D a r in: Ein großer Muskelmagen im 5. Segment. J e eine unpaarige ventrale Chylustasche
im 9., 10. und 11. Segment. Ein Paar große Kalkdrüsen im 13. Segment. Me Kalkdrüsen sitzen
seitlich am Ösophagus als dicke ohrförmige Platten, deren Band durch zwei Einkerbungen in drei
Lappen geteilt is t; der unterste-Lappen hängt wie ein Ohrläppchen herab.
. V o r d e r e m ä n n l i c h e G e s c h l e c h t s o r g a n e ; Im 10. und i:|/S egm e n t fanden
sich je zwei Samenmagazine von länglich ovaler Gestalt, die proximal in je einen faltigen Samentrichter
ausliefen. Wahrscheinlich ragten die ebenfalls ganz im 10. und 11. Segment Hegenden Samentrichter
m je eine (bei der Präparation zerstörte und unkenntlich gewordene) Testikelblase hinein.
Zwei Paar ziemUch kleine, schmal-sackförmige, etwas verbogene und verschrümpfte Samensäcke
hängen von Dissepiment 10/11 und 11/12 in das 11. bezw. 12. Segment hinein. Die Samensäcke sind
ganz auf das 11. bezw. 12. Segment beschränkt.
H i n t e r e m ä n n 1 fashe" G e s c h l e c h t s o r g a n i ^ ( F i g . %■. Die Prostaten (pr) sind
schlauchförmig. Der Drüsenteil ist sehr dick, in einige wenige unregelmäßige breite Schleifen
zusammengelegt, unregelmäßig W-förmig zur Seite gehend, äußerhch glatt, kreidig weiß. Sein
proximales Ende ist gerundet. In dieses proximale Ende, jedoch nicht genau in das Z entrum der
Wölbung, münden die Samenleiter (d) ein. Distal geht der Drüsenteil in scharfem Absatz in den viel
dünneren und kürzeren, muskulösen, glänzenden Ausführgang über. Auch der Ausführgang ist zu
einer langen Schleife eng zusammengelegt. Die Ausführgänge der Prostaten münden hinten-lateral
in eine gemeinsame, ventralmediane, sehr große, annähernd kugehge Bursa propulsoria (bp) ein.
Da ich das Unikum nicht weiter zerschneiden woHte, so k ann ich über den Verlauf der Prostatä-Kanäle
innerhalb der Bursa propulsoria und über deren innere Struktur keine Auskunft igiben. Die Bursa
propulsoria scheint einfach durch den männlichen Porus auszumünden.
W e i b l i c h e r G e s c h l e c h t s a p p a r a t (Fig. 6): Der Sämentaschen-Porus am
13. Segment fuhrt m ein großes dick-eiförmiges, fast kugehges Samentaschen-Atrium (at) ein. Die
Wandung dieses Atriums is t ungemein dick, muskulös, oberflächüch ganz glatt und glänzend. Das
Lumen ist sehr klein, durch Vorsprünge der Wandung eingeengt, und zeigt im Querschnitt eine regelmäßige,
ganz symmetrische Figur, einen D oppelstem, dessen Strahlen zum Teil gegabelt sind. Hinten
geht das Samentaschen-Atrium fast in voller Breite in eine kurz sackförmige Samentaschen-Ampulle
(■ap) über. Auch diese is t oberflächlich ganz g latt und glänzend, und erscheint deshalb bei B etrachtung
des ganzen Organs am aufgeschnittenen Tier kaum vom A trium abgesetzt. Die Wandung der Ampulle
ist jedoch, wenngleich auch fast ganz von.Muskeln gebildet, nur dünn, innerhch g latt, und das Lumen
der Ampulle ist viel weiter als das äes Atriums, mit körnehgen (anscheinend zelHgen) Elementen
gefüllt. Eine vom gerundete Ovarialblase (oeb) sitzt jederseits an dem Samentaschen-Atrium, eingezwängt
m den Winkelraum, den dieses mit der Leibeswand bildet. Das median durch das dicke
Samentaschen-Atrium nach vorn gedrängte Dissepiment 12/13 legt sieh fest um das Samentaschen-
Atrium samt den beiden Ovarialblasen herum. In den Ovarialblasen glaube ich die Ovarien (ov)
erkannt zu haben; es sind unregelmäßige, zum Teil noch an der W andung der Ovarialblasen sitzende
kleme ZeUgruppen, deren innerste Zelle die übrigen an Größe übertrifft und als Eizelle angesproehen
werden muß. Diese EizeHen im Ovarium sind jedoch verhältnismäßig sehr klein, kaum 26 i* dick.
Zweifellos wandern diese Eizellen in sehr frühem Stadium vom Ovarium nach dem Eiersack, um hier
ihre weitere Ausbildung zu erlangen. Das geht daraus hervor, daß bei dem untersuchten Tier auch die
im Eiersack befindMchen EizeHen verhältnismäßig noch sehr klein, höchstens etwa 30 v. dick/sind.
Die Ovarialblase setzt sich nach hinten in ganzer Breite in einen Ovarialsohlauch fort, der sich eine
kurze Strecke neben dem Samentaschen-Atrium nach hinten hinzieht und dann gabelt. Der dünnere
mediale Gabel-Ast stellt einen cölomatischen Verbindungsschlauch (vs) dar. E r tr i t t sofort seitlich
in die dicke, muskulöse Wandung des Samentaschen-Atriums ein und geht innerhalb desselben nach
hinten u nd schräg nach oben und medialwärts. Bevor er das hintere Ende des Samentaschen-Atriums
erreicht ha t, also innerhalb der dorsalmedianen hinteren Partie der Wandung des Samentaschen-
Atriums, vereint er sich mit dem Verbindungsschlauch der anderen Seite. Dieser je tz t unpaarige
Verbindungsschlauch geht innerhalb der Samentaschenwandung noch eine- kurze Strecke nach
hinten und mündet schließlich dorsalmedian in die Basis (das distale Ende) der Samentaschen-Ampulle
ein. Der Verlauf dieser hinten zu einem allerdings sehr kurzen unpaarigen Schlauch verschmelzenden
Verbindungsschläuche konnte an einer- lückenlosen Schnittserie durch den weiblichen Geschlechtsap
p arat genau verfolgt werden. Der dickere laterale Gabelast des Ovarialschlauches geht in gleicher
Breite nach oben und etwas zur Seite und wird, ohne seinen Umfang zu ändern, zur Eitrichterblase.
Da der hier geschilderte, einerseits das Ovarium, andererseits den Eitrichter umhüllende Schlauch
nirgends einen Absatz zeigt, abgesehen von der Abzweigung des Verbindungsschlauches, so wäre er
im ganzen als Ovarial-Eitrichterblase (oeb) zu bezeichnen. Die Sonderbezeichnungen der verschiedenen
Teile als Ovarialblase, Ovarialschlauch und Eitrichterblase beruhen lediglich auf Homologisierung
mit den bei verwandten Eormen mehr oder weniger deutlich zu unterscheidenden Abschnitten des
hier einheitlichen Organs. Der distale Teil der Ovarial-Eitrichterblase umhüllt einen zusammengerollten
(nicht geschlossenen) Eitrichter (et) mit dicker Wandung, dessen enges Lumen eine komplizierte
Windung macht. Dieses Eitrichterlumen öffnet sich durch einen breiten Spalt in die Ovarial-
Eitrichterblase. Lateral geht der Eitrichter in einen schlanken, mäßig langen, gerade gestreckten
Eileiter (el) über, der außerhalb der Ovarial-Eitrichterblase verläuft und durch den weiblichen Porus
ausmündet. Vor dem Übergang in den Eitrichter tre ib t das Lumen des Eileiters eine winzige und
schmale Höhlung in die hintere Wandung hinein. Eine äußere Aufbeulung der Eileiterwandung
wird durch diese winzige Höhlung nicht verursacht. Zweifellos haben wir es hier mit einem Samenkämmerchen
in unausgebildetem Zustande zu tun. Bemerkenswert ist, daß ich bei der Betrachtung
des gefärbten und aufgehellten weiblichen Ausführapparats „in to to “ nichts von diesem Samenkämmerchen
erkennen konnte, obwohl ich an richtiger Stelle danach suchte. An der Hinterseite
des Eitrichters, ebenfalls außerhalb der Ovarial-Eitrichterblase, sitzt ein mäßig großer, dick-nieren-
förmiger Eiersack (es), dessen kleines Lumen mit dem des Eitrichters kommuniziert, und in dessen
zahlreichen Kämmerchen winzige, bis 30 p dicke Eizellen liegen. Mit der Umfassung des eingerollten
Eitrichters h a t die Ovarial-Eitrichterblase noch nicht ihr Ende erreicht. Sie setzt sich als etwas enger
werdender Schlauch noch weiter nach oben fort. Dieser engere „cölomatische“ Schlauch (cs) war,
als er zur Ansicht gelangte, sowohl an dem rechtsseitigen wie an dem linksseitigen Ovarial-Apparat
abgerissen. Nach Homologie mit verwandten Formen darf wohl als ziemlich sicher angenommen
werden, daß sich die cölomatischen Schläuche der beiden Seiten ursprünglich zu einem Bogen
zusammengeschlossen und gemeinsam den Darm des Tieres überspannt hatten.
Bemerkungen. Neumanniella Frommi erinnert durch seinen weiblichen Geschlechtsapparat
sehr an N. aequatorialis Cogn.x) vom Ruwenzori; doch fehlt dieser letzteren Art der unpaarige, den
Darm überspannende c ö l o m a t i s c h e S c h l a u c h , und auch der Verlauf der V e r b i n-
d u n g s s c h l ä u c h e zwischen Samentasche und Ovarial-Eitrichterblasen ist ein ganz anderer.
)) L. Cögnetti de Martiis, Lombrichi del Ruwenzori e dell’ Uganda. In: II Ruwenzori. Relazioni scientifiche I, p. 35,
1 IV (XXV), f. 54—57.