
 
        
         
		bestimmten  Arten  dieser  e-Drüsen  auch  Sekretionserscheimmgen  an  den  Zellen  morphologisch  deutlicher  
 hervortreten.  Ich will hier gleich bemerken,  daß  ich mich  in  dieser Arbeit mit  der Untersuchung  
 der feineren Vorgänge bei  der Sekretion  der Drüsen nicht beschäftigt habe, zu  solchen Untersuchungen  
 war mein Material,  wenigstens  das  menschliche,  auch  in  keiner Weise  geeignet.  Untersuchungen  über  
 den  feineren  Bau  dieser Drüsen  liegen  ja  schon  in genügender Anzahl  vor,  mir kam  es  hier nur darauf  
 an,  die  verschiedenen Drüsenarten  festzustellen  und  ihre Verteilung  bei  Tieren  und  namentlich  beim  
 Menschen.  Auf Taf. V Fig.  33  sieht man  von  demselben  Kamerunneger  ein  Querschnittsbild  einer  
 e-Druse  aus  der Achselhöhle.  Querschnitt  und  Lumen  sind  kleiner,  die  Zellen  sind  ähnlich  hoch  wie  
 bei  der  vongen  Drüse,  und  ebenso  sieht  man  in  ihnen  wieder,  und  zwar  in  noch  ausgedehnterem  
 Maße  die  distalen  Abschnitte  der  Zellen  dunkler  gefärbt.  Wesentlich  anders  als  diese  beiden  Drüsen  
 erschemt  der  Querschnitt  einer  e-Drüse  aus  der  Kopfhaut  desselben  Kamerunnegers  auf  Fig.  34.  
 Der ganze  Querschnitt und das Lumen  sind weit  kleiner und die Zellen'lassen  hier kaum  eine dunklere  
 Färbung  des  distalen  Teiles  erkennen.  Aus  den  bisher  gegebenen  Beispielen  folgt  schon,  daß  die  
 e-Drusen  d e sse lb en  Menschen  an  v e r sch ied en en   K ö r p e r t e ile n   v e r sch ied en   b e sch a ffen   
 sein   können  und  ebenso  bei  v e r sch ied en en   Menschen.  Auf  Taf. VT  Fig.  50  findet  man  das  
 Bild  einer  e-Druse  aus  der  A ch se lh ö h le   eines  d eu tsch en   Mannes  und  auf  Fig.  51  das  einer  
 e-Drüse  aus  der  K o p fh au t  eines  anderen  d eu tsch en   Mannes.  Bei  der  Achselhöhlendrüse  ist  der  
 innerste  Teil  der  Zellen  um  das  Lumen  herum  deutlich  dunkler  gefärbt,  bei  der  Kopfdrüse i »   davon  
 nichts  zu  sehen.  In  Fig.  52  und  53  gebe  ich  Bilder  von  e-Drüsen  eines  Chinesen  aus  dem Mons  
 p u b is  und  aus  der  K o p fh a u t .  Beide  unterscheiden  sich  wieder  voneinander  sehr  deutlich.  Auf  
 Fig.  52 erkennt man rings um das Lumen herum eine sehr zarte,  dunkler gefärbte Crustä.  Ganz anders  
 sehen  dagegen  die  Querschnitte  einer  e-Drüse  aus, welche aus  der  A ch se lh ö h le   desselben  Chinesen  
 herstammt:  alles  an  diesem Bilde  ist  größer,  die  einzelnen  Zellen,  das Lumen,  der ganze  Querschnitt  
 und  dabei  erscheinen  die Zellen  auffallend  heU.  Also  wieder  ein  sehr  deutlicher  Unterschied  zwischen  
 e-Drusen von  verschiedenen  Stellen  desselben Menschen.  Zu weiterem Vergleiche zeige  ich auf Taf. VI  
 Fig.  45  und  46  zwei  Bilder  von  Querschnitten  aus  e-Drüsen  aus  der  F u ß so h le   der  K atze.  Sie  
 smd  kleiner,  ihre  Kerne  erscheinen  dunkler,  aber  prinzipiell  stimmen  sie  durchaus  überein  mit  den  
 bisher  gegebenen  Bildern  vom Menschen.  Die  Fußsohle  der  Katze  zeichnet  sich  ja  vor  dem  ganzen  
 übrigen  Körper  dadurch  aus,  daß  auf  ihr  derartige  Drüsen  Vorkommen. 
 Alle  bisher  gegebenen  Abbildungen  von  e-Drüsen  ließen  deutliche  und  zahlreiche  Muskelfasern  
 erkennen  und  demgemäß  einen  d eu tlich   zw e is ch ich tig en   Bau;  ich  möchte  auf  diesen  
 Punkt  hier  noch  besonders  aufmerksam  machen.  Selbstverständlich  schwankt  aber  auch  bei  den  
 e-Drüsen  die Menge  der  Muskelfasern. 
 Von  besonderen  S ek r e tion se r sch e in u n g en   habe ich bei den von mir untersuchten e-Drüsen  
 bisher  nur  m  einem  Falle  gesehen,  daß  kleine,  rundliche,  strukturlose  Gebilde  im  Innern  des  Drüsenlumens  
 lagen  und  zum  Teile  dem  Bande  einer Drüsenzelle  direkt  anlagen,  so  daß  man  den  Eindruck  
 hatte,  sie  könnten  aus  der  Zelle  ausgetreten  sein.  Dabei  erschien  der  Zellrand  aber  durchaus  glatt  
 und  unversehrt.  Ich  werde  hierüber  in  einer  weiteren  Arbeit  noch  näheres  mitteilen.*  Es  ist  wohl  
 möglich,  daß  diese Beobachtung der entspricht,  die  Banvier  schon im  Jahre  1879 mitgeteilt hat.  Hach 
 Ü  v f f l B   W  inzwischen  erschienen  in  dem  Arch.  t.  Dermatologie  und  Syphilis,  Bd.  182,  1921,  S.  180-182, 
 M o f s   n n h “ .   se's   n  fSH ? " d r n6. ? e r   la”d  SlCh  e“ e  s°iche  «Tröpfchen“-Sekretion  in  den  e-Drüsen  des  
 ¡ H w i l P   der  b e h a a r t e n   K o p f h a u t ,   in  den  entsprechenden  Drüsen  anderer  Körperteile  fand  sie  sich  
 nicht.  Es  spricht  dies  dafür,  daß  es  sich  nm  einen  besonderen  D rü s e n z u s ta n d   handelt,  Uber  den  wir  vorläufig  nichts 
 ihm besitzen  die Drüsenzellen keine Cuticula,  wohl  aber  findet  sich  in  gewissen  Gegenden  des  Drüsenrohres  
 bei  den  Drüsen  aus  der  Fingerbeere  des  erwachsenen  Menschen  auf  der  freien  Oberfläche  ein  
 Saum  (une  bordure),  aus  welchem  sich  Tropfen  oder  vielmehr  kugelartige  Gebilde  einer  kolloiden  
 Substanz ablösen.  Eine Drüse in der Fingerbeere des Menschen kann nur eine e-Drüse sein, da a-Drüsen  
 hier völlig  fehlen.  Wenn  Ranvier  dann  weiter mitteilt,  daß  bei  Vespertilio  murinus  und  bei  verschiedenen  
 sonstigen Fledermäusen  sich diese abgesonderte Substanz während  des Winters in den Ampullen,  
 welche  die  Schweißdrüsen  dieser  Tiere  darstellen,  anhäuft,  so  bezieht  sich  diese  Angabe  allerdings  
 auf  a-Drüsen.  Ott  (1879)  hat  seinerzeit  Studien  an  den  e-Drüsen  der  Katzenpfoten  gemacht  nach  
 Nervenreizung  und  Nervendurchschneidung.  Er  fand,  daß  die Zellen  der  gereizten  Drüse  kleiner  und  
 stärker körnig  erschienen.  Ich  führe  diese Beobachtung  hier  an,  ohne darüber urteilen  zu wollen,  wie  
 weit  sie  zutrifft,  und  inwieweit  sie  wichtig  ist. 
 Eine  Kernvermehrung,  wie  in  den  a-Drüsen,  scheint  bei  den  e-Drüsen  zu  Sekretionszwecken  
 nicht  vorzukommen. 
 Ich  habe  oben  bei  der  Besprechung  meiner  Abbildungen  der  e-Drüsen  schon  hervorgehoben,  
 daß  die se   Drüsen  bei  demselben  Menschen  in  v e r sch ied en en   Körpergegenden  v e r sch 
 ied en   groß  sein   können  und  daß  ihre  Größe  auch  bei  v e rsch ied en en   Menschenrassen  
 w e ch se lt  und  ebenso  bei  den  Tieren.  Um  die  Größe  eines  Querschnittes  zahlenmäßig,  
 einigermaßen wenigstens,  festzustellen, habe  ich  die Anzahl  der Drüsenzellen gezählt.  Diese Zählungen  
 ergaben,  daß  die  Anzahl  der  Zellen  bei  jeder  Drüsenart,  innerhalb  gewisser  Grenzen  wenigstens,  
 ziemlich  konstant  ist.  Es  scheint  also  in  der  Tat  die Möglichkeit  vorhanden  zu  sein,  auf  diese  Weise  
 Unterschiede  festzustellen.  So  enthielt  der  Querschnitt  einer  e-Drüse  vom  Mons  pu bis  eines  K a merunnegers  
 etwa  25  Zellen,  ein  entsprechender  Querschnitt  aus  der  A ch se lh öh le   desselben  
 Kamerunnegers  etwa  17—20  Zellen.  Ein  entsprechender Querschnitt  desselben Negers  ajis  der Hals-  
 h au t  etwa wieder  25 Zellen,  ein  solcher  Querschnitt  aus  der  Bau ch h au t  wieder  ungefähr  18  Zellen,  
 und  ein  solcher aus  der  K op fh au t  etwa  13—-15  Zellen.  Hiernach würden wir  also bei  dem Kamerunneger  
 schon  etwa  3  Arten  verschieden  großer  e-Drüsen  haben  feststellen  können.  Noch  auffallender  
 waren  die  Unterschiede,  die  bei  den  e-Drüsen  des  Chinesen  auf  Taf.  VI  Fig.  52,  53  und  57  schon  
 ohne  Zählung  deutlich  hervortraten.  Hier  war  nicht  nur  die  Zahl  der  Zellen  eine  verschiedene,  sondern  
 auch  die  Größe  der  einzelnen  Zellen  und  ihre Beschaffenheit  zeigten  sehr deutliche  Unterschiede,  
 namentlich  die  e-Drüsen  aus  der  Achselhöhle  des  Chinesen  waren  ganz  eigenartig.  Es  ist  nun  nicht  
 leicht,  Bezeichnungen  zu  finden,  durch  welche  man  diese  verschiedenen  e-Drüsen  bequem  unterscheiden  
 kann.  Bei  den  verschiedenen  Drüsen  des  Kamerunnegers  könnte  man  ja  zunächst  einfach  
 von  „größeren“  und  „kleineren“  e-Drüsen  sprechen  und  allenfalls  zur  genaueren  Bezeichnung  die  
 d u r ch s ch n ittlich e   Anzahl  der  D rü sen z e llen   angeben,  also  von  einer  25zelligen  oder  13zelligen  
 Drüse  sprechen;  weit  schwieriger  liegt  die  Sache  bei  dem Chinesen,  bei  dem  eben  auch  die  Q u a litä t  
 der  Drüsenzellen  deutlich  verschieden  ist.  Vielleicht  könnte  man  hier  von  „großen,  hellen  Drüsen“  
 sprechen  im  Gegensätze  zu  den  sonstigen  „kleineren  und  dunkleren  Drüsen“,  die  dann  unter  sich  
 wieder  als  „größere“  und  „kleinere“  „dunkle  Drüsen“  zu  unterscheiden  wären.  Übrigens  ist  es  
 wohl  sehr  wahrscheinlich,  daß  diese  kleineren  und  größeren  Drüsen  nicht  nur verschieden  viel  Sekret  
 liefern  werden,  sondern  daß  dieses  Sekret  auch  qualitativ  verschieden  sein  wird.  Vielleicht  finde  
 ich  später  noch  charakteristische  Bezeichnungen  für  diese  verschiedenen  Drüsen-Unterarten,  wenn  
 ich  erst  durch  weitere  Untersuchungen  noch  ausgedehntere  Erfahrungen  auf  diesem  Gebiete  gesammelt  
 haben  werde.  Vorläufig  mag  das  hier  Gesagte  genügen.  Es  handelte  sich  ja  jetzt  zunächst