahe. Wie bei diesem, so ist auch bei jenem die Einordnung in die Gattung Eudriloides nicht als
endgültig zu betrachten. Sollte es sich heraussteilen, daß sich die W u c h e r u n g e n a m
S a m e n t a s c h e n - V o r r a u m zu gauz besonderen Organen auswachsen, so müßte wohl für
diese beiden Arten eine besondere Gattung gebildet werden. Ob die noch fragliche Megachaetina
tenuis (Mich.) 4 = Megachaeta tenuis Mich., 1. c. 1892, p. 17), der Typus der Gattung Megachaetina,
der gleichen Gattung angehört, ob also der Gattungsname Megachaetina für diese fragliche Gattung
anzuwenden sei, muß einstweilen dahingestellt bleiben, da wir von den weiblichen Geschlechtsorganen
der Megachaetina tenuis gar nichts kennen.
Zu bemerken ist noch, daß bei dem neuen Untersuchungsmaterial von Eudriloides callichaetus
zahlreiche ziemlich große sackförmige C y s t e n , in denen ziemlich große Nematoden enthalten sind,
von der Leibeswand in die Leibeshöhle hineinragen.
Eudriloides m in u tu s (Mich.)
1891. Reithrodrilus minutus, Michaelsen, Beschreibung der von Herrn Dr. Fr. Stuhlmann auf Sansibar und dem gegenüberliegenden
Festlande gesammelten Terricolen. In: Mt. Mus. Hamburg IX, p. 21, t. 3, f. 17,,18.
Verbreitung. D e u t s c h - O s t a f r i k a , O s t - U n g u r u , am B a c h M s a n g a sl |
im M a k a k a l l a - T a l (t. Michaelsen).
Auch diese Art ordne ich jetzt, wie Megachaetina alba (Mich.) und Platydrilus ? callichaetus
Mich, (siehe oben!) der weiter gefaßten Gattung Eudriloides zu. Die Nachuntersuchung des Originalstückes
ergab nämlich mit großer Wahrscheinlichkeit, daß Reithrodrilus minutus meroandrisch, also
wohl auch wie alle anderen meroandrischen Eudrilaceen m etandrisch sei. Ich habe zwar bei der Nachuntersuchung
weder Hoden und Samentrichter, noch Samensäcke erkennen können, wohl aber die
S a m e n l e i t e r , und diese Samenleiter sind, wenigstens schon im 13. Segment, in einem einzigen
Paar vorhanden. Da die Samenleiter von Eudriliden bei doppelpaarigem Auftreten in der Regel
bis zum E in tritt in die Euprostaten doppelpaarig bleiben, so darf mit großer Wahrscheinlichkeit
angenommen werden, daß sie bei Reithrodrilus minutus überhaupt in ganzer Länge einpaarig, und
somit auch die Samentrichter und die übrigen vorderen männlichen Geschlechtsorgane in einem
einzigen Paar auftreten. Die übrigen Charaktere, die ich in die Diagnose der Gattung Reithrodrilus
aufgenommen habe (1. c. p. 50), sind nach unseren jetzigen Kenntnissen generisch belanglos, so zumal
der C harakter der unsymmetrischen Ausbildung der h i n t e r e n m ä n n l i c h e n G e s c h l e c h t s o
r g a n e und der G e s c h l e c h t s b o r s t e n . Ob Reithrodrilus minutus auch der engeren
Gattung Eudriloides im alten Sinne angehört, muß dahingestellt bleiben.