Vorliegend 8 Exemplare, darunter eines mit vollkommen entwickelten Goschlochtslappen,
wenn auch ohne Gürtel.
Äusseres. D i m e n s i o n e n des größten Exomplares: Länge 170 mm, Dicke 3—5 mm,
Segmentzahl ca. 410. Das mit Geschlechtslappen versehene Exemplar ist nicht vollständig; es scheint
etwas kleiner gewesen zu sein als das größte unreife.
F ä r b u n g gelbgrau bis graubraun; pigmentlos.
K o p f zygolobisch. Kopflappen geringelt.
S e g m e n t e des Vorderkörpers dreiringlig.
K ö r p e r : Vorderkörper drehrund. Mittelkörpor etwa vom 20. Segment an vierkantig, im
Querschnitt trapezförmig, mit etwas breiterem Rücken. Hinterkörper dorsal eingesenkt, fast kahnförmig.
A f t e r rückenständig, ein hinten verbreiterter Längsschlitz, der mehrere der hier sehr kurzen,
unvollkommen gesonderten Segmente einnimmt.
B o r s t e n am Vorderkörper sehr weit gepaart, dorsal noch etwas weiter als ventral; am
Mittel- und Hinterkörper enger gepaart. Dorsalmediane Borstendistanz etwas größer als die ventralmediane
und diese gleich den mittleren lateralen (am Vorderkörper aa: ab: bc: cd: dd ~ 6: 2: 6: 3: 8;
am Mittelkörper ab = cd = 4 — 5 aa).
Die G e s c h l e c h t s l a p p e n (Fig. 19) mit ziemlich schmaler Basis, in den ventralen
Borstenlinien, der Hauptsache nach am 19. Segment. Die Ansatzfläche erstreckt sich außerdem nur
wenig auf das 18. und 20. Segment. Sie sind ca. 26 mm lang und überragen, nach vorn an den Körper
angelegt, das 16 mm lange Kopf-Ende beträchtlich. Sie haben die Gestalt eines proximal schmalen
und dicken, distalwärts anfangs nur wenig verbreiterten und von den Kanten her nach der Innenseite
eingerollten, in der distalen H älfte stärker verbreiterten und löffelförmig ausgebeulten Bandes. Das
distale Ende ist am tiefsten eingesenkt, gerundet, im Maximum 4 mm breit, die dünne proximale
Hälfte etwa 1 mm, nach gewaltsamer Auseinanderrollung etwa 2 mm breit, geringelt. Die Geschlechts-
lappen tragen an der Medialseite zwei dicke, halbkugelige P a p i l l e n (pp), eine etwas proximal
von der Mitte, ca. 12 mm von der Basis entfernt, die andere eine kleinere Strecke, ca. 4 mm, von der
Basis entfernt. Diese Papillen sind von den eingerollten Seitenrändern des Geschlechtslappenstieles
fast ganz verdeckt. Außerdem besitzen die Geschlechtslappen an der Medialseite noch eine große
Zahl von G e s c h l e c h t s b o r s t e n - N ä p f c h e n . (gbri). Ich zählte deren an dem einen Lappen
32, an dem anderen Lappen 34. Sie stehen meist an dem breiten löffelförmigen Teil. In dessen
tiefster distaler Einsenkung bilden sie eine unregelmäßige Gruppe von 10 oder 11, weiter proximal
bilden sie drei mehr oder weniger deutliche Längsreihen, deren mittlere besonders regelmäßig ist,
während die äußeren undeutlicher, verkürzt oder auseinandergezerrt sind. Einige wenige Geschlechtsborsten
Näpfchen finden sich auch an dem schmalen, eingerollten Stielteil, zwei (oder drei ?), oberhalb
der obersten Papille, ein (zwei ?) auch zwischen den beiden Papillen. Der proximale Teil unterhalb
der untersten Papille scheint dagegen keine zu besitzen. Diese Geschlechtsborsten-Näpfchen am
Stielteil sind durch die Einrollung ganz verborgen und ohne Lädierung des Stückes, da sich die Einrollung
am konservierten Tier nur gewaltsam und stückweise flach legen läßt, nur schwer nachweisbar.
Ich verzichtete deshalb auf eine genaue Feststellung ihrer Anzahl. Die Geschlechtsborsten-
Näpfchen sind annähernd kreisrunde, ca. 0,7 mm breite Grübchen, die von einer feinen H a u t überspannt
sind; diese H au t ist zentral von einem ca. 0,25 mm breiten, unregelmäßig rautenförmigen Loch
durchbohrt. Jedes Geschlechtsborsten-Näpfchen trä g t eine einzige, aus dem Loch hervorragende
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Geschlochtsborste. Die C! e s c li I I o h t s b o r s t 1 n (Fig. 20) sind ca. 0,6 mm lang und im
Maximum ca. 36 |i. dick, schwach S-förmig gebogen und etwas seitlich abgeplattet. Das ziemlich
scharfspitzige distale Ende ist etwas gegen die konkave Krümmungsseite des distalen Borsten-Hndes
vorgezogen, mit schwach verdicktem konvexen Bande, fast vogolschnabelförmig. Mit Ausnahme
des glatten äußersten Endes ist das distale Drittel der öesohlechtsborsten mit eng stehenden und
dichten Ringelreihen, ungemoin zarter, schräg abstehender Spitzchen besetzt. Ich konnte diese
Spitzchen nur bei günstiger Beleuchtung und nur im Profil am Borstenrande deutlich erkennen, auf
der Fläche der Borstenseite schienen sie zu undeutlichen Ringelstreifen zu verschmelzen.
Bemerkungen. Alma poolima steht zweifellos der A. Aloym-SdbauMM Cogn.') nahe. Sie
ähnelt dieser in den östlichsten Distrikten von Belgisch Kongo verkommenden A rt vornehmlich in der
allgemeinen Gestalt der G e s c h 1 e c h t s 1 a p p e n, unterscheidet sieh von ihr jedoch durch die
Zahl (bei A Äloysn-Sab<mdiae 1 0 -1 6 ) und Anordnung (bei A. Aloysn-Sabaudiae m zwei randständigen
Reihen) der G e s c h 1 e c h t s b o r s t e n - N ii p f c h e n, durch die Zahl und Anordnung
der P a p i 11 e n an den Geschlechtslappen und vor allem durch die Gestalt der Geschlechtsborsten
(bei A. Aloysii-Salaudiae glatt, mit rautenförmigem distalen Ende).
Zu erwähnen ist noch, daß ein näher untersuchtes Stück hauptsächlich am Rande der rinnen-
förmigen dorsalen Einsenkung des Hinterendes zahlreiche winzige E c t o p a r a s i t e n, keulenförmige
Rotatorien, trug. Da diese Parasiten genau an dem Platz stehen, an dem sich bei einigen
Alma-Arten zarte Kiemenbüschel finden, so ist es begreiflich, daß ich sie anfangs, vor Untersuchung
bei stärkerer Vergrößerung, für Kiemen hielt. Zu erklären bleibt der Grund für die Zusammenrottung
der Parasiten gerade an dieser Stelle - nur ganz vereinzelt tra f ich sie auch in den mittleren Partien
der Rückenfläche an. - Der Grund hierfür liegt meiner Ansicht nach dann, daß die nnnenformige
dorsale Einsenkung des Hinterendes von Alma eine Gleitrinne für die Fäces des Tieres darstellt,
und daß die Parasiten sich von diesen Fäces ernähren.
Alma Mlllsoni (Bedd.)
1891. S ipH o n o ^ r Mülooni, Beddard, On an Earthworm of II,c Qenu. Siphonogasler Irom WcsUAfnlca. In, Pro». Zoo,. Soc.
London 1891, p. 48, tr. 1—3. . . ,,.„,,1, m. i„. OnnrL Journ. mior. Sei.
1893. Siphonogasler M ilk o n i, Beddard, Two New Oenera and somc New Speoies ol L j iU iw o i . .
(N. S.) XXXIV, p. 264, t. 26, 1. 17—22.
Fundnotiz. T o g o , S o k o d e , beim Stationsberg im Fluß, der zur Trockenzeit stehendes
Wasser enthält; Fr. Schröder leg. 23. II I. 1900.
Weitere Verbreitung. S ü d - N i g e r i a , L a g o s (t. Beddard).
Vorliegend 2 vollständig geschlechtsreife, mit Penis nnd Gürtel ausgestattete Exemplare, von
6p„er, aber nur eines vollständig ist; daneben einige Fetzen. _
Bemerkungen. Von dieser westafrikanischen Alma-Axt waren bisher nur gürtellose Exemplare
bekannt. Wie bei anderen Arten dieser Gattung, so ist aueb hier die Erstreckung des G ^ t e l s
großen Schwankungen unterworfen. Bei dem einen der beiden vorhegenden Stucke erstreckt er sich,
wenn man Segmente der geringsten Spuren einer Gürtelbildung durch eingeklammertei ZaUen, die
Segmente mit voller Gürtelbildung durch offene Zahlen markiert, vom (33 35.-49.| >11 Segmmit
. [ = 15 (22)], bei dem anderen Exemplare vom (34) 3 6 .-0 3 . (65.) Segment [ = 28 (32)]. Der Gürtel
liegt also bei dieser Art viel weiter vorn, als bei anderen Alma-Axten.
,j l . Cognetti de Martlis, Lombriohi del Ruwenzori c doll' Uganda. In: R Ruwenzori. Relaz. s e ie t. I, p. 44, 1.25
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