semicrrcularis posterior. Medial, von ventral vom nach dorsal hinten verlaufend, liegt darin das
Crus commune des oberen und hinteren Bogenganges. Medial von diesem wiederum durchbohrt der
Ductus endolymphaticus in einem langen Kanal die Knorpelwand.
Mit ihrer Umgebung ist die Ohrkapsel sehr fest verschmolzen. Die L a m i n a s u p r a -
c a p s u l a r i s , in welche sie längs ihres ganzen Oberrandes homokontinuierlich übergeht, bildet
nur ein schmales Knorpelband, das dorsal an der Prominentia semicircularis superior ansetzt. Sie
besitzt in ihrer ganzen Längenausdehnung die gleiche geringe Höhe. Nach vom zu geht sie homo-
kontinuierlich in die Commissura orbito-parietalis über, nach hinten und ventral biegt sie in den
Occipitalpfeiler um, während an ihrem Dorsalrand das Tectum posterius ansetzt. Auch mit dem
Occipitalpfeiler is t die Ohrkapsel homokontinuierlich verschmolzen, wenn sie sich auch an dem Oberflächenbilde
die Prominentia cruris communis sehr scharf dagegen absetzt.
Das T e c t u m p o s t e r i u s besitzt eine große Höhenausdehnung und bildet den hinteren
und mit seinen dorsalen Partien den . oberen Abschluß des Schädels. Es ist zum großen Teil bereits
verknöchert als Anlage des Supraoccipitale.
Nun will ich noch einige Worte über die N e r v e n u n d G e f ä ß e der Ohrregion hinzufügen.
Wie ich bereits oben erwähnte, gehört der kaudale Teil des G a n g l i o n g a s s e r i d e s
T r i g e m i n u s der Regio otica an, und zwar der Abschnitt, der kaudal vom E in tritt des noch
einheitlichen Nervs in das Ganglion liegt. E r reicht nach hinten zu bis an die Commissura supra-
facialis heran und lateral davon sogar noch ein Stückchen darüber hinaus. Von der Dorsalseite her
überdeckt er den oralen Teil des Ganglion geniculi des Facialis. Lateral wird das Ganglion gasseri
durch die Crista cochlearis abgeschlossen.
Der N e r v ü s f a c i a l i s verläßt das Gehirn nahe dein Hinterrande des Pons. Er tr i t t
darauf über das vordere Ende des Ganglion vestibuli des Acustieus hinweg unter die Commissura
suprafacialis. Unter und vor dieser bildet seine Pars intermedia das Ganglion geniculi, das sich nach
lateral und vom direkt an das Ganglion vestibuli des Acustieus anschließt.. Mit seiner Hauptmasse
liegt das Facialisganglion in der flachen Höhlung, die sich auf demDach der Schneckenkapsel zwischen
der Commissura suprafacialis und der Crista cochlearis befindet. Wir haben in dieser Furche also
wiederum ein Stück sekundären Schädelraums vor uns und zwar den, welchen V o i t als C a v u m
811 P r.a c o c h l e a r e bezeichnet hat. Seine laterale/Abgrenzung von dem extracraniellen Raum
ist sehr deutlich. Sie besteht zunächst aus der Crista cochlearis, und an diese schließt sich in dorso-
lateraler Richtung ein Bindegewebszug an, der bis zum Unterrande der Commissura orbito-parietalis
reicht und am Tuberculum tympani sein kaudales Ende findet. E r ist ähnlich jenem Gewebsstrang,
der den Abschluß des Cavum epiptericum bildet; doch findet sich keine Verbindung zwischen beiden.'
Das Ganglion geniculi gibt von seiner oralen Spitze aus, die vor der Commissura suprafacialis hegt,
den Nervus petrosus superficialis ab, dessen Verlauf ich weiter unten beschreiben will. Der Facialis-
stamm selbst zieht vom Hinterrande des Ganglion geniculi dorsal über die Crista cochlearis hinweg
in lateraler Richtung. Nun biegt er nach hinten um und legt sich dicht in eine Furche in der Außenwand
der Ohrkapsel. (Siehe Figur 8.) Zunächst zieht er medial von Hammer und Amboß weiter
und überkreuzt darauf doTsal das Amboß-Steigbügelgelenk. Über dem Steigbügelstiel geht sein
Verlauf weiter nach hinten. Hier wird der Facialis von der Seite her überdeckt durch die Crista
parotica, während vor dieser der Abschluß durch die Gehörknöchelchen auf der Lateralseite der einzige
ist. Etwa am kaudalen Ende des Steigbügelstiels kreuzt der Facialis dorsal die Sehne des Musculus
stapedius, indem er sich auf seine Lateralseite begibt und zieht nun direkt hinter der Wurzel des
Hyale fast senkrecht nach unten aus dem Schädel heraus. Während dieses Verlaufs in ventraler
Richtung entläßt der Facialis an seiner Medialseite die Chorda tympani. (Siehe Seite"26, Figur 11.)
Sein Stamm biegt ventral nach vorn um
und zieht, nun erst auf die Lateralseite
des Hyale tretend, nach vorn.
Schnitt durch die Foramina acustica.
Serie I. Vergr. 12,5 :1.
Der N e r v u s p e t r o s u s s u p e r f
i c i a l i s verläßt das Ganglion geniculi,
wie ich erwähnte, an seiner oralen Spitze
zwischen Commissura suprafacialis und
Crista cochlearis und zieht zunächst unter
dem kaudalen Teil des Ganghon semilunare
hinweg nach vorn bis zum Vorderrande
der Schneckenkapsel. Über ihre orale
Fläche verläßt er darauf in ventraler Richtung
die Schädelhöhle; kurz vor und
medial von der Schneckenkapsel verbindet
er sich mit dem Nervus petrosus profun-
dus, einem starken, sympathischen Nervenstamm,
der, lateral neben der Carotis
liegend, mit dieser in dem Winkel zwischen Basalplatte und Ohrkapsel heraufgezogen ist; Ein Teil
des Petrosus profundus läß t sich von der Vereinigungsstelle aus noch nach hinten und oben bis
zum Ganglion gasseri verfolgen. Der verschmolzene Nerv, Nervus parabasalis (Vidianus) zieht nun
nach vorn in medialer Richtung weiter bis in den Winkel zwischen Ala temporalis und Trabekelplatte.
Von dort aus geht sein L auf in oraler Richtung zunächst zwischen Balkenplatte und Pterygoid,
noch weiter vorn zwischen der ersteren und
dem Palatinum. Darauf vereinigt sich der
Nervus parabasalis, nach Durchbohrung
der Pars perpendicularis des Palatinum,
mit dem Ganglion sphenopalatinum.
D i e C h o r d a t y m p a n i trennt
sich, wie ich oben erwähnte, etwa dort vom
Facialis ab, wo er in ventraler Richtung
das Cavum infracristale verlassen hat.
(Siehe Seite 26, Figur 11.) Nun begibt sie
sich von hinten her sofort auf die Medialseite
des Hyale zwischen dieses und das
Cavum tympani. (Siehe Seite 26, Figur 10.)
Nach vorn zu zieht sie nun in den Raum
dorsal vom Manubrium mallei. (Siehe
Figur 9.) Hierauf läuft sie ventral unter
der Sehne des Musculus tensor tympani
Schnitt durch das Foramen saceulare
Serie I. Vergr. 42,5 : 4.
hindurch an die medial-ventrale Ecke des Hammers. Weiter vorn, wo an dieser Stelle das Goniale
auf tritt, wird dieses von der Chorda durchbohrt (Figur 8) und zwar von hinten unten nach vorn oben,
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