oberhalb des Halses der Bursa) in die Torderseite der Bursa propulsoria einzutreten. Innerhalb der
muskulösen Wandung der Bursa zieht sich auch dieser Prostata-Schlauch in die Höhe. : I n der proximalen
Partie der Bursa propulsoria nähern sich die beiden hier gleich dünnen Prostata-Schläuche
einander und vereinen sich schließlich. Die von vorn her kommenden Samenleitgr:|iii): sind noch im
17. Segment ziemlich dick. Ich glaube an der einen in einer Schnittserie näher untersuchten Seite
deren zwei unabhängig voneinander verlaufende erkannt zu haben, wie es dem mutmaßlich holoandri-
schen Zustand dieser Art entsprechen würde.: f c h kann das jedoch nicht als sichere Beobachtung
hinstellen; vielleicht täuschte mich der Doppellauf einer Schleifenbildung des vielleicht einfachen
Samenleiters. Im 18. Segment ist jedenfalls nur ein einfacher und sehr dünner Samenleiter vor^
handen, ob aus Verschmelzung zweier entstanden, oder in ursprünglicher TSrnfanMieity muß dahingestellt
bleiben. Dieser, einfache, sehr dünne Samenleiter legt sich eng a h den engen distalen T i i t
der vorderen Prostata an und tr i tt dicht neben demselben in die Bursa propulsoria ein. Innerhalb
der dicken Wandung der Bursa entfernt er sich'wieder etwas von dem vorderen Prostata-Schlauch,
jedoch nicht weit. Auch der Samenleiter steigt in der Wandung der Bursa propulsoria in die Höhe
und vereint sich mit den beiden Prostata-Schläuchen gerade an der Stelle, wo dieselben aneinanderstoßen.
Der aus der Verschmelzung der drei Schläuche, der beiden Prostata-Schläuche und des
Samenleiters, hervoTgehende Schlauch, der anfangs ungefähr die Weite je eines Prostata-Schlauches
hat, also ein Geringes dicker als der Samenleiter ist, erweitert sich bald etwas und mündet dann in
das übergekippte Lumen der Bursa propulsoria ein. Dieser Verlauf der Prostaten und des Samenleiters
konnte an einer lückenlosen Schnittserie genau festgestellt werden. Das Verfolgen der verschiedenen
Schläuche in der Bursa und auch in ihrem noch freien Verlauf wurde Ä r durch das Verschiedene
Aussehen der Schlauch-Querschnitte erleichtert, zumal durch die Ausstattung des Samenleiters
mit Plimmerwimpern, die den Prostata-Schläuchen fehlen. Es ist nun zunächst fraglich,
in welcher morphologischen Beziehung die drei Schläuche zueinander und zu der Bursa propulsoria
stehen. Münden die Prostata-Schläuche in den Samenleiter, oder mündet der Samenleiter in die
verschmolzenen Prostata-Schläuche ? Is t die Bursa propulsoria als das äußerste distale Ende der
Prostaten anzusehen, als gemeinsamer muskulöser Prostaten-Ausführgang, oder als muskulös veri
dicktes distales Samenleiterende? Die Homologie mit verwandten Formen führt mich zu der
letzteren Annahme. Wir finden ja vielfach bei Ocnerodriliden ein muskulös verdicktes distales
Samenleiterende, und zwar in den verschiedensten Ausbildungsstufen und vielfach ganz unabhängig
von den Ausmündungen der Prostaten. Zweifellos ist auch hier die Bursa propulsoria das muskulös
verdickte Ende des Samenleiters, das zunächst schleifenförmig zusammengebogen ist, und bei dem
dann der eine Schleifenast, der muskulös verdickte, den anderen, dünnen Schleifenast umwallt und
in sich aufgenommen h a ß » Die Prostaten h aben sich erst sekundär an diesen Endapparat des Samen-
leiters angeschlossen.
W e i b l i c h e G e s c h l e c h t s o r g a n e : Ein Paar große, gefältelte Eitrichter hinten
im 13. Segment. Die gerade gestreckten, mäßig langen und verhältnismäßig dicken Eileiter gehen
von den Eitrichtern fast gerade medialwärts.
S a m e n t a s c h e n (Fig. 22): Ampulle dünnwandig, Hauptteil breit und plattgedrückt,
sackförmig, proximal in einen überhängenden Zipfel auslaufend, der durch eine halsartige Verengung
von dem Hauptteil deutlich abgesetzt ist. Ausführgang sehr kurz, kaum halb so lang wie die Ampulle,
breit, eng, dickwandig, in situ zum Teil unter der Ampulle verborgen, quer zur Längsrichtung der
Ampulle verlaufend.
Bemerkungen. Bei der ersten Betrachtung des zur Untersuchung vorliegenden Materials
von Kete Kra tji glaubte ich Exemplare des Gordiod/rilus tenuis Bedd.1) vor mir zu haben, so sehr
glichen die Stücke im H a b i t u s und selbst in spezielleren Bildungen, wie der auffallenden Größenverschiedenheit
zwischen den B o r s t e n eines Segments (a > b c = d), dieser Beddardschen
Form. Es fiel mir jedoch bei näherer Betrachtung ein bedeutsamer Unterschied in der Lage der
G e s c h l e c h t s - . P o r e n auf. G. tenuis soll 2 Paar Prostata-Poren am 20. und 21. Segment
und ein Paar gesonderte männliche Poren vorn am 21. Segment besitzen. Bei der mir vorliegenden
Form, G. togoensis, war nur am 18. Segment ein Paar entsprechende Poren zu erkennen. Einen sehr
bedeutsamen Unterschied aber ergab die Untersuchung der inneren Organisation: Bei G. togoensis
liegt zwischen den vorderen und hinteren Prostaten, die übrigens ganz anders geschlängelt sind als
bei G. tenuis, jederseits eine große, muskulöse Bursa propulsoria frei in der Leibeshöhle. Es erscheint
mir ausgeschlossen, daß Beddard ein solches Organ übersehen haben könne, h a t er doch die Ausmündungen
der Prostaten und Samenleiter, wie aus seiner Schilderung klar hervorgeht, deutlich
erkannt. Übrigens weicht G. togoensis auch in der Gestalt der Samentaschen sehr von G. tenuis ab.
Pygmaeodrilus Paulae n. sp.
Tafel II, Fig. 32, 33.
Fundnotiz. R h o d e s i a , bei B r o k e n H i l l a n d e m F l u ß M o l u n g u s h i (linksseitiger
Zufluß des Sambesi); Fräulein Paula Timm leg. 1911.
Vorliegend ein geschlechtsreifes und ein halbreifes Stück.
Äusseres. D i m e n s i o n e n des geschlechtsreifen Stückes: Länge 32 mm, Dicke 0,9 bis
1,5 mm, Segmentzahl 99.
F ä r b u n g grau; pigmentlos. Nephridien, Prostaten und andere Organe weißlich, Darminhalt
dunkelgrau durch die H aut hindurchscheinend.
K o p f epilobisch (ca. %).
B o r s t e n mäßig eng gepaart. Ventralmediane B orstendistanz etwas kleiner als die mittleren
lateralen (aa < bc). Dorsalmediane Borstendistanz etwas kleiner als der halbe Körperumfang
(dd < V2 v)-
G ü r t e l nicht ausgebildet.
M ä n n l i c h e s G e s c h l e c h t s f e l d : Am 17. Segment und an den angrenzenden Teilen
der benachbarten Segmente liegt ventral jederseits neben der Medianlinie ein in gebogener Linie
verlaufender schmaler, weißlicher Wall. Die beiden symmetrisch zueinander verlaufenden Wälle
haben die Form eines 0 bezw. eines Spiegelbild-C, dessen hintere Hälfte etwas gegen die ventrale
Medianlinie abgebogen ist. Die Konvexitäten dieser Wälle sind lateralwärts-gerichtet, die Öffnungen
zwischen den eingebogenen Enden medialwärts. Lateral stoßen diese Wälle fast an die Borstenlinien c,
nach vorn und hinten reichen sie nicht ganz an die Borstenzonen des 16. bezw. des 18. Segments,
medial nähern sich die hinteren (etwas medialwärts abgebogenen) O-Äste der ventralen Medianlinie
etwas m ehr als die vorderen Ö-Äste. Die innerhalb dieser Wälle liegenden Felder sind etwas eingesenkt,
von dunklerer Farbe. Im Zentrum jedes dieser beiden dunkleren Felder, also ungefähr an der Stelle
der fehlenden Borsten b des 17. Segments, sieht man eine kleine weißliche Papille mit zentralem
q F. E. Beddard, On a new Genus of Oligochaeta, comprising Five new Species, belonging to the Family Ocnerodrilidae.
In: Ann. Mag. Nat. Hist. (6) X, p. 75, t. 7, f. 6 C.