
lateralen (aa = % bc). Dorsalmediane Borstendistanz sehr wenig kleiner als der
halbe Körperumfang (dd <Z 14 u).
G ü r t e l nicht deutlich ausgebildet.
P r o s t a t a - P o r e n 2 Paar, am 17. und 18. Segment dicht lateral an den
Borstenlinien b dicht an den Borstenzonen. Von den ventralen Borsten des 17. und
i, 18. Segments ist nur einseitig am 17. Segment eine Borste a erhalten geblieben.
S a m e n r i n n e n zwischen den Prostata-Poren einer Seite, etwas lateral
konvex, jederseits begleitet von schwachen Wällen, die auch die Prostata-Poren
umfassen.
M ä n n l i c h e P o r e n in den Samenrinnen ungefähr auf Intersegmental-
25 furche 17/18.
W e i b l i c h e P o r e n zarte Querschlitze vorn am 14. Segment dicht
Fig. 2. Gordio- lateral an den Borstenlinien b.
drilus Habessmus S a m e n t a s c h e n - P o r e n 2 Paar, auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9
dicht lateral an den Borstenlinien b.
Innere Organisation. D i s s e p i m e n t 4/5 sehr zart, aber vollkommen ausgebildet; Dissepi-
ment 5/6—9/10 verdickt, 5/6 und 9/10 schwach, 6/7, 7/8 und 8/9 sehr stark.
D a r m : Kleinzellige Speicheldrüsen im 4.—8. Segment, im letzten Segment die kleinsten
Gruppen bildend. Ein Muskelmagen ist nicht vorhanden; der Ösophagus zeigt nirgends eine deutliche
Verdickung der Muskelschicht. Im 9. Segment trä g t der Ösophagus ventral eine große unpaarige
Chylustasche mit ziemlich engem, einfachem zentralen Lumen und übermäßig dicker Wandung,
die die typische Struktur der Gordiodrilus-Chylustaschen aufweist.
E x k r e t i o n s o r g a n e : Meganephridien.
V o r d e r e m ä n n l i c h e G e s c h l e c h t s o r g a n e : 2 Paar Hoden und Samentrichter
frei im 10. und 11. Segment. Mehrteilige kleine Samensäcke ragen vom Dissepiment 11/12 in das
12. Segment hinein. Im 9. Segment sind sicher keine Samensäcke, im 10. und 11. Segment wahrscheinlich
keine (nicht mit voller Sicherheit festgestellt, ob die Samenmassen dieser Segmente frei
oder in Samensäcke eingeschlossen sind).
H i n t e r e m ä n n 1 i c h e G e s c h l e c h t s o r g a n e : Prostaten sehr lang und ungemein
dünn, nicht gerade nach hinten gehend, sondern zu einem lockeren Knäuel miteinander verschlungen.
Drüsenteil nur etwa 0,06 mm dick, Ausführgang viel kürzer als der Drüsenteil, aber immer noch verhältnismäßig
lang, nur ungefähr halb so dick wie der Drüsenteil, nämlich etwa 0,03 mm. Die distalen
Samenleiter-Enden verlaufen anscheinend ganz innerhalb der Leibeswand; sie sind ganz zart, nicht
im geringsten verdickt.
S a m e n t a s c h e n (Fig. 30): Ampulle ellipsoidisch, etwas kürzer als dick, fast kugelig.
Ausführgang (Fig. 30, 31) scharf abgesetzt, ungefähr so lang wie die Ampulle, mäßig dick zylindrisch
oder spindelförmig. Aus dem Epithel des Ausführganges gehen an verschiedenen Stellen durch
Ausstülpung drei (oder vier?) kurz-schlauchförmige Divertikel (Fig. 31 dv) hervor, die jedoch nicht
frei abragen, sondern sich flach an den Ausführgang anlegen. Die Zellen dieses Divertikels sind viel
niedriger (annähernd kubisch) als die des Epithels im Ausführgang. Die Wandung des Ausführganges
zeigt unter dem Zylinder-Epithel eine deutliche, aber ziemlich dünne Ringmuskelschicht,
die aber n icht auf die Divertikel übergeht. Außerdem ist der Ausführgang noch mit einem verhältnismäßig
dicken Drüsenbesatz ausgestattet. Auch dieser geht nicht auf die Divertikel über, die nur
von einem durch seine zarten Kerne sich bemerkbar machenden Peritoneum bekleidet sind. Der
Drüsenbesatz des Ausführganges legt sich aber von den Seiten her etwas über die Divertikel weg,
die fast ganz in diesen Drüsenbesatz eingebettet erscheinen und deshalb bei oberflächlicher B etrachtung
kaum in die Augen fallen. Die Divertikel waren sämtlich ganz leer, trotzdem sich das näher untersuchte
Tier der Begattung schon unterzogen hatte. Die Spermien waren als dicker, wirrer Knäuel
in der Samentaschen-Ampulle enthalten. Die Divertikel von Gordiodrilus Habessinus sind also
funktionell nicht denen anderer Oligochäten gleichwertig. Diese Art ist nicht die erste ihrer Gattung,
bei der Samentaschen-Divertikel erkannt wurden. Beddard fand solche schon bei seiner Art G.
elegans1). Nach der Beschreibung und Abbildung dieser Organe gewann ich jedoch nicht die Überzeugung,
daß es sich bei G. elegans um echte Samentaschen-Divertikel handle. Beddard erwähnte
zwar, daß die Zellen des Divertikel-Epithels niedriger seien als die des Epithels im Ausführgang.
In der Abbildung .aber scheint das Divertikel sich in seiner Struktur kaum von der Wandung des
Ausführganges und der Ampulle zu unterscheiden, wenn auch seine Epithelzellen etwas kürzer waren.
Die Divertikel des G. elegans weisen hier jedenfalls ein ausgesprochenes Zylinder-Epithel auf
(unterscheiden sich dadurch also wesentlich von denen des G. Habessinus). Ich bezweifelte deshalb
die Divertikel-Natur dieser Organe und bezeichnete sie in der Diagnose dieser Art2) mit dem neutralen
Ausdruck „Aussackungen (Divertikel ?)“ am distalen Ende der Ampulle. Die Beobachtung an G.
Habessinus belehrt uns nun, daß es sich auch bei G. elegans wohl um echte Divertikel handelt. Dieselben
stellen, falls die sehr schematisch gehaltene Zeichnung Beddards richtig ist, ein primitiveres
Stadium dar als die von G. Habbessinus. Der sichere Nachweis von Samentaschen-Divertikeln bei
der Gattung Gordiodrilus, die der phyletischen Wurzel des Ocnerodrilinen-Stammes, also auch den
übrigen Megascoleciden-Stämmen, nahe steht, läß t das Auftreten derartiger Organe in der phyletisch
jüngeren Gattung Pygmaeodrilus weniger isoliert erscheinen.
Bemerkungen. Gordiodrilus Habbessinus muß wegen des Besitzes von Samentaschen-Divertikeln
dem G. elegans Bedd. nahe gestellt werden. Im übrigen erinnert er sehr an G. zanzibaricus Bedd.3),
unterscheidet sich jedoch von dieser A rt scharf durch die B o r s t e n s t e l l u n g und die Gestaltung
der S a m e n t a s c h e . Daß Beddard bei G. zanzibaricus nichts von Divertikeln an dem Ausführgang
der Samentasche erwähnt, könnte allerdings auf einem Übersehen dieser Organe beruhen, die ja bei
G. Habessinus erst an Schnittserien in die Erscheinung treten. Mit diesen Befunden an G. Habessinus
läß t sich aber nicht die Beddardsche Angabe vereinen, daß der Samentaschen-Ausführgang von
G. zanzibaricus muskulös sei.4) Einen Samentaschen-Ausführgang, wie ihn G. Habessinus besitzt,
mit solch dünner, ganz von dem dicken Drüsenbesatz bedeckten Muskelschicht, würde Beddard
n ich t als muskulös bezeichnet haben.
Gordiodrilus Chuni n. sp.
Tafel II , Fig. 17.
Fundnotiz. R h o d e s i a , K a n d a h a r - I n s e l i m m i t t l e r e n S a m b e s i ,
e i n i g e K i l o m e t e r o b e r h a l b d e r V i k t o r i a - F ä l l e , in humöser Erde am Flußufer;
Prof. W. Michaelsen leg. 17. VII. 1911.
1) F. E. Beddard, On a new Genus of Oligochaeta, comprising Five new Species, belonging to the Family Ocnerodrilidae.
In: Ann. Mag. Nat. Hist. (6) X, p. 89, t. 7, f. 7.
2) W. Michaelsen, Oligochaeta. In: Tierreich X, p. 374.
3) F. E. Beddard, A. Gontribution to our Knowledge of the Oligochaeta of Tropical Eastern Africa. In: Quart. Journ.
micr. Sei. (N. S.) XXXVI, 1894, p. 252.
‘) F. E. Beddard, A Monograph of the Order of Oligochaeta, Oxford 1895, p. 509.