
S a m e n t a s c l i e n - P o r e n 2 Paar, auf Intersegmentalfurclie 7/8 und 8/9
etwas unterhalb der Borstenlinien c, diesen deutlich näher als den Borstenlinien b
( c - $ : * - b = 1:3).
Innere Organisation. D i s s e p i m e n t 4/5 ungemein zart, aber anscheinend
vollkommen ausgebildet. Dissepiment 5/6—8/9 stark verdickt, 9/10 halb stark,
10/11 schwach verdickt, die folgenden zart.
D a r m : Lappige, kleinzellige Speicheldrüsen im 3.—6. Segment, am m assigsten
im 5. Segment. Im 7. Segment bildet sich der Ösophagus zu einem nicht sehr großen,
aber deutlichen, schon bei der Öffnung des Tieres durch seinen muskulösen Glanz in
die Augen fallenden Muskelmagen um. Der Muskelmagen ist nur wenig dicker als
der Ösophagus in den benachbarten Partien, zylindrisch, meist etwas gebogen, mit
hellem Irisglanz. Seine Wandung is t sehr dick, muskulös. Im 9. Segment trä g t der
Ösophagus ein Paar schlank zwiebelförmige (oder umgekehrt-birnförmige, am blinden
proximalen Pol verschmälerte) Chylustaschen. Diese entspringen seitlich hinten, etwas
vor Dissepiment 9/10, und ragen unterhalb des Ösophagus nach vorn hin. Ih r Lumen ist mäßig
weit und bis in das äußerste vordere Ende ausgebildet, dabei fast einheitlich, nicht durch Falten
verengt oder gar gekammert. Die Wandung der Chylustaschen ist ziemlich dick und zeigt ein
reiches Kanalsystem von anscheinend intrazellulären Chylusgefäßen. Die Chylustaschen bilden in
ihrem gröberen und feineren Bau ein Mittelglied zwischen typischen Ocnerodrilus- und Gordiodrilus-
Chylustaschen. Im 12. Segment geht der Ösophagus in scharfem Absatz in den allerdings nur
wenig weiteren Mitteldarm über.
B l u t g e f ä ß s y s t e m : s tark angeschwollene Herzen im 10. und 11. Segment.
E x k r e t i o n s o r g a n e : Makronephridien mit großen, hellen Blasenzellen.
V o r d e r e m ä n n l i c h e G e s c h l e c h t s o r g a n e : Ein Pa a r sehr große Hoden
und mäßig große Samentrichter frei im 10. Segment. Zwei Paar mehrteilige Samensäcke ragen von
Dissepiment 9/10 und 10/11 in das 9. und 11. Segment hinein. Die des 9. Segments sind kleiner
als die des 11. Segments und bestehen aus einer geringeren Zahl von Teilstücken.
H i n t e r e m ä n n l i c h e G e s c h l e c h t s o r g a n e : Die distalen Samenleiter-Enden
sind kaum merklich dicker als die mittleren Partien der Samenleiter, aber keineswegs muskulös
verdickt. Die geringfügige Verdickung scheint lediglich auf geringer Erweiterung des Lumens zu
beruhen. Die Prostaten sind winzig, nur cä. % mm lang und im Maximum 0,06 mm dick, ganz auf
das Segment ihrer Ausmündung beschränkt, schlauchförmig, unregelmäßig verbogen. Der Ausführ-
gang ist nicht scharf vom Drüsenteil abgesetzt, muskulös, viel kürzer, aber zugleich etwas dicker
als der Drüsenteil.
W e i b l i c h e G e s c h l e c h t s o r g a n e : Ein Paar große Ovarien ragen vom ventralen
Rand des Dissepiments 12/13 in das 13. Segment hinein. Die größten noch am Ovarium sitzenden
Eizellen haben einen Durchmesser von etwa 75 p.. Ein Paar verhältnismäßig große, blumenförmige,
unregelmäßig gefältelte Eitrichter vor Dissepiment 13/14 münden durch je einen gerade gestreckten,
ziemlich kurzen Eileiter aus.
S a m e n t a s c h e n klein, einfach schlauchförmig, unregelmäßig verbogen. Muskulöser
Ausführgang viel kürzer als die Ampulle, aber proximal nur wenig dünner, nicht scharf von der
Ampulle abgesetzt, distal etwas verengt. Divertikel sind nicht vorhanden.
Bemerkungen. K en ia Gunningi, die erste afrikanische Kenia-Axt, s teht wohl der K. Garmani
Rosa') von Z entral-Paraguay am nächsten. Sie unterscheidet sich jedoch von dieser südamerikanischen
Art scharf durch die Winzigkeit ihrer P r o b t a t e n , durch das Pehlen deutlicher P r o s t a t a -
P a p i l l e n und andere C h arakte|4 »185 geringere dgrsalmediane B o r s t e n d i s t a n z und
K o p f f o r m .
Gen. Gordiodrilus.
1892. Gordiodrilus, Beddard, On a new Genus of Oligochaeta, comprising Five new Species, Monging to the Family Ocnero-
drilidae. In: Ann. Mag. Nat. Hist.- (6) X, p. 75, 93.
1 8 9 | tfannodlüus, Beddard, JfSTwo new Geneia, c ^ r i sm g Ä r ^ n e w SpemesB ESuthworms trom Western Tropical AMca
In: Proc. Zool. Soc. London 1894, p. 388.
H ü <%netti Lombnch. raccoK?daI Cav Leonardo Fea n e H e ä f ld e l Can'o ^tode e nel Gelte di Guinea
In: Ann. Mus. Genova (3) IV. [XLIV], p. 107.
Das Studium einer beträchtlichen Zahl neuer Ocnerödrilinen bringt mich zu der Ansicht,
daß die Gattungen Nwimodrüus Bedd. und DiupTtorodnlus Cogn. mit der Gattung Gordiodrihis Bedd.
vereint werden müssen.
Was zunächst Nannodrdus anbetrifft,* jätir soll sich diese Gattung nach Beddard durch
den Besitz der Bursae copulatrices von Gordiodrilus unterscheiden. Nun sind diese Bursae copu-
latncesMffenbar nichts anderes, als' die muskulös“ verdickten distalen Enden der
Ausfuhrschlauche, mit denen gewisse akzessorische Geschf^htsorgane, Prostatadrüsen, in Verbindung
getreten sind Wir finden m dei G a ttu n g srei» K en ia Gordiodrilus Nannodrdus eine alWblmli
vorschreitende Ausbildung iäesbei Nannodrüus s Ä n recht komplizierten Organs, das zweifellos die
Grundlage des bei den Eudrilinen so hoch entwickeltenfSjuprostateh-Apparats bildet. Die bei der
Stammgattung Kerria ganz gesonderten, auf d ied re i Segmente 1 7 « und 19 verteilten Ausmündungen
der .männlichen Ausfülirschläuche und der Prostaten rucken bei Gordiodrilus einander näher, so daß
sie auf zwei« aufeinanderfolgende Segmente verteilt erscheinen, zunächst ohne zu verschmelzen;
z. B. bei iS. Aegam Bedd. : ( l l | 1802, p. 84, t. 6, f. 1) : p f e s t a ,t a - P o r e n ; am 18. und 19!
Segment und männliche Poren zwischen ihnen, vorn am 19. Segment. B e ijp L u y le r le n in. sp.
(siehe unten!) sind die.männlichen Poren ganz eng an die Prostata-Poren des vorderen Paares heran-
gerüekt. Zugleich sind hier die m än n liiien Ausführschläuche, :die; bei G. elegans bis an das äußerste
distale. Ende gleichmäßig zari sind, vor der Ausmündung von einem Muskelmantel umgeben, der ihre
Dicke ungefähr auf das Vierfache der normalen Samenleiter-Dicke verstärkt. Dieses muskulöse
distale Ende der männlichen Ausführschläuche ist etwas gebogen. Eine ähnliche Gestaltung zeigen
die; distalen Enden der männlichen Ausführschläuche bei Nannodrüus Staudei Mich.®); doch sind sie
hier nicht nur Verhältnis mäßig dicker, sondern, besitzen auch ein etwas erweitertes Lumen, so daß
sie schon als Bursae bezeichnet werden können. Die Prostaten eines Paares sind hier bei N. Staudei
m n °ch innigere Beziehung J | . ;.te n männlichen Ausführschläuchen getreten, als bei Gordiodrilus
Luykerleni; sie münden nich t gesondert neben den männlichen Poren aus; sondern münden in das
muskulös verdickte Ende der männlichen Ausführschläuche, in die Bursae (llpulatrices, ein. Die
anderen Prostaten (ihre Zahl ist bei Nannodrüus Staudei bokannrHcb variabel — 2 oder 3 Paar)
münden wie bei Gordiodrilus Luykerleni gesondert und direkt aus. Ein weiteres Stadium dieser
Entwicklung stellt NannodriluS africanus Bedd. ( f c . 1894, p. 389, t l 3) dar. Bei dieser Axt h a t sich
das distale Ende der männlichen Ausführschläuche zu einer engen Schleife zusammengebogen, deren
dünner proximaler Teil, der noch als Samenleiter zu bezeichnen ist, ganz in die dicke, muskulöse
*) D. Rosa, Contributo allo studio dei Terricoli neotropicali. In: Mem. Aec. Torino XLV, p. 139, t. V, f. 14, 15.
*) W. Michaelsen, Neue und wenig bekannte afrikanische Terricolen. In: Mt. Mus. Hamburg XIV, 1897, p. 31, t. f. 14.