mäßig schmalen, sagittal stehenden Balkens, die aber mit zunehmendem Alter immer mehr verschwindet.
IX. Die A l a t e m p o r a l i s besteht aus zwei Teilen, einem medialen, knorpeligen und
einem lateralen, knöchernen. Der mediale Teil ist dem Processus alaris anderer Säuger und somit
dem Processus basipterygoideus der Saurier homolog. Der knöcherne Teil, die Lamina ascendens,
bildet sich ohne knorpelige Praeformation als Ossifikation eines verdichteten Bindegewebsstranges,
der Membrana spheno-obturatoria.
X. Die ä u ß e r e , k n o r p e l i g e B e g r e n z u n g d e s F o r a m e n c a r o t i c u m
ist nicht alsCommissura alicochlearis aufzufassen, sondern sie ist noch der Trabekelplatte zuzurechnen.
Erst lateral von ihr erfolgt der Ansatz der Ala temporalis.
XI. Das F o r a m e n c a r o t i c u m bei den Reptilien, Echidna und den Marsupialiern
einerseits, sowie der Mehrzahl der Monodelphier andererseits ist nicht als homolog aufzufassen. Bei
den zuerst genannten stellt es ein richtiges Gefäßloch dar, das die Trabekelplatte durchbohrt und von
der durchtretenden Carotis ganz ausgefüllt wird, bei den letzteren jedoch eine weite, bindegewebig
verschlossene Lücke, durch deren medial-vordere Ecke die Carotis tritt. Sie befindet sich zwischen
der Ala temporalis und dem Vorderrande der Ohrkapsel, und ihr lateraler Abschluß durch die Com-
missura alicochlearis stellt einen abgeänderten Zustand dar. Wo diese zuletzt beschriebene Lücke
vorhanden ist, h a t der V e r l a u f d e r C a r o t i s in der Gegend ihres Ein tritts in den Schädel
eine Verlagerung in lateraler Richtung gegen den ursprünglichen Verlauf erfahren, wie ihn Lacerta,
Echidna und Diddphys zeigen. Hierbei h a t meines Erachtens das Gefäß den basalen Knorpel durchschnitten,
wodurch der E in tritt in den Schädel außerhalb der Trabekelplatte verlegt worden ist.
X II. Die F i s s u r a b a s i c o c h l e a r i s ist als eine sekundäre Lückenbildung aufzufassen.
An jüngeren Entwicklungsstadien ist sie noch nicht vorhanden, sondern d o rt steh t der Knorpel der
Ohrkapsel mit dem der Basalplatte in homokontinuierlicher Verbindung. E rst spät erfolgt die
Trennung un d dadurch die Bildung dieser Lücke, die als Venendurchlaß dient. Den Bildungen,
gleichen Namens bei anderen Säugern, soweit diese einen Überrest der nachgiebigen Verbindungszone,
die beim Beginn der Verknorpelung zwischen Ohrkapsel und Basalplatte erhalten bleibt, darstellen,
ist sie daher nicht homolog.
X III. Die O h r k a p s e l besitzt eine a u ß e r o r d e n t l i c h e G r ö ß e . In ihrer
L a g e zeigt sie durchaus primitive Zustände, indem der Kanalteil steil vertikal neben dem Gehirn
aufragt und in der Schädelseitenwand liegt wie bei Reptilien, während er bei allen höheren Säugern
durch die Vergrößerung des Gehirns an die Schädelbasis verlagert worden ist.
XIV. Von der Ohrkapsel von Didd/phys macht nur der c o c h l e a r e T e i l eine B a s a l v
e r l a g e r u n g durch. Diese läß t sich ontogenetisch noch nachweisen. Bei Diddphys IV
liegt er wie der Kanalteil noch in der Schädelseitenwand und entspricht so in seiner Lage dem lateralen
Teil der Basalplatte von Lacerta. Im Laufe der Entwicklung wird die Cochlea jedoch in horizontale
Lage an die Schädelbasis verlegt. Als Ursache für diese Verlagerung ist die starke Vergrößerung
des Gehirns aufzufassen. Bewirkt wird eine erhebliche Raumvergrößerung der Hirnhöhle, und der
gewonnene Raum wird durch die lateral vorderen Partien des Pons ausgefüllt.
XV. Die S c h n e c k e n k a p s e l verknorpelt gemeinsam mit der Basalplatte, jedoch
völlig getrennt von dem Kanalteil. Die Querschnitte der Schneckenkapsel und der Basalplatte
besitzen bei ihrer Verknorpelung fast genau die gleiche Dicke. Hieraus, wie aus ihrer Lage bei
Diddphys I V erhellt, daß das Skelettmaterial, aus dem die Schneckenkapsel sich aufbaut, der Basalplatte
entstammt, ebenso wie dies schon die Befunde von G a u p p gezeigt haben. Es gilt demnach
seine Ansicht, daß der Schneckengang, der größtenteils eine Neuerwerbung der Säuger darstellt,
gewissermaßen in die Basalplatte, wie sie bei niederen Wirbeltieren vorhanden ist, einwächst.
XVI. Das auf dem Dach der Sehneckenkapsel liegende Gebiet ist, wie V o i t ausfühit, bei
den Säugern als C a v u m s u p r a ' c o c h l e a r e in den Schädelraum einbezogen worden. Als
Rest der ursprünglichen Schädelseitenwand haben wir in erster Linie die Commissura suprafacialis
aufzufassen; ferner ist bei Diddphys noch ein Restknorpel vorhanden, der sich zwischen das Ganglion
gasseri und das Gehirn schiebt, und der gleichfalls die Lage der ursprünglichen Schädelseitenwand
andeutet. Seiner Lage nach entspricht er dem Restknorpel a, den V o i t bei Lepus fand. Bei
Stadium I I I ist er bereits verschwunden.
XVII. Die s e k u n d ä r e S c h ä d e l s e i t e n w a n d , d. h. zugleich die Lateralwand
des Cavum supracochleare, zeichnet sich mit fortschreitender Entwicklung immer deutlicher ab.
Sie besteht in Embryonalstadien aus der Crista cochlearis, einem Kamm, der dem Dorsalumfange
der Schneckenkapsel aufsitzt, und einem Bindegewebszug, der von seinem Oberrande nach oben
zu bis zur Commissura orbito-parietalis und nach hinten zu bis zum Tuberculum tympani reicht.
Die C r i s t a c o c h l e a r i s ist eine Bildung mit progredienter Entwicklung, sie legt sich bei
Stadium I I I an und wird höher und spitzer bei Stadium I. Am verknöcherten Schädel geht von ihr
aus die zweite Überbrückung des Facialisstammes, d. h. das Stück des Facialiskanals zwischen dem
Hiatus und der Apertura tympanica.
XVIII. Bin Tegmen tympani besitzt Diddphys, wie überhaupt die Marsupialier, nicht. Es
zeigt sieh aber bereits ein Heiner KnoTpelhöeker, das T u b e r c u l u m t y m p a n i , das genau
seine Stelle einnimmt, am Vorderrande der Bossa incudis als orale Bortsetzung der Crista parotica.
Da er 'wie auöh das Tegmen tympani der höheren Säuger, später zur sekundären Überbrückung des
Facialis in Beziehung tr itt, so können wir ihn als Vorgänger des Tegmen tympani aufiassen. Die
hauptsächlichste Bunktion dieses letzteren, die laterale Bedeckung der Gehörknöchelchen ü b t das
Squamosum aus.
XIX. Am B a c i a l i s k a n a l haben wir die Stelle zwischen Commissura suprafacialis
und Crista cochlearis als H i a t u s c a n a l i s . B a l o p i i aufzufassen, da dort die Abzweigung
des Nervus petrosus superficialis erfolgt. Die Stelle, wo der Bacialis über die Crista cochlearis hinwegtritt,
entspricht der A p e r t u r a t y m p a n i c a , sein endgültiger Austritt, aus dem Schädel
hinter der Wurzel des Hyale, der I n c i s u r a s t y l o m a s t o i d e a.
XX. Die C h o r d a t y m p a n i geht bei Diddphys von ihrer Abzweigung vom Bacialis
aus von h inten her sofort auf die M e d i a 1 s e i t e des Hyale, ohn<i seine Lateralseite zu überkreuzen.
Die Ursache dieser von der bei den meisten Säugern vorhandenen abweichenden Lage ist nicht in
einer Verschiebung des Verlaufs der Chorda oder des Bacialis zu suchen, sondern in der Ausbildung
des proximalen Endes des Hyale. Dieses schiebt sich bei Diddphys nicht von seiner Wurzel aus nach
hinten unter den Bacialis, sondern verläuft in ventraler Richtung parallel zu ihm. Da sich dies
besondere Verhalten der Chorda nur bei vereinzelten Arten verschiedener Ordnungen findet (bisher
sind bekannt Diddphys, Dasywrus, Mcmis), ist es höchst wahrscheinlich nur als eine Ausnahme von
der Regel anzuseben und ihm ein besonderer Wert nicht beizu messen.
XXI. Am N e r v u s a c u s t i c u s weist n ur die Versorgung des Sacculus eine Besonderheit
auf. Sie geschieht durch d r e i Nervenäste, die alle vom Ganglion vestibuläre ausgehen. Der orale
(Eamulus saocularis superior) tr i tt durch das Foramen acusticum superius, der mittlere (Ramulus
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