(1868), Do r a n (1878), P a r k e r (1886), P a r s o n s (1899), Ga u p p (1905/10/11), Be n d e r (1906)
und P u c h s (1906/09/15). Im Jahre 1909 erschien als erste, speziell das Primordialcranium
der Beuteltiere behandelnde Arbeit eine Abhandlung von B r o o m, die den Knorpelschädel von
Trichosurus mdpecula und Dasyurus viverrinus behandelt; doch ist sie so wenig eingehend und ausführlich,
daß auch sie zur Erweiterung unserer Kenntnisse nur sehr wenig beigetragen hat. Während
ich bereits mit meinen Untersuchungen beschäftigt war, erschien 1915 die von C o r d s verfaßte
Bearbeitung des Primordialcraniums von Peramdes spec. als erster den Forderungen der modernen
Schädelforschung angepaßter Beitrag zur Entwicklungsgeschichte des Marsupialierschädels. Er
ergab für meine Untersuchungen eine ganze Anzahl neuer Anregungen. Konnte ich doch nun bis
in die Einzelheiten den Knorpelschädel von Diddphys mit dem eines ändern Marsupialiers vergleichen.
Es ist mir ein Bedürfnis, an dieser Stelle meinem hochverehrten Lehrer, Herrn Professor
Dr. K ü k e n t h a l , für die freundliche Überlassung des Materials, sowie für das stete wohlwollende
Interesse, das er dem Fortgange meiner Arbeit entgegengebracht ha t, meinen herzlichsten Dank auszusprechen.
Auch Herr Dr. M a 11 h e s, Assistent am Zoologischen In stitu t, h a t mir, bis er im
August 1914 ins Feld zog, in reichem Maße seine Unterstützung zuteil werden lassen, wofür ich ihm
vielmals danke. Ich möchte auch nicht verfehlen, Herrn Professor Dr. G a u p p in Königsberg für
seine freundliche Anteilnahme an meinen Untersuchungen meinen besten Dank zu sagen.
Die vorliegende Arbeit wurde im März 1916 zum Druck angenommen. Ih r Erscheinen ist
durch den Krieg bis je tz t verzögert worden.
A. Beschreibender Teil.
1. Neurocranium.
Das Primordialcranium von Diddphys entspricht in seiner Konfiguration durchaus den übrigen
bekannten Säugercranien. Wie bei diesen ist das Neurocranium deutlich in zwei hintereinander
liegende Abschnitte gegliedert. Der orale wird gebildet von dem knorpeligen Skelett der Regio eth-
moidalis, der kaudale durch eine flache, dorsal offene Schale, die zur Aufnahme des Gehirns bestimmt
ist. Dort, wo beide aneinander stoßen, an der Grenze zwischen Ethmoidal- und Orbitotemporal-
region ist die Schädelbasis schwach geknickt und bildet einen Winkel von etwa 150°. Die Länge
der beiden Abschnitte der Schädelbasis ist infolge der starken Ausbildung des Nasenskeletts fast
ganz gleich. Im oralen Teile des Schädels sind vor allem das Knorpeldach und die Seitenwände vollständig
ausgebildet, während der Nasenboden starke Lückenbildungen aufweist. Die Hirnschale
dagegen zeigt gerade eine vollständige Basis. Die Seitenwand ist in der Orbitotemporalregion durch
die außerordentlich große Fenestra spheno-parietalis unterbrochen, sonst in der Ohr- und Occipital-
region sogar sehr massiv. Das Schädeldach aber ist auf kleine, dorsale Partien der Commissura
orbito-parietalis und den dorsalen Teil des Tectum synoticum reduziert. Die große, dorsale Lücke
wird bei dem vorliegenden Stadium I durch Deckknochen bereits fast ganz verschlossen, und zwar
beteiligen sich hieran die Frontalia, die Parietalia und das Interparietale. Auf alle Einzelheiten soll
bei Besprechung der Regionen eingegangen werden.
a . R e g io e thm o id a lis .
Wenden wir uns bei Besprechung der einzelnen Regionen des Primordialcraniums zunächst
der am meisten oral gelegenen, der Regio ethmoidalis, zu. Wir finden eine sehr vollständig entwickelte
Knorpelkapsel, die fast allseitig den häutigen Nasensack umgibt. Auf den ersten Blick lassen sicli
an ihr zwei Hauptteile unterscheiden: ein vor der Hirnkapsel gelegener ( p r ä c e r e b r a l e r )
und ein sich unter das Gehirn hinunterschiebender ( s u b c e r e b r a l e r ) . Am deutlichsten ist
diese Einteilung am Nasendache wahrzunehmen, wo die beiden Teile in einem Winkel von etwa 140°
gegen einander abgeknickt sind. Im Nasendache b esteht der präcerebrale Teil aus massiver Knorpelsubstanz,
während der subcerebrale sehr lückenhaft ist. Betrachtet man die Nasenseitenwand, so
scheint der subcerebrale Teil nochmals aus zwei Teilen sich zusammenzusetzen: oral aus einem
in lateraler Richtung stark ausgebuchteten, der nach hinten zu in einen gla tt und einfach gebauten