spärliche losgelöste Eizellen eingestreut sind. Die Eileiter samt Anhangsorganen sind unsymmetrisch
ausgebildet; der der einen Seite ist viel größer (länger und dicker) als der der anderen Seite, und nur
der erstere trä g t einen Eiersack. Der größere Eileiter zeigt folgende Gestaltung: Vom weiblichen
Porus zieht sich der anfangs ziemlich dünne Eüeiter nnter schwacher Dickenzunahme nach vorn hin,
zunächst in fast gerader Streckung, fernerhin unter B ildung enger und unregelmäßiger Krümmungen.
Ungefähr auf der Höhe der Borstenzone des 13. Segments angelangt, wendet er sich zurück und geht,
unter beträchtlicher Dickenzunahme und unter Bildung weiterer enger Krümmungen, an den vorlaufenden
Teil angeheftet, wieder zurück, auf diese Weise eine enge, unregelmäßige, weit nach vorn
ragende Schleife bildend, deren Äste sehr verschieden dick sind. Diese Schleife liegt ganz im
14. Segment, drängt aber das Dissepiment 13/14, das sich fest um diesen Teil des Eileiters herumlegt,
sackartig vor, so daß es fast den Anschein hat, als dringe diese Schleife in das 13. Segment ein. Das
dickwandige, breite hintere (proximale) Ende dieses Eileiters öffnet sich unter Gabelung einerseits,
das Dissepiment 13/14 nach vorn hin (bezw. bei der starken nach hinten hingehenden Ausbauchung
desselben nach oben hin) durchbrechend, in das 13. Segment (oder den problematischen Cölomsack,
dessen Wandung hier ganz mit dem Dissepiment 13/14 verwachsen zu sein scheint). Diese Öffnung
des Eileiters wird durch einen niedrigen, schnörkeligen Eitrichter gebüdet. Andererseits setzt sich
das proximale Ende des gegabelten Eileiters in einen breit- und kurz-gestielten nierenförmigen Eiersack
fort, der samt seinem Stiel ganz im 14. Segment liegt. Der Eileiter der anderen Seite ist in all seinen
Teilen kleiner, kürzer und dünner, dabei weniger sta rk gekrümmt. Sein proximales Ende gabelt sich
nicht und trä g t demgemäß auch keinen Eiersack. Es öffnet sich ungeteilt in das 13. Segment, und
zwar durch einen Eitrichter, der ebenfalls kleiner ist als der der anderen Seite.
Metadrilus Bittkaui n. sp.
Tafel II , Fig. 26—39.
Fundnotizen. D e u t s c h - O s t a f r i k a , W a l d r e s e r v a t e S ü d - N g u r u u n d
M t i b w a , S i w a l e - T a l i m N g u r u - G e b i r g e (ca. 600 m ü. d. M.), am O s t h a n g
d e s M g o n d j a - B e r g e s (ca. 850—900 m ü. d. M.) und c ä . 5 km s ü d l i c h v o m
N g u r u - G e b i r g e (ca. 300 m ü. d. M.); Forstassistent P. Bittkau leg. X II. 1911.
Vorliegend zahlreiche, meist vollkommen geschlechtsreife, zum Teil halbreife und junge
Exemplare.
Äusseres. D i m e n s i o n e n der geschlechtsreifen Stücke: Länge 80-4-1125 mm, maximale
Dicke 4—4y2 mm, Segmentzahl 190—200. Zu bemerken ist, daß das größte Exemplar, dessen Maße
hier als die extremen angegeben sind, ein regeneriertes Hinterende besaß, daß also seine normalen
Dimensionen wahrscheinlich noch größer waren.
F ä r b u n g ? (kastanienbraun?, vielleicht durch farbstoffhaltigen Alkohol gefärbt!)
K o p f epilobisch (2/ 6). Dorsaler Kopflappen-Fortsatz hinten durch eine zarte Querfurche
abgeschlossen; Seitenränder nach hinten konvergierend.
B o r s t e n gleichmäßig, eng gepaart. Ventralmediane Borstendistanz ungefähr gleich den
mittleren lateralen (aa = bc); dorsalmediane Borstendistanz etwas größer als der halbe Körperumfang
(dd = ca. 3/ 6 u).
G ü r t e l ringförmig, am 13.—%18. Segment (— 5%).
M ä n n l i c h e r P o r u s unpaarig, ventralmedian am 17. Segment, ein ziemlich großes,
quer-ovales Loch mit häufig wulstig vorquellenden Rändern. Bei einem Stück stehen auf der bruchsackartig
vorgequollenen Wandung des distalen Kopulations-Apparats ein Paar warzenförmige
Papillen.W
e i b l i c h e P o r e n an Stelle der ausgefallenen Borsten d des 14. Segments oder dicht
lateral von diesen Stellen. Bei vielen Stücken fand sich ein überzähliges Paar weiblicher Poren
am 13. Segment an den gleichen Stellen.
S a m e n t a s c l i e n - P o r u s unpaarig, ventralmedian auf Intersegmentalfurche 14/15,
manchmal etwas zur Seite gerückt, ein quer-ovales Loch mit wulstigem, papillösem Rande.
Innere Organisation. D i s s e p i m e n t 5/6—12/13 verdickt* 8/9—11/12 mäßig stark, 12/13
und 5/6 sehr wenig, 6/7 und 7/8 stufenweise etwas stärker.
D a r m : Ein großer Muskelmagen im 5. Segment. Eettkörperartige Anhänge am Ösophagus
nicht erkannt. Eigentliche Kalkdrüsen und ventrale Chylustaschen fehlen.
B 1 u t g e f a ß s y s t e m: Rückengefäß einfach. Stark ängeschwollene Herzen im 10. und
11. Segment.
E x k r e t i o n s o r g a n e : Meganephridien.
V o r d e r e m ä n n l i c h e G e s c h l e c h t s o r g a n e : Zwei Paar sehr große, vielfach
gefältelte Samentrichter frei im 10. und 11. Segment. Zwei Paar kleine, dick zungenförmige, oberflächlich
unebene, höckerige Samensäcke ragen von Dissepiment 10/11 und 11/12 in das 11. und
12. Segment hinein.
H i n t e r e m ä n n l i c h e G e s c h l e c h t s o r g a n e (Eig. 26), Im 17. Segment liegen
ein Paar oberflächlich glatte, muskulös glänzende zuckerhutförmige, aber etwas gebogene Taschen
(-pbs). Diese Taschen sind quer gestellt. Ihre dünneren, gerundeten, etwas zurückgebogenen proximalen
Pole sind durch kurze, dicke Muskelstränge (rt) an die seitliche Leibeswand angeheftet; ihre
dicken distalen Enden stoßen median gerade aufeinander und verschmelzen hier so innig, daß die
beiden Taschen zusammen wie ein ungeteiltes Organ aussehen, dessen. Umriß, von oben gesehen,
regelmäßig viertelmondförmig ist. Diese Taschen besitzen eine dicke muskulöse Wandung. Das von
einer Epithelschicht ausgekleidete Lumen ist durch Kollabierung verengt und unregelmäßig gestaltet.
Die Taschen münden durch einen kurzen, engen gemeinsamen Ausführgang (ag) aus. Diese Taschen
sind als Penialborstensäcke anzusehen, wenngleich sie meist keine Penialborsten enthalten. An
einer Schnittserie durch das noch sehr kleine, unausgebildete Organ eines jüngeren Tieres fand ich
jedoch einerseits im kompakten proximalen Ende der Tasche, andererseits frei im Lumen des mittleren
Teils der Tasche eine kleine Penialborste. Später gelang es mir auch, solche Penialborsten freihändig
aus den Penialborstensäcken halbreifer Tiere herauszupräparieren. Diese Penialborsten (Fig. 27)
haben ungefähr die Gestalt der distalen Hälfte einer noduluslosen normalen Hakenborste. Sie sind
ungefähr 0,1 mm lang und 13 {j. dick, distal ziemlich stark gebogen und einfach zugespitzt, im übrigen
gerade gestreckt. Ihre distale Hälfte ist mit Ausnahme der glatten Spitze mit einer Anzahl zerstreut
stehender, schlanker, enganliegender Spitzchen besetzt. Diese Penialborsten, deren geringe Größe
im Mißverhältnis zu der Größe der Penialborstensäcke steht, fallen offenbar aus, bevor das Tier seine
Geschlechtsreife erlangt hat, also bevor sie in Tätigkeit tre ten konnten. Sie müssen demnach als
rudimentäre Organe angesehen werden. Die Penialborstensäcke machen dagegen bei ausgewachsenen
Tieren durchaus nicht den Eindruck des Rudimentären. Wahrscheinlich haben sie sich einem
Funktionswechsel unterzogen und dienen mehr als Bursae propulsoriae. Darauf deutet die starke
Muskulatur ihrer Wandung hin. Vielleicht haben sie auch die drüsige Funktion der Euprostaten,
die, wie wir sehen werden, meist abortiert sind, mit übernommen. Bei deh meisten geöffneten Stücken