var. atakpamensis n. var.
Diagnose. „ L ä n g e ca. 200 mm, S e g m e n t z a l i l ca. 240; am Vorderkörper B o r s t e n d
i s t a n z aa etwas größer als 6c; m ä n n l i c h e P o r e n dicht vor Intersegmentalfurche 17/18,
ihre Mitte ungefähr in den Borstenlinien ab; w e i b l i c h e P o r e n am 14. Segment dicht vor der
Borstenzone, zwischen den Borstenlinien 6 und c, den ersteren etwas näher.“
Fundnotiz. To g o , A t a k p a m e ; Leutnant Stockhausen leg. VI. 1910. To g o , S o-
k o d e ; Fr. Schröder leg. VIII. 1910.
Vorliegend zahlreiche stark erweichte Exemplare.
Äusseres. D i m e n s i o n e n der Originale von Atakpame nicht genau festzustellen, da die
Tiere meist abnorm gestreckt sind. Normale Dimensionen schätzungsweise etwa: Länge [130—]
200 mm, maximale Dicke 7—8 mm; Segmentzahl [140—]240. [Kleinstes Stück wahrscheinlich unvollständig,
mit regeneriertem Hinterende.] Cotype von Sokode 175 mm lang, 7—7 f | mm dick und
aus 183 Segmenten bestehend.
P i g m e n t i e r u n g ziemlich dunkel violett.
B o r s t e n eng gepaart. Am Vorderkörper ventralmediane Borstendistanz etwas größer
als die mittleren lateralen, dorsalmediane annähernd gleich dem halben Körperumfang (am Vorderkörper
aa = ca. ®/5 6c, dd = ca. y2 u).
G ü r t e l am 13.—18. Segment ( = 6), sattelförmig, ventralmedian zwischen den Borstenlinien
a unterbrochen.
M ä n n l i c h e P o r e n , große, meist bogenförmige, vorn konvexe Schlitze oder unregelmäßigere,
quer-ovale Löcher, sehr dicht vor Intersegmentalfurche 17/18, ihre Mitte in den Borstenlinien
ab oder ein Geringes lateral davon. Die medialen Partien der männlichen Schlitze überragen
jedenfalls deutlich die Borstenlinien a medialwärts.
W e i b l i c h e P o r e n , deutliche, von je einem großen, quer-ovalen, medial unscharf
begrenzten Hof umgebene Querschlitze, am 14. Segment dicht vor der Borstenzone, dicht oberhalb
der Borstenlinien 6. Die Höfe der weiblichen Poren überragen nach hinten die Borstenzone des
14. Segments und drängen vorn die Intersegmentalfurche 13/14 etwas vor; lateral reichen sie fast
bis an die Borstenlinien c, während die Borsten 6 und a des 14. Segments, deren Platz von den D rüsenhöfen
mit eingenommen wird, abortiert sind.
Innere Organisation wie bei der typischen Form. Als geringfügiger Unterschied ist vielleicht
zu bemerken, daß die beiden muskulösen Anhangsblasen am muskulösen S a m e n t a s c h e n -
A t r i u m bei var. atakpamensis viel größer sind als bei den anderen Formen dieser A rt, und nicht
bimförmig, wie bei diesen, sondern gebogen- und gerundet-zylindrisch. Auch stehen sie nicht am
distalen Ende des Samentaschen-Atriums, sondern etwas mehr proximal, allerdings immer noch
deutlich unterhalb des Ansatzes des eigentlichen Divertikels und des Eiersack-Stieles. Der Eiersack
sitzt, wie bei der typischen Form, auf einem deutlichen, zylindrischen, knieförmig gebogenen muskulösen
Stiel.
Hauptcharaktere und Verbreitung der Eudrilus-Arten.
In der Tabelle auf Seite 42 und 43 gebe ich eine Zusammenstellung der alt-bekannten
Eudrüus-Arten samt der neuen Art und Varietät, mit den hauptsächlichsten, die Bestimmung
ermöglichenden Charakteren und der Verbreitung.
Hyperiodrilus africanus Bedd.
r"‘ Literatur und Synonymie siehe unter:
1900. Hyperiodrilus africanus, Michaelsen, Oligochaeta. In: Tierreich X, p. 410.
Fundnotizen. T o g o, A t a k p a m e , Leutnant Stockhausen leg. VI. 1910 (mehrere sehr
stark erweichte Exemplare).
To g o , S o k o d e ; Fr. Schröder leg. VIII. 1910.
Weitere Verbreitung. T o g o , B i s m a r c k b u r g (t. Michaelsen); S ü d - N i g e r i a
L a g o s (t. Beddard); S ü d - N i g e r i a , z w i s c h e n W a r i u n d S a p e 11 i (t. Michaelsen)
; P o r t u g i e s i s c h K o n g o , a m C h i l o a n g o - F l u ß (t. Michaelsen).
Bemerkungen. Hyperiodrilus africanus ist eine der wenigen Eudrilinen, die innerhalb des
Eudrilinen-Gebietes eine weitere Verbreitung aufweisen. Es ist fraglich, ob es sich hier um eine
autochthone Verbreitung handelt, oder ob Verschleppung durch den Menschen mitspielte.
Neumanniella Frommi n. sp.
Tafel I, Fig. 6, 7.
Fundnotiz. D e u t s c h - O s t a f r i k ä , M s a m w i a - L a g e r im S ü d e n d e r
L a n d s c h a f t U f i p a (östlich vom Süd-Ende des Tanganjika-Sees); Hauptmann Fromm leg.
Ende X II. 1908.
Vorhegend ein einziges stark erweichtes Exemplar.
Äusseres. D i m e n s i o n e n : Länge 65 mm, Dicke 2 y2—4 mm, Segmentzahl ca. 190.
F ä r b u n g gelbbraun bis grau, vorn gelbgrau, etwas irisierend.
K o p f prolobisch.
B o r s t e n lateral mäßig eng gepaart, ventral weit getrennt. Weite der ventralen Paare fast
so groß wie die ventralmediane Borstendistanz, ungefähr dreimal so groß wie die mittleren lateralen
Borstendistanzen (a6 == .9/ 10 aa = 3 6c). Mittlere laterale Borstendistanzen ungefähr zwei- bis dreimal
so groß wie die Weite der lateralen Paare (6c l g 2—3 cd). Dorsalmediane Borstendistanz etwas kleiner
als der halbe Körperumfang (dd = 3/ 7 u). Die Borsten stehen n icht ganz regelmäßig, zumal die Weite
der lateralen Paare ist etwas schwankend.
N e p h r i d i a l p o r e n zwischen den Borstenlinien c-und d.
G ü r t e l bei dem vorliegenden Stück nicht deutlich ausgebildet.
M ä n n l i c h e r P o r u s unpaarig, ventralmedian auf, Intersegmentalfurche 16/17, ein
Querschlitz, der von einem weißlichen Drüsenwall umgeben ist. Der Drüsenwall bildet eine querovale
Figur. Die Lage des männlichen Porus auf Intersegmentalfurche 16/17 ist für eine Neumanniella-
Art ungewöhnlich. Bei den bisher bekannten Arten dieser Gattung fand sich der männliche Porus
stets um eines Segmentes Länge weiter hinten, nämlich auf Intersegmentalfurche 17/18. Diese Abweichung
der N. Frommi ist jedoch nicht schwerwiegend, finden wir doch eine ebensolche Abweichung
bei einer Art der nahe verwandten Gattung Eminoscolex individuell auftretend. Von den 5 Originalstücken
des E. variabüis Mich.x) besaß nur eines den männlichen Porus in der normalen Lage auf
Intersegmentalfurche 17/18, während er bei den übrigen 4 Stücken wie bei dem vorliegenden Stück
von Neumanniella Frommi auf Intersegmentalfurche 16/17 lag. Wie bei Eminoscolex variabüis, so
l) W. Michaelsen, Die Oligochäten Nordost-Afrikas nach den Ausbeuten der Herren Oskar Neumann und Carlo Freiherr
von Erlanger. In: Zool. Jahrb., Syst. VIII, 1903, p. 489.
Zoologlca. l i e f t 63. 6